Der 1. FC Köln besiegt Hertha BSC mit 3:1 (2:0) und rückt auf die Europa-Ränge vor. Was nur wie ein schönes Nebengeräusch klingt, ist die Konsequenz eines starken Auftritts in Berlin. Die Offensive um Torjäger Anthony Modeste funktioniert, hätte aber noch häufiger treffen können. Und die Abwehr steht – auch dank Marvin Schwäbe. Entsprechend fallen die Noten und Zeugnisse der Einzelkritik aus.
Tor & Abwehr
Marvin Schwäbe
Strahlte in seinem ersten Spiel als Nummer eins auf Probe eine große Ruhe aus. Spektakulär seine Parade gegen Maolida (30.). Souverän gegen Pekarik (53.). So chancenlos wie unglücklich beim Gegentor, weil er gegen Maolida und Selke weder rauskommen noch den Freistoß abwehren konnte. Am Ball mit Übersicht und Klarheit.
GEISSBLOG-Note: 2,0
Benno Schmitz
Der Rechtsverteidiger hatte auf seiner Seite das Allermeiste im Griff, ließ sich nur selten überlaufen und wirkte auf dem schweren Geläuf unbeeindruckt. Legte gewohnt häufig die Bälle die Linie runter. Schaltete vor dem 2:0 schnell, als er mit einem Blitz-Einwurf auf Kainz die Vorbereitung einleitete. Mit einer verrückten wie erfolgreichen Abwehraktion mit Grätsche und Dribbling aus dem Aufstehen (47.).
GEISSBLOG-Note: 2,5
Luca Kilian
Kilian bildete mit Hübers das neue Innenverteidiger-Duo. Der lange Schlaks machte seine Sache gegen Selke robust gut, rückte einmal nicht nahe genug zu Hübers, sodass Maolida durch war. Beim Gegentor zusammen mit Hübers mit schlechtem Stellungsspiel gegen Selke und Maolida, die es beide selbst hätten freistehend machen können. Ansonsten aber eine blitzsaubere Partie.
GEISSBLOG-Note: 2,5
Timo Hübers
Timo Hübers übernahm die Position von Rafael Czichos in der linken Innenverteidigung und machte seine Sache bis auf wenige Ausnahmen sehr stark. Ließ sich in der 5. Minute von Maolida zu leicht aus dem Spiel nehmen. Beim Anschlusstreffer sprang er unter der Darida-Flanke hindurch. Ansonsten gewann er immer wieder entscheidende Zweikämpfe, eroberte Bälle, fing Pässe ab und war sicher im Aufbauspiel. Mit solchen Leistungen ein guter Czichos-Nachfolger.
GEISSBLOG-Note: 2,0
Jonas Hector
Der Linksverteidiger war Mr. Zuverlässig auf links. Rettete gegen Richter, leitete das 1:0 über seine Seite ein und wechselte in der Schlussphase der Partie mal wieder ins Zentrum, um der Hertha den Zahn zu ziehen. Hector war zwar nicht so passsicher wie sonst, was aber auch dem Untergrund geschuldet war. Dennoch eine souveräne Partie des Kapitäns.
GEISSBLOG-Note: 3,0
Jannes Horn
Kam in der 78. Minute für Uth. Brachte den Sieg mit über die Zeit.
GEISSBLOG-Note: keine Note
Mittefeld
Salih Özcan
Der Sechser erlebte einen Tag, wie er ihm gefällt. Die Schlammschlacht auf dem Berliner Acker war ganz nach dem Geschmack des Kämpfers, der sich zudem trotz der Bodenverhältnisse durch eine gute Passquote auszeichnen konnte. Ballsicher und robust, mit Übersicht und am Ende mit Nebenmann Hector – Özcan lässt vergessen, dass Ellyes Skhiri fehlt.
GEISSBLOG-Note: 3,0
Louis Schaub
Schaub spielte erneut auf der rechten Seite und machte ein gutes Spiel. Der Österreicher war vorne wie hinten aktiv, arbeitete zurück, gewann mehrfach wichtige Bälle, leitete Konter ein und hätte selbst auch treffen können, als er erst an Schwolow scheiterte und später aus zwölf Metern zu hoch ansetzte. Baumgart hat den Arbeiter in Schaub geweckt – eine Rolle, die ihm steht. Denn dass er am Ball viel kann, wusste man eh.
GEISSBLOG-Note: 2,5
Florian Kainz
Der Österreicher war bemüht, fiel im Vergleich zu seinen Nebenleuten in der Offensivwirkung aber etwas ab. Dennoch: Kainz arbeitete hart, auch defensiv, machte viele Meter und leitete das 2:0 durch seine Flanke ein.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Ondrej Duda
An alter Wirkungsstätte war Duda besonders motiviert und schnell im Spiel. Immer wieder mit guten Ballaktionen, vergab zunächst einen Abpraller per Kopf (19.), war dann aber mit dem Tor zum 2:0 zur Stelle, als er aus dem Rückraum einen Abpraller per Rechtsschus versenkte. Von allen Kölnern lief Duda am meisten, schoss am häufigsten und gewann dabei noch die Mehrheit seiner Zweikämpfe.
GEISSBLOG-Note: 2,0
Dejan Ljubicic
Ljubicic muss sich gerade mit der Joker-Rolle zufrieden geben und konnte nach seiner Einwechslung in der 65. Minute für Schaub auch keine schlagkräftigen Argumente für sich sammeln. Hätte das Spiel schon in der 86. Minute entscheiden können, als er einen Konter mit Modeste schlecht ausspielte. Hat gerade einen kleinen Hänger, der ihm aber nachzusehen ist, wenn man bedenkt, wie er früh in der Saison durchgestartet war.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Tomas Ostrak
Eingewechselt in der 85. Minute für Duda, kam Ostrak nur Sekunden danach nach Thielmann-Flanke zum Abschluss. Der Schuss aber ging am Tor vorbei. Erster Bundesliga-Einsatz seit dem 4. Spieltag – wird dem Techniker gut getan haben.
GEISSBLOG-Note: keine Note
Angriff
Mark Uth
Uth rückte für den kranken Andersson in die Startelf und war eine der prägenden Figuren. Flankte nicht nur mustergültig auf Modeste zum 1:0, sondern bereitete in den folgenden Minuten mehrfach durch kluge Steckpässe weitere Großchancen für den Franzosen vor. Und dann arbeitete er auch weit zurück und klärte mitunter Hertha-Konter im eigenen Strafraum. Konnte den indirekten Freistoß aus acht Metern nicht verwerten (68.).
GEISSBLOG-Note: 2,0
Anthony Modeste
Der Franzose hätte bereits in der ersten Halbzeit mindestens zwei Tore machen können. Das 1:0 per Kopf nach Uth-Vorlage war eine seiner leichteren Übungen. Vergab alleine vor Schwolow etwas überhastet. Kämpfte in der zweiten Hälfte für die Mannschaft und arbeitete immer wieder auch zurück.
GEISSBLOG-Note: 2,0
Jan Thielmann
Endlich das erste Saisontor für den Youngster! Thielmann kam in der 65. Minute für Kainz und entschied in der Nachspielzeit mit beherztem Pressing, Ballgewinn und Kaltschnäuzigkeit das Spiel. Hatte sich das Erfolgserlebnis durch mehrere gute Leistungen als Joker verdient – so auch in Berlin.
GEISSBLOG-Note: 2,0
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