Steffen Baumgart hat den 1. FC Köln ins Achtelfinale des DFB-Pokals rotiert. Seine insgesamt acht Wechsel in der Startelf waren mutig, wurden letztlich aber mit einem 2:0-Erfolg über den VfB Stuttgart belohnt. Dass der FC auch mit einer völlig veränderten Startelf erfolgreich sein kann, war jedoch wohl die kleinste Überraschung am Mittwochabend.
Ein Kommentar von Sonja Eich
Noch vor gar nicht allzu langer Zeit wäre der 1. FC Köln wohl mit solch einer Rotation in der zweiten Pokalrunde beim VfB Stuttgart ausgeschieden. Acht Wechsel in der Startelf waren mutig von Steffen Baumgart. Vor allem, da der Trainer mit Tomas Ostrak, Louis Schaub und Kingsley Schindler gleich drei Spieler von Beginn an brachte, die in dieser Saison lediglich zu Joker-Einsätzen gekommen waren. Leichtsinnig hätte man die Rotationen von Baumgart im Nachgang bezeichnen können, vielleicht sogar fahrlässig.
Noch drei Siege bis zum Finale
Doch Steffen Baumgart belehrte alle Zweifler eines Besseren. Überhaupt war der Mittwochabend ein Pokalabend voller Überraschungen: Nicht nur, dass sich die Geißböcke trotz der vielen Wechsel gegen den VfB stabil präsentierten und letztlich völlig verdient in das Achtelfinale eingezogen waren. Vielmehr war es auch das Sterben zweier Favoriten für das Finale in Berlin. Denn mit dem 5:0-Erfolg von Borussia Mönchengladbach über den FC Bayern ist dem Kölner Rivalen ein echter Paukenschlag gelungen. Und auch Bayer 04 Leverkusen blamierte sich mit dem Pokalaus im Heimspiel gegen den Zweitligisten aus Karlsruhe.
Doch warum ist das abgesehen von der natürlichen Schadenfreude für den 1. FC Köln relevant? Die Geißböcke sind mit dem Weiterkommen einer von insgesamt zehn Bundesligisten, die die Runde der letzten 16 erreichen konnten. Etwas, das der 20-fache Pokalsieger aus München nun schon zum zweiten Mal in Folge nicht schaffen konnte. Das diesjährige Vorhaben von Steffen Baumgart und dem FC wird dabei zumindest etwas realistischer. Schließlich beinhaltet dieses in dieser Saison nichts geringeres als den Einzug in das Finale – und das ist seit Mittwochabend nur noch drei Siege entfernt. Zwar liegen mit RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach oder Borussia Dortmund immer noch recht hohe Hürden im Lostopf. Doch in der Bundesliga hat der FC gegen Teams wie Bayern, Leipzig und Leverkusen bereits gezeigt, gegen die vermeintlich Großen der Liga mithalten zu können. Und unter Steffen Baumgart ist den Kölnern in dieser Saison (fast) alles zuzutrauen. Denn wenn der Trainer selbst mit einer beinahe komplett umgekrempelten Mannschaft am Ende ebenfalls die Erfolge feiert, was oder wer soll diesen Kölnern in dieser Saison noch Angst einflössen?
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