Der 1. FC Köln und Jorge Meré gehen getrennte Wege. Das hat der Sportliche Leiter der Geißböcke, Thomas Kessler, am Sonntag bestätigt. Der FC und Club America haben sich auf einen sofortigen Transfer des Spaniers geeinigt, der Innenverteidiger ist bereits freigestellt und wird über sein Heimatland nach Mexiko zum Medizincheck reisen. Anfang der kommenden Woche soll der Wechsel perfekt gemacht werden.
Am Samstag hatte Jorge Meré schon nicht mehr im Kader der Geißböcke gestanden und war auch nicht im RheinEnergieStadion gewesen. Der Spanier, unter der Woche krank, hatte zwar zum Ende der Woche noch einmal mittrainiert. Doch der 24-Jährige fehlte beim 0:4 an der Seitenlinie, wo er in der Vergangenheit stets mitgefiebert hatte, wenn er nicht zum Einsatz gekommen oder nicht in den Kader genommen worden war.
Am Sonntag war dann klar: Meré fehlte aus gutem Grund. Der 1. FC Köln hat den 96-fachen FC-Profi freigestellt, um seinen Transfer zum Club America abzuschließen. “Wir haben uns mit dem mexikanischen Klub über einen Transfervertrag geeinigt”, sagte Thomas Kessler. Der Sportliche Leiter des FC bestätigte, dass Meré freigestellt sei, um die letzten Details des Wechsels zu klären. “Dazu gehört auch der Medizincheck. Wann der stattfinden wird, kann ich noch nicht sagen, weil es eine längere Reise ist und in Zeiten der Pandemie einige Auflagen gibt, ehe er einreisen darf.”
Ablöse plus Millionen-Einsparungen
Nach GEISSBLOG-Informationen soll der FC eine hohe sechsstellige Sockelablöse kassieren, zudem soll er an einem möglichen Weiterverkauf beteiligt werden. Auch leistungsbezogene Boni sollen im Transfervertrag verankert worden sein, sodass sich die Transfersumme letztlich im siebenstelligen Bereich bewegen würde.
Noch wichtiger für die perspektivische Planung der Geißböcke ist jedoch, dass der FC das Millionengehalt des Spaniers einsparen wird. Meré hatte im Herbst 2018 unter Sportchef Armin Veh seinen Vertrag bis 2023 verlängert. Damals bekamen selbst Bundesliga-unerfahrene Spieler wie Lasse Sobiech, Rafael Czichos oder Niklas Hauptmann für die Bundesliga Gehälter zwischen 1,2 und 1,6 Millionen Euro zugesichert. Meré, zu diesem Zeitpunkt spanischer U21-Nationalspieler sowie Stammspieler und Leistungsträger beim FC, soll für die Bundesliga rund zwei Millionen Euro Gehalt in seinen Vertrag geschrieben bekommen haben.
Wer folgt auf Meré und Czichos?
Damit spart der FC für die Rückrunde zusätzlich noch rund eine Million Euro und weiß, dass für die Saison 2022/23 der Besserverdiener nicht mehr auf der Gehaltsliste stehen wird. Eine Gesamtersparnis also in Höhe von rund drei Millionen Euro! Zusammen mit dem Czichos-Verkauf (eine Million Euro), den gezogenen Kaufoptionen für Voloder und Bisseck (eine Million Euro) und den Cestic- und Castrop-Transfers kann der FC seine Kosten weiter reduzieren und in pandemischen Zeiten zumindest geringe Zusatzeinnahmen generieren.
Was bleibt, ist die Frage nach dem Ersatz und welchen Teil der Einsparungen für einen neuen Innenverteidiger ausgegeben werden müssen. “Klar ist, dass wir uns auf dem Transfermarkt extremer umschauen werden. Wir haben schon die ersten Gespräche geführt und sind auf der Suche”, sagte Kessler, ohne Namen zu nennen oder genauer auf das Anforderungsprofil des künftigen Innenverteidigers einzugehen. Kessler betonte jedoch, dass trotz des Meré-Transfers die finanziellen Mittel des FC gering seien. “Die Lage ist wegen der Pandemie weiter schwierig.” Dennoch wolle man “schnellstmöglich einen Nachfolger für Jorge verpflichten”.
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