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Traum-Duo oder nicht? Andersson und Modeste im Datencheck

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1. FC Köln vs. VFL Bochum, 3. Spieltag, 28.08.2021, 15.30 Uhr, von rechts: Anthony Modeste, Sebastian Andersson (1. FC Köln) , Bild: Herbert Bucco

Erstmals stehen in dieser Saison Sebastian Andersson und Anthony Modeste gemeinsam beim 1. FC Köln in der Startelf. Diese Option war für Steffen Baumgarts Vorgänger Markus Gisdol praktisch nicht vorhanden, da beide Spieler kaum einmal zur gleichen Zeit fit und einsatzfähig waren. Aber auch dann hätte sich die Frage gestellt, ob sich die beiden Stürmer aufgrund ihrer Ähnlichkeit nicht vornehmlich im Weg gestanden hätten. In dieser Saison lässt sich diese Frage anhand der Einsätze beantworten. Eine Datenanalyse. 

Köln – Subjektiv gesehen ähneln sich Anthony Modeste und Sebastian Andersson in einigen Punkten: Beide sind immer für ein Tor gut, suchen oft den Abschluss und lauern auf den richtigen Moment, um in Erscheinung zu treten. Das sieht man in erster Linie am Wert der Expected Goals (xG), den beide bislang in ihrer Karriere aufgerufen haben  und der bei rund 0.5 liegt. Statistisch gesehen müssten demnach beide in jedem zweiten Spiel treffen. Noch dazu sind beide Spieler erstaunlich ähnlich in der Effizienz ihres Spiels. Nur zwei Prozentpunkte trennen den Schweden und den Franzosen in ihrer bisherigen Karriere bei erfolgreichen Aktionen (45% bei Modeste, 43% bei Andersson) und auch die Schuss- und Passgenauigkeit liegt bei beiden praktisch gleichauf – genau wie bei der Chancenverwertung (22%).

Die Unterschiede

Neben den Gemeinsamkeiten gibt es allerdings auch eine Reihe von Unterschieden in ihrer Spielweise. Am auffälligsten dabei ist, dass Andersson erheblich mehr Aktionen hat (18 mehr als Modeste pro 90 Minuten), was an seinen zahlreichen Offensivzweikämpfen (4.4 mehr) und Kopfballduellen liegt. Der Schwede ist somit deutlich mehr in das Spiel eingebunden und spielt zudem durchschnittlich 5.3 Pässe mehr. Andersson bringt somit die Attribute mit, die zum Spielstil eines Target Mans zählen, der als Anspielstation agiert und sich in Zweikämpfen aufreibt. Die Erfolgsquote ist bei ihm naturgemäß niedriger (26%) als bei Modeste (32%). So wird Andersson häufiger angespielt und liefert auch mehr Torschussvorlagen für die Mitspieler. In der Chancenkreation wiederum hat Kölns Nummer 27 die Nase vorn. Sein Gespür für Räume bringt nicht nur ihn, sondern auch seine Mitspieler in gefährliche Situationen, dies gelingt ihm 0.8-mal pro 90 Minuten und somit öfter als Andersson.

Veränderungen zur neuen Saison

Nach den bisherigen sieben Spielen der aktuellen Saison zeichnet sich jedoch ein etwas veränderteres Bild ab und der Blick sollte von der nackten Anzahl der Tore abgewendet werden. So hat Anderssons Anzahl an Aktionen zur neuen Spielzeit hin stark abgenommen. Trotz der aktiven Spielidee von Steffen Baumgart stehen ihm hier rund 13 Aktionen weniger zu Buche. Dies dürfte daran liegen, dass der Schwede in den vergangenen Partien körperlich erst wieder an das Niveau geführt werden musste, welches es ihm ermöglicht, 90 Minuten auf dem Platz stehen und arbeiten zu können. Bislang hat Andersson im Schnitt lediglich 55 von 90 Minuten pro Spiel bestritten. Der xG-Wert von Andersson ist derweil gleichauf mit seinem Karrierewert, nur unterscheiden sich beide Angreifer in der Anzahl Chancen deutlich. Während Modeste 2.2 Torchancen pro 90 Minuten hat, kommt Andersson auf gerade einmal die Hälfte. Nichtsdestotrotz suchen beide häufig den Abschluss, auf 90 Minuten gerechnet schließt der Blondschopf gar noch öfter ab. Interessant wird es bei den Zuspielen, mit denen beide gefüttert werden. Hier kommen beide auf nahezu exakt den gleichen Wert von rund elf Pässen, die sie erhalten. Ein Problem für den Schweden, der normalerweise mehr ins Spiel eingebunden ist.

Fazit

Beide Akteure haben einige Gemeinsamkeiten – vor allem in der Qualität ihrer Aktionen. Im Spielstil unterscheiden sie sich vor allem dadurch, dass Modeste mehr den wenig am Spiel beteiligten Strafraumstürmer gibt (Poacher), während sich Andersson in Zweikämpfen und Luftduellen aufreibt. Dieses Spiel ist ihm in dieser Saison jedoch noch nicht gelungen. Noch dazu stellt sich die Frage, ob sich Modeste und Andersson gegenseitig Vorlagen liefern. Diese Kategorie ist keine Spezialdisziplin, beide suchen eher selbst den Abschluss als den Pass zum Nebenmann. Trotz ihrer Gemeinsamkeiten setzt Steffen Baumgart in dieser Saison zumeist auf die Qualität beider Spieler, immerhin vier Mal standen beide Angreifer bereits gemeinsam in der Startelf. Dies liegt vor allem an dem flankenlastigen Spiel der Geißböcke. Dort sollen sowohl Anthony Modeste als auch Sebastian Andersson mit ihrer körperlichen Präsenz als Abnehmer dienen. Und bislang scheint sich dieses System auch immer besser aufzugehen.

Dieser Text stammt von CREATEFOOTBALL Solutions, einer Fußball-Consultancy, die mit ihrem Know-How im Bereich Datenscouting national wie international professionelle Fußballclubs strategisch und ganzheitlich in der Kaderplanung berät und zudem mit Berateragenturen sowie Medienanstalten kooperiert. Mehr Informationen unter: www.createfootball.com

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