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Stürmersuche: Der FC darf sich nicht blenden lassen

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Sebastian Andersson und Anthony Modeste. (Foto: Bopp)

Mit Luca Kilian hat der 1. FC Köln eine zentrale Baustelle im Kader geschlossen. Auf zwei weiteren Positionen hält man nach Verstärkungen Ausschau. Im Sturmzentrum wähnt man sich inzwischen allerdings gut aufgestellt. Doch der FC darf sich von den jüngsten Toren von Anthony Modeste nicht blenden lassen. Die Geißböcke brauchen noch einen Angreifer.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Am Mittwoch fiel via SportBild mal wieder der Name Joel Pohjanpalo. Der Finne (Vertrag bis 2022) kommt bei Bayer Leverkusen nicht mehr zum Zuge. Doch der Angreifer ist wohl zu teuer. Die Geißböcke haben kaum Geld, Bayer will den 26-jährigen nicht verschenken. Aber Gehalt plus Ablöse? Wohl unmöglich für den FC.

Baumgarts Aussagen nicht mehr aktuell?

Stattdessen hört man nun andere Töne am Geißbockheim. Noch vor zwei Wochen hatte Steffen Baumgart erklärt, er wolle zu Anthony Modeste und Sebastian Andersson unbedingt noch einen dritten Stoßstürmer im Kader haben. “Im Moment sieht es sehr gut aus, aber keiner weiß, wie lange das gut geht, wenn die dauerhafte Belastung kommt.”

Am Mittwoch jedoch sagte Interims-Sportchef Jörg Jakobs: “Jetzt sind wir zwei Wochen weiter und haben Eindrücke aus den Spielen. Das ist für uns ganz wichtig. Wenn sich nichts tun würde, würden wir nicht mit Fragezeichen in die Saison gehen.” Überlegt der FC nun also tatsächlich, einzig auf Modeste und Andersson zu setzen?

Modeste alleine reicht nicht aus

Der FC ist in dieser Saison im Angriff fraglos besser aufgestellt als in der vergangenen Saison, als kolossale Fehleinschätzungen in der Kaderplanung erst zu schmerzhafter Harmlosigkeit und schließlich fast zum Abstieg geführt hatten. Doch zu glauben, die Geißböcke seien abgesehen von Modeste im Sturmzentrum wettbewerbsfähig, entspricht nicht der Realität. Die ersten Wochen haben gezeigt: Modeste-Back-up Andersson ist weit weg von Bundesliga-Fitness, braucht noch Wochen, um konkurrenzfähig zu sein – wenn er es überhaupt noch einmal wird.

Modeste hat sich zwar in der Tat außergewöhnlich gut entwickelt und sich eine Fitness erarbeitet, die man ihm kaum noch zugetraut hatte. Der FC hat also immerhin das große Glück, keinen Nummer-eins-Stürmer mehr suchen zu müssen. Doch die Verantwortlichen dürfen sich nicht von den ersten Treffern und Erfolgen des 33-jährigen blenden lassen. Zu verletzungsanfällig war er in den letzten Jahren, zu schnell könnte die Belastung für den Angreifer in dem laufintensiven Baumgart-System werden, um Woche für Woche auf höchstem Niveau abzuliefern.

Haben die Phantasie bei Spielern, die uns besser machen könnten

Der FC braucht daher zwingend einen Modeste-Ersatz. Umso wichtiger war Jakobs’ spätere Aussage am Mittwoch: “Wir hätten da die Phantasie bei dem einen oder anderen Spieler, dass er uns besser machen könnte.” Und so bleibt die Hoffnung, dass Jakobs und seine Mitarbeiter öffentlich weiterhin nur pokern und verbal still halten, im Hintergrund aber fieberhaft an einem Neuzugang für die Offensive arbeiten. So wie bei Kilian, nachdem wochenlang nur von der Suche im Sturm und auf der Linksverteidiger-Position zu hören war, nicht aber in der Innenverteidigung.

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