Es war die zweite deftige Packung für die Fußballerinnen des 1. FC Köln gegen Bayern München in dieser Saison: Wie schon im Hinspiel ging der Aufsteiger beim Meister mit 0:6 unter. Die Gefühlslage beim Kölner Trainer Sascha Glass war jedoch eine andere als nach dem ersten Aufeinandertreffen.
Insbesondere der Auftritt in der ersten Hälfte gefiel dem Coach besonders gut: „Ich habe wenig Teams gesehen, die so mutig gegen Bayern gespielt haben.“ Mit ein bisschen Glück hätten die Kölnerinnen sogar mit einer Führung in die Pause gehen können. Die FC-Frauen traten selbstbewusst auf und begegneten dem Topteam phasenweise auf Augenhöhe.
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel jedoch schnell. Die eingewechselte Lea Schüller entwickelte sich zum Kölner Schrecken, sie traf alleine dreimal. „Das 6:0 ist viel zu hoch“, ärgerte sich Glass nach dem Schlusspfiff, „denn es spiegelt den Spielverlauf nicht wider.“ Entsprechend treffe ihn das halbe Dutzend diesmal nicht so sehr wie im Hinspiel mit alleine fünf Gegentoren nach ruhenden Bällen: „Damals war ich verärgert. Heute haben die Mädels alles rausgehauen.“
In der Tabelle weist der FC nun eine Tordifferenz von minus 18 auf, zwei Drittel davon haben die FCB-Frauen den Kölnerinnen eingebrockt. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt aber immer noch komfortable elf Punkte.
Kuznik fällt gegen Wolfsburg aus
Unzufrieden war der Trainer jedoch mit dem Abwehrverhalten seines Teams in der zweiten Hälfte. Dies habe neben der individuellen Klasse der Münchenerinnen auch mit der Konzentration seines eigenen Teams zu tun. „Bei den Gegentoren machen wir es dem Gegner viel zu einfach und waren nicht eng genug an den Gegenspielerinnen. Damit haben wir uns das Spiel kaputtgemacht.“ Dies erwischte selbst die erfahrene Kapitänin Peggy Kuznik, die vor dem 0:1 im Strafraum keine glückliche Figur abgab. Im Heimspiel am Freitagabend gegen den Pokalsieger VfL Wolfsburg muss Glass auf seine Führungsspielerin verzichten, denn Kuznik sah in München ihre fünfte gelbe Karte und ist daher für eine Partie gesperrt.
Ob sich die Personalsituation bis zum Freitag verbessert, bleibt abzuwarten. Mit Laura Donhauser und Kristin Demann fielen ausgerechnet zwei Ex-Münchenerinnen kurz vor dem Spiel noch krankheitsbedingt aus. Auch die sportliche Leiterin Nicole Bender konnte die Reise nach Bayern nicht mitantreten. Kurzfristig nominierte Glass noch die 17-jährige Leonie Krump nach. Die Spielerin, die eigentlich für die U20 in der Regionalliga West aufläuft, traf am Samstagabend mit dem Zug im Teamhotel ein. Gegen Wolfsburg möchte Glass jedoch idealerweise auf Spielerinnen aus der U20 verzichten, die am vergangenen Wochenende spielfrei war, am Sonntag aber wieder um wichtige Punkte im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg kämpft.
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