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Brummiger Baumgart: Schlüssel zum Erfolg in Bochum

Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)
Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart ist erstmals in seiner Zeit beim 1. FC Köln angefressen. Nach dem Aus im DFB-Pokal machte der 50-Jährige am Freitag keinen Hehl aus seinen Problemen mit der Kritik an seiner Mannschaft und seiner Aufstellung. Kann der FC-Coach diese Energie nun auf seine Spieler übertragen, um beim VfL Bochum zu punkten?

Der VfL Bochum hat seinen Sprung auf Platz elf in der Bundesliga vor allem seiner Heimstärke zu verdanken. 17 der 23 Punkte holte der Ruhrpott-Klub im heimischen Ruhestadion. Nur sechs Gegentore kassierte der VfL in neun Spielen. Die Bochumer sind nahezu so heimstark wie der 1. FC Köln.

Ob in Müngersdorf oder an der Castroper Straße in Bochum – das Publikum spielte für beide Klubs in der Hinrunde eine wichtige Rolle. Nun müssen beide Klubs damit leben, dass es am Samstagabend recht ruhig zugehen wird in der Bochumer Heimstätte. Dem FC könnte dies ausnahmsweise zum Vorteil gereichen, obwohl man vor allem zuhause von der Atmosphäre zu profitieren weiß. Doch am Samstag werden die Fans noch eher den Bochumern fehlen als den Geißböcken.

Drückende FC-Überlegenheit im Hinspiel

Steffen Baumgart muss und wird es egal sein, was um das Spielfeld herum passiert. Der FC-Trainer wird seine Mannschaft antreiben, um nach dem 0:4 in der Liga gegen den FC Bayern und dem 3:4 n.E. im DFB-Pokal gegen den HSV wieder etwas Zählbares mitzunehmen. Am liebsten will Köln in Bochum den Hinspiel-Sieg wiederholen, als die Geißböcke trotz klarer Überlegenheit den 2:1-Sieg erst in der Schlussphase durch Tore von Louis Schaub und Tim Lemperle hatten sichern können.

Im Hinspiel erdrückte der FC den VfL: mit 71 Prozent Ballbesitz, 59 Prozent Zweikampfquote, mit sechs Kilometern mehr auf der Uhr nach 90 Minuten, mit einem Pressing, das die Bochumer zu einer Fehlpassquote von 42 Prozent zwang – nicht einmal jedes dritte Zuspiel fand einen Mitspieler. Die Geißböcke kamen nach 90 Minuten auf 22 zu 11 Torschüsse, hatten das Spiel komplett dominiert und letztlich zurecht und in der Höhe noch schmeichelhaft niedrig gewonnen.

Kölner Schlüsselqualität: die Laufstärke

Seitdem jedoch hat sich Bochum verändert. Der Aufsteiger ist in der Bundesliga angekommen, hat in Sebastian Polter einen Mittelstürmer in Topform, spielt aggressiv, laufintensiv und strotzt vor Selbstvertrauen. “Sie haben ihr Spiel nicht verändert, sie haben sich entwickelt”, sagte Baumgart. “Sie haben sich stabilisiert, haben eine sehr gute Struktur im Spiel. Reisi (Thomas Reis) hat einen klaren Plan. Entscheidend wird sein, ob wir unser Spiel auf den Platz kriegen und wie wir auf die Aufgaben reagieren, die uns gestellt werden.”

Baumgart forderte ein hohes Laufpensum und eine gute Mentalität seiner Spieler. Der FC hatte bislang in dieser Saison immer dann Probleme im Spiel, wenn die Baumgart-Mannen nicht so viel oder nicht mehr liefen als die Gegner (gegen die Bayern, in Bielefeld, in Mainz, gegen Union, in Dortmund, in Hoffenheim). Umgekehrt verlor der FC nur in einem einzigen Spiel, in dem man mehr gelaufen war als der Gegner: beim 2:3 in München. Die Laufarbeit wird am Samstag in Bochum für den FC also einer der Schlüssel zum Erfolg sein.

Özcan und Modeste mit Problemen – Baumgart angefressen

Auch deswegen hofft Baumgart, dass jene Spieler, die unter der Woche gegen den HSV erst später zum Einsatz kamen, am Samstag wieder eine zentrale Rolle einnehmen werden. Insbesondere auch Anthony Modeste und Salih Özcan, bei denen Baumgart am Freitag verriet: Das Duo hat offenbar seit Wochen immer wieder mit kleineren Beschwerden zu kämpfen. “Gerade im Winter, wenn sich die Böden verändern, müssen das die Körper der Spieler ausgleichen. Damit hat nicht nur Tony nach gewissen Spielen Probleme. Auch bei Salih ist nach jedem Spiel etwas. Die Frage ist, wie schnell du dann wieder regenerierst.”

Baumgart hatte auch daher unter der Woche im DFB-Pokal rotiert. Die Kritik nach dem Aus an seinen Personalentscheidungen ließ den 50-Jährigen angefressen zurück. Er habe mit der Leistung seiner Mannschaft gegen den HSV keine Probleme gehabt, sehr wohl aber “mit dem Drumherum”, sagte Baumgart. Viele Spieler seien schon länger hier “und kennen das”. “Für mich ist das aber nicht so einfach.” Näher darauf eingehen wollte er am Freitag nicht. Doch es brodelte sichtlich in Baumgart und es schien, als wollte der FC-Coach diese innere Anspannung konservieren, um sie in Bochum auf seine Spieler zu übertragen. Sollte dies als zusätzlicher Antrieb dienen, könnte es erfolgversprechend sein.

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