Die Torschützin des Tages: Sharon Beck. (Foto: Bopp)

Die Torschützin des Tages gegen den SC Sand: Sharon Beck. (Foto: Bopp)

FC-Frauen fast am Ziel: Wichtigster Sieg der Vereinsgeschichte?

Die Sportliche Leiterin Nicole Bender und Trainer Sascha Glass können allmählich mit den Planungen für eine weitere Bundesliga-Saison beginnen: Nach dem 1:0-Erfolg des 1. FC Köln gegen den SC Sand ist der Klassenerhalt zum Greifen nah. Und noch vor Weihnachten kann das Punktekonto weiter wachsen. Es würde die Bemühungen der Geißböcke in den letzten anderthalb Jahren belohnen.

Aus dem Franz-Kremer-Stadion berichtet Daniel Mertens

Am Ende war der Erfolg gegen Sand zwar ein hartes Stück Arbeit, doch was am Ende zählte, waren die drei Punkte mehr, die der 1. FC Köln verbuchen konnte. Der Siegtreffer von Sharon Beck in der 7. Minute war der Glücksbringer gegen Sand und Türöffner zum Klassenerhalt. Denn nun liegen schon neun Punkte zwischen den FC-Frauen und dem ersten Abstiegsplatz.

Das Polster ist kann noch vor Weihnachten weiter anwachsen. Freiburg und Essen sind die beiden letzten Gegner in diesem Jahr. Am Sonntag trafen beide Teams an der Hafenstraße aufeinander, die Breisgauer setzten sich knapp mit 1:0 durch. Beide Vereine rahmen den auf den achten Platz gekletterten FC in der Tabelle aktuell ein. Mit drei oder mehr Punkten aus beiden Spielen hätten die Kölnerinnen (aktuell elf Punkte) wohl endgültige Planungssicherheit, denn Sand (1 Punkt) und Jena (2 Punkte) scheinen kaum konkurrenzfähig.

Adriana Achcinska Spielerin des Spiels

Kölns Trainer Sascha Glass freute sich nach neben den drei Punkten gegen Sand am meisten über die schadlose Defensive: Zum zweiten Mal in dieser Saison blieben die Kölnerinnen ohne Gegentor. Dies tat auch Pauline Nelles gut, die spontan für Manon Klett zwischen die Pfosten gerückt war. Die Stammtorhüterin war krankheitsbedingt ausgefallen. Ob Klett bis zum Freiburg-Spiel am Freitagabend wieder fit wird, ist derzeit noch ungewiss. In ihrem fünften Bundesliga-Einsatz gab es für die erst 19-jährige Nelles derweil keine Chance sich auszuzeichnen. Doch das wird dem Torwart-Talent sicher auch ganz recht gewesen sein.

Spielerin des Tages für die Kölnerinnen war zweifellos Adriana Achcinska. Die ebenfalls erst 19-Jährige ist auf dem besten Wege, zur Schlüsselspielerin im Kölner Mittelfeld zu werden. Die polnische Nationalspielerin fiel einmal mehr durch robuste und wichtige Zweikampf-Gewinne auf. Zudem servierte sie die Freistöße aus dem Mittelfeld und suchte auch selbst aus der zweiten Reihe den Abschluss.

Erster Klassenerhalt in der FC-Geschichte?

Glass sah derweil durchaus noch Steigerungsmöglichkeiten für sein Team: “Gerade in der ersten Hälfte hätten wir noch schneller spielen können. Aber wir haben es insgesamt viel besser gespielt als gegen Bremen. In der zweiten Hälfte haben wir in den engen Räumen viele Zweikämpfe hergeschenkt oder waren zu spät.“ Dass Sand nach dem Seitenwechsel noch einmal gefährlich wurde, war keine Überraschung. Doch die Geißböcke konnten die Null halten – und damit einen der wichtigsten Siege in der Vereinsgeschichte.

Die Erleichterung nach dem Schlusspfiff war greifbar, die Spielerinnen und Verantwortlichen gleichermaßen fielen sich in die Arme und atmeten durch. Nach drei Aufstiegen und sofortigen Wiederabstiegen mit teilweise nicht konkurrenzfähigen Saisonleistungen hatte der FC mit Glass’ Verpflichtung und auf Drängen Nicole Benders die Bedingungen für die erste Frauen-Mannschaft verbessert, auch und vor allem finanziell. Das zahlt sich nun aus.

Im Schnitt reichen 15 Punkte zur Rettung

In den vergangenen zehn Jahren benötigten die Erstligisten im Schnitt 15 Punkte, um nach 22 Saisonspielen die Klasse zu halten. Die Geißböcke stehen dank des Sieges nun bei elf Zählern, und weil Sand und Jena bereits weit abgeschlagen sind, scheint der erstmalige Klassenerhalt in der FC-Vereinsgeschichte zum Greifen nahe. “Deshalb war es auch völlig egal, wie der Sieg zustande kam”, sagte Glass. “Das Einzige, was zählte, waren die drei Punkte.”

Die 940 Zuschauer im Franz-Kremer-Stadion sorgten derweil dank der bereitgestellten Fahnen für eine optisch ansprechende Kulisse. Mit dabei war auch eine kleine Delegation von Borussia Dortmund. Die Westfalen sind seit diesem Jahr im Frauen-Fußball vertreten, starteten ihr Projekt jedoch ganz unten in der Kreisliga. Auf Einladung von Nicole Bender schnupperte die BVB-Abordnung schon einmal Bundesliga-Luft. In ein paar Jahren treffen sich beide Seiten vermutlich als sportliche Kontrahenten wieder.

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