Mit dem Transfer von Luca Kilian hat der 1. FC Köln die Baustelle in der Innenverteidigung geschlossen. Der 21-jährige soll den Konkurrenzkampf verschärfen und kennt die Spielidee von Trainer Steffen Baumgart bereits aus Paderborn. Darüber hinaus nimmt der Transfermarkt auch für den FC endlich Fahrt auf. Interims-Sportchef Jörg Jakobs will den Kader noch einmal verkleinern, möglicherweise, um Platz für weitere Neuzugänge zu schaffen.
Köln – Am Mittwoch um 11 Uhr wird Luca Kilian erstmals mit der Mannschaft des 1. FC Köln trainieren. Das Training der Geißböcke im Franz-Kremer-Stadion ist öffentlich, es haben sich wieder hunderte Fans angemeldet, die die Möglichkeit bekommen werden, den Neuzugang aus nächster Nähe zu begutachten.
Kilian bringt viel mit – nur keine Spielpraxis
Welche Rolle Kilian einnehmen wird, ist kein Geheimnis: Der Innenverteidiger – 21 Jahre alt, mit dem Gardemaß von 1,92 Meter prädestiniert für die Rolle im Defensivzentrum, zudem verhältnismäßig schnell auf den Beinen – wird der neue Herausforderer für Rafael Czichos, Timo Hübers und Jorge Meré.
Der Vorteil des ausgeliehenen Mainzers: Er weiß, was Baumgart will, und Baumgart weiß, was er an dem Rechtsfuß hat. Czichos gilt als Vizekapitän und einziger Linksfuß als gesetzt. Hübers dürfte, sofern wieder fit, ebenfalls zunächst die Nase vorn haben. Meré dagegen muss sich nach seinem schwachen Spiel in München erst einmal behaupten. Kilian wird angreifen, wobei er seit Januar 2020 nur noch neun Bundesliga-Spiele absolviert hat. Spielpraxis sieht also anders aus.
Der Transfermarkt kommt langsam in Bewegung
Doch Kilian passt auch deswegen in das Beuteschema des 1. FC Köln: Die Geißböcke haben bekanntermaßen kein Geld. Stammspieler anderer Klubs kann der FC sich also nicht leisten. Es braucht, auch mit Blick auf potentielle weitere Neuzugänge, den Blick auf die Bänke und Tribünen der anderen Klubs, wo unzufriedene Spieler ohne Spielpraxis nach neuen Herausforderungen suchen und bereit sind, dafür auch finanzielle Abstriche zu machen.
Und gerade dieser Markt der Unzufriedenen und Wechselwilligen kommt nun, eine Woche vor Schließen des Transfermarkts, endlich ins Rollen. Die ersten Pflichtspiele sind gespielt, die Stammelf-Plätze vergeben, die Probleme bei Klubs und Spielern werden offensichtlicher. “Der Transfermarkt kommt langsam in Bewegung, das merkt man”, sagte Jörg Jakobs am Dienstag dem GEISSBLOG.KOELN. “Es wird sich noch was tun – auch bei uns.”
Baumgart fordert weiteren Stürmer
Nach der Kilian-Verpflichtung würde Jakobs den FC-Kader gerne weiter ausdünnen. Nachdem man zuletzt Vincent Koziello und sogar Joao Queiros abgegeben hatte, könnte durch den neuen Innenverteidiger die bisherige Nummer vier, Sava Cestic, abgegeben werden – zumindest auf Leihbasis. Denn ein weiteres Jahr in der Regionalliga würde den serbischen A-Nationalspieler in dessen Entwicklung aufhalten. Auch Marvin Obuz würde Spielpraxis in einer höheren Liga gut tun.
Wer darüber hinaus noch gehen könnte, ist offen. Auch bei Ellyes Skhiri, für den weiterhin keine konkreten Angebote vorliegen. Dagegen könnte Jonas Hector die Lücke hinten links geschlossen haben. Daher hat Jakobs umgedacht, die Innenverteidiger-Position als Großbaustelle zuerst besetzt und ist nun auf der Suche nach einer Alternative zu Anthony Modeste im Sturmzentrum. Diese hatte Steffen Baumgart zuletzt offen gefordert. “Das hat nichts mit der Qualität zu tun. Wir haben mit Tony (Modeste) und Seb (Andersson) zwei Stürmer, die zuletzt nicht jedes Spiel gemacht haben. Keiner weiß, wie lange das gut geht.”
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