Mark Uth und der 1. FC Köln: Das ist Liebe auf den vierten Blick. „Für mich kann es nichts Schöneres geben“, sagte der Angreifer am Mittwoch und sprach erstmals seit seiner erneuten Rückkehr über die schwierige Zeit auf Schalke und den guten Saisonstart mit den Geißböcken.
Köln – Es ist kaum vorstellbar, wie sich ein Mensch fühlen muss, der nach einem sportlichen Tiefschlag anschließend noch um seine eigene Gesundheit fürchten muss. Mark Uth ist es am 20. April so ergangen. Nach dem feststehenden Abstieg mit dem FC Schalke 04 war es im Anschluss auf dem Vereinsgelände der Königsblauen zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Fangruppierungen und der Profi-Mannschaft gekommen, die sämtliche Grenzen überschritten hatten.
Szenen, die sich bis heute nicht begreifen und im Falle der Betroffenen wie Mark Uth schon gar nicht vergessen lassen. So ist es auch nur allzu verständlich, dass der heutige FC-Profis eigentlich nicht mehr darüber sprechen möchte. „Man kann Wochen und Monate darüber reden, aber irgendwann ist auch mal gut. Man muss weitermachen und das abhaken“, sagte Uth am Mittwoch, der sich erstmals seit seiner Rückkehr zu der Situation äußerte. „Am Anfang war das natürlich sehr präsent“, gab der Spieler dabei zu. „Aber ich konzentriere mich jetzt auf die Zukunft und den FC. Ich versuche, wieder Spaß am Fußball zu haben und Spiele zu gewinnen.“
Für mich kann es nichts Schöneres geben
Für Uth ist es derweil der vierte Wechsel zum FC. Nachdem der gebürtige Kölner als damals 13-jähriger vom TuS Langel ans Geißbockheim gewechselt war, zog es den Offensivspieler zwischenzeitlich zunächst für zwei Jahre zurück auf die andere Rheinseite zur Viktoria. Über die Niederlande gelang dem einfachen Nationalspieler schließlich bei der TSG 1899 Hoffenheim der Durchbruch in der Bundesliga, ehe Uth 2018 nach Schalke wechselte. Im Januar 2020 folgte schließlich der dritte Wechsel zum FC per Leihe. Eigentlich hatte Horst Heldt Uth im darauffolgenden Sommer bereits fest verpflichten wollen, doch der FC Schalke ließ seinen Spieler nicht ziehen. So wechselte Uth erst nach dem Schalker Abstieg zur aktuellen Saison fest zu seinem Heimatklub. „Ich bin froh, wieder zuhause sein. Meine Familie kommt aus Köln und meine Freunde leben hier,“ sagte der Porzer am Mittwoch. „Für mich kann es nichts Schöneres geben.“
Dass Uth mit dem FC dabei so ein guter Saisonstart gelungen ist, macht es für den Spieler natürlich noch besonderer. Auch, wenn sich Uth zunächst an den intensiven Pressingfußball von Steffen Baumgart gewöhnen musste. „Wir trainieren sehr hart. Aber so langsam komme ich dahin, dass es für mich auch passt.“ Gleichzeitig mache ihm das offensiv ausgerichtete Spiel auf viel Spaß. „Dann habe ich es nicht mehr soweit zum Tor“, erklärte er.
Europa Pokal? “Das finde ich schön”
Die neue Spielweise des FC freut dabei nicht nur Mark Uth, sondern auch ganz Köln. „Es macht der Stadt einfach Spaß, uns zuzusehen“, glaubt der Rückkehrer. „Die Fans singen ja schon wieder vom Europa Pokal. Ich finde das schön und auch lustig. Warum nicht einfach euphorisch sein? Und am Ende schauen wir, wo wir stehen.“ Ähnlich euphorisch wie mit dem gesamten FC sind die Anhänger auch gegenüber Uth selbst. Es gibt kaum einen Ballkontakt, der seit seiner Rückkehr nicht mit „Uth“-Sprechchören gefeiert wird. „Die Fans kannten mich ja noch von der Ausleihe. Da haben wir sehr viele Erfolge zusammen gefeiert und da habe glaube ich ich auch ganz guten Fußball gespielt“, erinnerte sich Uth, für den die Zuneigung der Fans nach dem schwierigen Jahr auf Schalke nun wie Balsam auf der Seele sein dürfte: „Ich freue mich, dass die Fans das noch auf dem Schirm haben. Das tut mir natürlich sehr, sehr gut.“
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