Es war ein Rückschlag, den die U21 des 1. FC Köln am Mittwochabend im Heimspiel gegen Alemannia Aachen zu verarbeiten hatte. Trainer Mark Zimmermann ärgerte sich insbesondere über die Vielzahl und Art der Gegentore: „Da sind wir zu grün.“ Am Samstag möchte sich die Mannschaft mit dem Derbysieg in Mönchengladbach rehabilitieren. Im Tor wird wieder Jonas Urbig stehen.
Köln – Es war ein Deja-vu-Erlebnis für die U21 zum Bonn-Spiel, nur diesmal mit vertauschten Rollen. Gegen Bonn traf die FC-Reserve innerhalb von sechs Minuten dreimal, Aachen wiederum drehte mit dem Hattrick Jannik Mauses innerhalb von acht Minuten die Partie.
Es war etwas Besonderes
Keine Schuld daran hatte Kölns Torwart Jonas Urbig. Das betonte auch Mark Zimmermann: „Er hatte in der ersten Hälfte keine Chance, um sich auszuzeichnen. Die Schüsse, die aufs Tor kamen, waren drin.“ Das 18-jährige aufstrebende Talent, das bereits die Nummer 3 bei den Profis ist und hauptsächlich bei der U19 zum Einsatz kommt, feierte seine Premiere im Seniorenbereich. „Es war etwas Besonderes, mein erstes Spiel im Herrenfußball zu machen“, berichtete Urbig nach der Partie, „es war eine tolle Atmosphäre und es hat riesigen Spaß gemacht, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“
Pikanterweise lief Urbig just in der zweiten Hälfte zur Höchstform auf und zeigte einige, teils spektakuläre, Paraden direkt vor dem Gästeblock. Die provozierenden Reaktionen aus dem Gästeblock ließen ihn offensichtlich kalt. „Ich konzentriere mich komplett auf das Spiel und kann die Rufe und alles andere komplett ausblenden, nur das Spiel ist wichtig“, äußerte der junge Keeper nach der Partie.
Der Einsatz Urbigs sei bereits vor der Saison geplant und mit der Profi-Abteilung abgesprochen worden, verriet Zimmermann und führte aus: „Es ging um Männerspiele für ihn.“ Den Gang ins Stahlbad vor der lautstarken Alemannia-Kulisse meisterte Urbig tadellos. Und das nächste hitzige Duell wartet bereits am Samstag (14 Uhr) in Mönchengladbach auf Urbig, der auch im Rheydter Grenzlandstadion wieder zwischen den Pfosten stehen soll.
Ein Aspekt lässt Zimmermann positiv stimmen
Dann erhofft sich Zimmermann endlich eine sattelfestere Abwehr seiner Mannschaft. „Wir kassieren zu leicht zu viele Gegentore“, ärgerte sich der Coach nach dem Aachen-Spiel. Insgesamt schlug es in sechs Spielen bisher zehnmal im Kölner Tor ein – zu viel. Ricardo Henning wird wegen seiner Verletzung weiterhin noch nicht wieder für Stabilität sorgen können. Aufgrund der Roten Karte gegen Yusuf Örnek muss Zimmermann seine Innenverteidigung abermals umbauen. Meiko Sponsel wird das Duell in Mönchengladbach ebenfalls verletzungsbedingt verpassen. Dafür soll mit Tommy Kraus an dessen alter Wirkungsstätte ein Routinier und Antreiber in den Kader zurückkehren.
Immerhin einen positiven Aspekt nahm Zimmermann jedoch aus dem Aachen-Spiel mit: Nachdem seine Mannschaft im ersten Durchgang nach dem 0:1 eingebrochen war, zeigte sie in der zweiten Hälfte eine starke Reaktion: „Ein Kompliment dafür an meine Mannschaft, weil wir genug Möglichkeiten hatten, um ein Tor zu schießen“, freute sich der Trainer, haderte jedoch zugleich: „Wir waren häufig genug in aussichtsreichen Abschluss-Positionen und haben diese nicht genutzt, das hat uns der Gegner heute vorausgehabt.“ Mit einer stabileren Defensive und einer wieder treffsichereren Offensive sollen am Samstag drei Punkte vom Niederrhein entführt werden.
Der GEISSBLOG.KOELN tickert das Derby am Samstag ab 14 Uhr live aus dem Grenzlandstadion in Mönchengladbach.
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