Steffen Baumgart ist am Samstagabend im ZDF Sportstudio aufgetreten und hat an der Torwand zwei von sechs Schüssen verwandelt – beide unten rechts. Vorher sprach er mit Moderatorin Dunja Hayali über den 1. FC Köln, das 0:5 in Hoffenheim und auch kurz über Investoren im Fußball, am Beispiel Newcastle United.
Köln – Steffen Baumgart hat dieser Tage viel zu tun, nicht nur beim 1. FC Köln, sondern auch unterwegs. Am Samstagmorgen hatte der FC-Trainer noch am Geißbockheim die Pleite bei der TSG Hoffenheim besprochen. Am Abend weilte er in Mainz beim ZDF. Am Dienstag wird er als Amazon-Experte die Champions League kommentieren. Am Donnerstagabend wird er sich das Europa-League-Spiel des nächsten Gegners Leverkusen in Sevilla anschauen.
Es gehört für mich dazu, den Rasen zu spüren
Da trifft es sich gut, dass der 49-jährige seinen Spielern für Sonntag und Montag freigegeben hat, ehe es am Dienstagnachmittag mit der Vorbereitung auf das Derby gegen Bayer 04 beginnt. Bis dahin soll die 0:5-Pleite zumindest emotional aus den Köpfen der Spieler verschwunden sein. Die Videoanalyse wird noch folgen, danach soll der Fokus auf Leverkusen gerichtet werden. Am Samstag betonte Baumgart im aktuellen sportstudio noch einmal, dass der FC bei der TSG “keinen Stich gesehen” habe und es unter anderem darum gehe, künftig besser auf taktische Varianten des Gegners zu reagieren und offensiv die sich bietenden Chancen klarer auszuspielen.
Darüber hinaus bot der Besuch des FC-Trainers in der TV-Show auch seltene Momente. So betonte Baumgart seine besondere Wertschätzung für Urs Fischer von Union Berlin, dessen Arbeit sich der FC-Coach gerne mal als Hospitant aus nächster Nähe anschauen würde. Zudem erklärte der gebürtige Rostocker sein Ritual, vor jedem den Rasen des Spielfelds mit der Hand zu streicheln. “Es geht einfach ums Gefühl. Es gehört für mich dazu, den Rasen zu spüren. Ich liebe diesen Sport, diesen Job”, sagte Baumgart, der mit einem kleinen Test konfrontiert wurde: Hayali hatte Rasenstücke aus Köln und Hoffenheim vorbereitet – und Baumgart erkannte den Unterschied sofort. “Unser Rasen ist länger”, sagte er lachend und lag damit goldrichtig.
Der Fußball ist nicht für die, die damit Geld verdienen
Ernst wurde der 49-jährige, als es um die Frage nach Vereinsübernahmen durch Investoren-Konsortien ging. So gehen jüngst bei Newcastle United durch den öffentlichen Investmentfonds Saudi-Arabiens. Für Baumgart eine Fußballwelt, die nichts mit seiner zu tun hat. “Wir müssen aus Deutschland gar nicht rübergucken. Wir müssen unsere eigenen Wege gehen”, sagte der FC-Trainer. “Der Fußball sollte einfach bleiben, klar bleiben und für diejenigen, für die wir das machen – und das sind nicht die Konsortien, sondern die Zuschauer und für die Emotionen.”
Weiter sagte der einstige Bundesliga-Stürmer: “Der Fußball hält mittlerweile für vieles her, doch der Fußball sollte für die Menschen bleiben, die in die Stadien gehen, und nicht für diejenigen, die damit Geld verdienen.” Baumgart hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass er auch deshalb zum 1. FC Köln gewechselt sei, weil es maximal “drei, vier andere Klubs” in Deutschland mit einer derartigen Größe und Strahlkraft gäbe wie den FC. Jetzt gehe es darum, diesen Klub zu dem zu machen, was sich alle wünschten. “Wir wollen besser Fußball spielen. Gegen Hoffenheim hat das nicht geklappt. Aber wir wollen an diesen Sachen wachsen.”
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