Nach dem kurzfristigen Rückzug dreier Kandidaten für den Mitgliederrat des 1. FC Köln haben sich am Montag und Dienstag 21 der verbliebenen 23 Anwärter den Mitgliedern vorgestellt. Die Kandidaten erläuterten dabei jeweils kurz ihre Motivation und ihre Ziele für die Wahl am 6. November und stellten sich anschließend den Fragen der anwesenden Mitgliedern im 12. Mann im RheinEnergieStadion. Der GEISSBLOG.KOELN hat nach der ersten Runde (mehr dazu hier) auch die zweite Runde verfolgt und stellt die Kandidaten in Kurzportraits vor.
Mark Fauler
Alter: 37
Beruf: Key Account Manager, Schaebens
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Seit 2005 FC-Mitglied, war Fauler länger ehrenamtlich im Fanprojekt aktiv, auch im Vorstand. Er sieht den Mitgliederrat “elementar als das Sprachrohr der Mitglieder für den Verein”. Er möchte sich für den Mädchen- und Frauenfußball einsetzen, in der Kommunikation des Vereins und der Gremienarbeit “das eine oder andere verbessern” und “die Entscheidungsträger für den Geißbockheim-Ausbau in die Pflicht nehmen”. Insbesondere betont Fauler, dass “das nächste Auswahlverfahren für den Vorstand modern und transparent erfolgen muss”.
Johannes Hochstein
Alter: 27
Beruf: Master-Student Internationales Marketing- und Medienmanagement
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Hochstein hat einen Bachelor in Sport- und Eventmanagement “mit Schwerpunkt Fußball” und möchte diese Ausbildung “in die Kontroll- und Beratungsfunktion mit einbringen”. Der 27-jährige “will die Stimmen der jungen Mitglieder als Zukunft des Vereins vertreten” und wünscht sich, dass “die Mitglieder als moralischer Kompass des 1. FC Köln fungieren”.
Christian Hoheisel
Alter: 53
Beruf: Rechtsanwalt
Bisher im Mitgliederrat: seit 2013
Inhalte: Der amtierende stellvertretende Vorsitzender sprach zunächst von “Umwegen und Abwegen” im Mitgliederrat, dass es im letzten Jahr jedoch gelungen sei “den Verein zu professionalisieren” und “die Anteile vor der Veräußerung” zu schützen. Künftig gehe es darum, “die Umsetzung der Leitidee zu kontrollieren und beratend mitzugestalten” sowie den “Mitglieder-Dialog” in Form von “Begegnungen untereinander und mit Gremienvertretern” weiter zu verbessern. Darüber hinaus sprach er sich für einen veränderten Ton beim Geißbockheim-Ausbau aus und warf Oberbürgermeisterin Henriette Reker Wortbruch vor.
Ho-Yeon Kim
Alter: 40
Beruf: Vertrieb für Beratungsgesellschaft
Bisher im Mitgliederrat: seit 2015
Inhalte: Der amtierende Vorsitzende des Mitgliederrates betonte drei Themen, die ihm künftig wichtig seien. Erstens der Ausbau des Geißbockheims, zweitens die Umsetzung der Strategie FC-Matchplan und drittens die Wahrung der Investorenfreiheit. “Jetzt geht es darum, den FC-Matchplan weiter zu spezifizieren und im Verein umzusetzen. Das ist ein sehr großes und besonderes Projekt. Denn Investorenfreiheit in der Bundesliga schaffen wir nur, wenn wir besser sind als andere Vereine und unsere Mittel besser einsetzen. Das schaffen wir mit dem FC-Matchplan.”
Thomas Klein
Alter: 51
Beruf: Betriebsrats-Vorsitzender Maritim Hotel, Köln
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Klein ist seit 20 Jahren Mitglied, sitzt seit sechs Jahren in der Trikotkommission und war schon einmal im Mitgliederrat, unter der “Spinner-Diktatur”, wie er sagte. Klein erklärte, da er als Betriebsrat “täglich für die Bedürfnisse von 3.500 Kollegen kämpfe und das Beste für diese Kollegen heraushole”, wolle er diese Rolle nun “für die Mitglieder des 1. FC Köln” übernehmen.
Harald Konopka
Alter: 68
Beruf: Außenhandelskaufmann, Ex-Profi des 1. FC Köln
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Konopka ist der einzige ehemalige Spieler des 1. FC Köln, der sich für den Mitgliederrat bewirbt. Daher stellte er seine sportliche Qualifikation in den Vordergrund. “Ich bin diesem Verein schon sehr lange verbunden. In vielen Gesprächen wurde mir immer wieder die Frage gestellt, warum ich mich nicht selbst einbringe. Jetzt habe ich mich entschlossen für den Mitgliederrat zu kandidieren. Die Mitglieder sind aufgrund der Satzung in einer großen Verantwortung und sollten diese Verantwortung auch weiter tragen. Mit mir bekommt man Ehrlichkeit, Teamgeist und Charakter.”
Frank Leifer
Alter: 53
Beruf: Bankkaufmann
Bisher im Mitgliederrat: Ja
Inhalte: Leifer verweist auf seine “Erfahrung in Finanzierung und Strukturierung”, auf seine Mitgliedschaft “des Runden Tisches zur Erstellung der Satzung” und steht “für einen Verein ohne Investoren, denn der Fußball gehört den Menschen”. Der Bankkaufmann nennt “meine Herzensangelegenheit die Verbandsarbeit mit dem FVM und WDFV, ich will mich für die Fußball-Basis einsetzen und die Kraft des FC für den Mädchen- und Frauenfußball nutzen und Amateurvereine unterstützen”.
Susanne Metzler
Alter: 53
Beruf: Vertreterin des Landes NRW bei der Europäischen Union
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Metzler ist die einzige Frau, die sich 2021 für den Mitgliederrat bewirbt. Sie verweist auf ihre Rolle als politische Vertreterin des Landes NRW für die Bereiche Medien und Finanzen. “Ich habe berufliche Erfahrung, verschiedene Kulturen unter einen Hut zu bekommen.” Inhaltlich wichtig seien ihr der Ausbau des Geißbockheims und die Finanzen, bei denen sie mithelfen will, dass diese innerhalb der Amtszeit “von drei Jahren wieder auf gesunden Füßen stehen”. Sie betont, dass sie die Fan-Ausschreitungen in Genk “fassungslos” gemacht hätten und dass sie sich für Volunteers als Ansprechpartnerin anbieten wolle. Zum Investoren-Thema sagt sie: “Heuschrecken lehne ich ab.”
Mario Valentino
Alter: 33
Beruf: IT-Unternehmensberater
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Valentino möchte “ein gewisses Ideal des 1. FC Köln in den Mitgliederrat einbringen”. Dieses beschreibt er als “ein souveräner, Mitglieder-geführter Verein, ein erfolgreicher Verein, der einen klaren Weg geht”. Der 33-jährige fühlt sich bislang “viel zu wenig einbezogen und abgeholt” vom Mitgliederrat und Vorstand. Dabei kritisiert er auch Vorredner Christian Hoheisel: “Wir hören hier, es sei in den letzten zwölf Monaten vieles gut gelaufen, doch wir wurden in den FC-Matchplan und in eine wichtige Satzungsänderung nicht einbezogen. Wir müssen bei diesen Themen als Mitglieder mit an den Tisch.”
Benjamin Vrijdaghs
Alter: 42
Beruf: Berufssoldat, Bundesamt für Personalmanagement
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Vriidaghs verweist auf seinen beruflichen Werdegang. “Ich war lange im Ausland unterwegs, in deutschen Botschaften, und kann vermitteln. Das möchte ich im Mitgliederrat einbringen.” Er kritisiert den “schlampigen Umgang mit dem Geld” beim FC und fordert, dass der Mitgliederrat dahingehend künftig schärfer kontrolliert. Er will zudem aktiv an der Fankultur mitwirken und auf die Ultra-Szene zugehen. “Dazu gehören Fahnen und Banner, dazu gehören aber keine Kollektivstrafen.”
Axel Zimmermann
Alter: 30
Position: CDU Köln, erweiterter Parteivorstand (Ehrenamt)
Bisher im Mitgliederrat: Nein
Inhalte: Zimmermann ist ehrenamtlicher FC-Schiedsrichter für Damen- und Jugendspiele und kennt daher “die Kabinen, die Gerüche und den Schimmel im Geißbockheim”, weshalb er sich für eine schnelle Lösung im Ausbau ausspricht. Der 30-jährige ist Mitglied des Kölner CDU-Parteivorstands und damit Teil der Kölner Politik, die darüber entscheiden wird. “Ich finde es beschämend, wie die CDU ihre Haltung aufgegeben hat”, sagt er und kritisiert damit seinen Vorsitzenden Petelkau. Darüber hinaus spricht er sich gegen Anteilsverkäufe aus und für eine Stärkung des Frauenfußballs.
Am Montag hatten sich bereits Walther Boecker, Detlef Buschheuer, Josef Derkum, Tobias Franzgrote-vom Brocke, Wolfgang Gommersbach, Fritz Guckuk, Frank Hauser, Christian Künstler, Robin Loew-Albrecht, Fabian Schwab und Stephan Schondey vorgestellt. Hier geht es zu ihren Kurz-Portraits.
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