Timo Horn hat es am Samstag nach dem 1:1 beim SC Freiburg auf den Punkt gebracht: “Dieses Spiel war ein Gradmesser.” Und tatsächlich, in Freiburg sind die Geißböcke und auch andere Mannschaften schon häufig gestolpert. Das Team von Christian Streich hat die Qualität, unausgewogen agierende Gegner in ihre Einzelteile zu zerlegen. Dass der FC den SC hingegen am Rande einer Niederlage hatte, sprach für die Arbeit von Steffen Baumgart.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Die Erinnerungen sind noch frisch. 0:5 im Januar, 1:4 im Mai. Insbesondere auswärts, wo sieben der letzten acht Spiele verloren gegangen waren, hat der 1. FC Köln gegen den SC Freiburg in den vergangenen Jahren reihenweise schlecht ausgesehen. Warum das so ist, ist kein Geheimnis.
Christian Streich macht eine beeindruckende Arbeit beim Sport-Club. Die eingespielte Mannschaft entwickelt sich Jahr für Jahr weiter, die Abgänge von Leistungsträgern werden scheinbar mühelos kompensiert, die Spieler wissen blind, was ihr Trainer erwartet, und folgen diesem ebenso. Viermal in den letzten sechs Jahren schloss Freiburg die Saison in den Top Ten ab – also genau so, wie es der FC perspektivisch wieder schaffen möchte.
FC lässt sich nicht aus dem Rhythmus bringen
Die besondere Qualität Freiburgs und Streichs ist, die Schwächen anderer Mannschaften schonungslos aufzudecken. Dortmund und Stuttgart bekamen dies jüngst zu spüren, und eigentlich sollte dies auch mit Köln gelingen. Doch Steffen Baumgart und sein Team erwiesen sich als stabil genug, als taktisch klug und spielerisch weit entwickelt, sodass die Freiburger eben nicht ständig in die wunden Punkte stoßen konnten. Erst in der Schlussphase in Überzahl gelang es Freiburg immensen Druck aufzubauen.
Daher war das 1:1 für den FC nicht nur vom Spielverlauf her nahe dran an einem Sieg. Der Punktgewinn lieferte weitere Gründe für den Weg, den die Geißböcke eingeschlagen haben. Auch die Länderspielpause, in der Vergangenheit beim FC immer wieder ein Anlass, das Leistungsniveau zu verlieren und aus dem Rhythmus zu kommen, tat dem Kölner Spiel keinen Abbruch.
Chance, den Saisonstart zu bestätigen
Und so war Freiburg für die Geißböcke der so wichtige Gradmesser, eine Prüfung, die der FC bestanden hat. Vor den kommenden Wochen gegen Leipzig, Frankfurt, Fürth und Hoffenheim eine wichtige Lehre. Denn diese Spiele bieten den Kölnern die Chance, ihren guten Saisonstart zu bestätigen: mit Stabilität, spielerischer Klarheit und taktischer Disziplin – so wie in Freiburg.
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