Der 1. FC Köln könnte in dieser Saison womöglich noch einmal auf Steffen Baumgart an der Seitenlinie verzichten müssen. Der Trainer hat am Samstag in Fürth seine dritte Gelbe Karte gesehen. Bei der nächsten Verwarnung müsste Baumgart für eine Partie auf der Tribüne Platz nehmen.
Gegen Eintracht Frankfurt hatte Steffen Baumgart in der Hinrunde seine erste Gelbe Karte der Saison gesehen, nachdem sich der FC-Trainer über unterschiedliche Bewertungen des Schiedsrichters bei Foulspielen lautstark aufgeregt hatte. Am 10. Dezember folgte bei der 0:2-Heimpleite gegen den FC Augsburg der zweite Karton, weil Baumgart einen Ball weggeschossen und sich mit FCA-Keeper Rafael Giekiewicz angelegt hatte.
Am Karnevalssamstag in Fürth waren es schließlich verschiedene kleinere Entscheidungen des Unparteiischen, die Baumgart zur Weißglut gebracht hatten, woraufhin der 50-Jährige seine Wasserflasche energisch auf den Boden schleuderte. “Ich bin in solchen Situationen eben parteiisch”, erklärte Baumgart nach dem Spiel speziell zu einer Situation, in der Özcan seiner Meinung nach klar gefoult worden war, die Pfeife von Schiedsrichter Robert Schröder aber stumm blieb. Letztlich zeigte Schröder dem FC-Coach zum dritten Mal in dieser Saison die Gelbe Karte. Für Baumgart und den FC bedeutet das: Bei der nächsten Verwarnung wird der Trainer auf der Tribüne Platz nehmen müssen und seine Mannschaft nicht von der Seitenlinie aus betreuen können.
Kessler verteidigt Baumgarts emotionale Art
Von seinem Verein bekommt Baumgart für seine emotionale Art am Rand aber die volle Rückendeckung. „Ich finde nicht, dass Steffen zu impulsiv an der Seitenlinie ist. Es ist doch völlig normal, auch mal anderer Meinung zu sein”, sagte der sportliche Leiter Thomas Kessler einen Tag nach dem Spiel in Fürth. Der ehemalige Keeper gehört während der Spiele auf der Bank selbst gerne mal zu den Akteuren, der mit dem Vierten Offiziellen in Diskussionen gerät. “Das gehört beim Fußball dazu. Steffen sollte man dabei nicht zurückhalten, weil das ein stückweit auch seine Identität ausmacht, die er der Mannschaft vorlebt. Jetzt hat er drei Gelbe Karten, er ist Profi genug, um zu wissen, dass die nächste Verwarnung zu einer Sperre führt.”
Ob Baumgart seine drei Gelben Karten in den verbleibenden Partien jedoch ständig im Hinterkopf haben und sich entsprechend zurückhalten wird, darf zumindest bezweifelt werden. Immerhin: In den vergangenen beiden Spielzeiten kassierte Baumgart an der Seitenlinie des SC Paderborn ebenfalls jeweils drei Gelbe Karten – war aber um eine Sperre stets herum gekommen.
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