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“Hatte dieses Jahr viel Pech”: Schwirtens Viererpack als Seelen-Balsam

Joshua Schwirten könnte im Sommer Spiepraxis auf höherem Niveau sammeln. (Foto: Bucco)
Joshua Schwirten könnte im Sommer Spiepraxis auf höherem Niveau sammeln. (Foto: Bucco)

Es war ein seltenes Gefühl für Joshua Schwirten: Das Mittelfeld-Talent der U21 des 1. FC Köln stand beim 6:1-Erfolg gegen Rot-Weiß Ahlen plötzlich im Fokus. Dem 20-Jährigen waren gleich vier Tore gelungen. Diese Leistungsexplosion war für Schwirten Balsam nach den vergangenen Wochen.

Der Abpfiff dürfte sich für Ahlen wie eine Erlösung angefühlt haben. Joshua Schwirten nahm in der Schlussphase noch einmal mächtig Schwung auf und wirbelte die RWA-Defensive fast im Alleingang durcheinander. „Wenn das Spiel noch länger gegangen wäre, hätte er noch mehr Bock gehabt, Tore zu schießen“, freute sich Trainer Mark Zimmermann und ergänzte: „Das finde ich gut, diesen Drang und diese Lust zu haben.“

Schwirten selbst konnte seine Leistung nach der Partie wohl selbst noch nicht ganz fassen: „Sonst gebe ich eher die Vorlagen und bin nicht so der Torschütze“, schmunzelte das FC-Talent, „vier Tore sind mir früher vielleicht mal gelungen, im Herrenbereich aber noch nicht, da war es maximal ein Tor bisher. Ich bin umso glücklicher, dass es heute direkt vier Tore waren.“

“So habe ich mein eigenes Erlebnis gehabt”

Für Schwirten war der Viererpack zugleich Balsam für die Seele, hatte der 20-Jährige in dieser Saison doch mit zahlreichen Rückschlägen zu kämpfen: „Dieses Jahr hatte ich leider viel Pech mit Verletzungen und Krankheiten.“ So setzte ihn in der Hinrunde unter anderem eine Außenbandverletzung außer Gefecht. Diese verhinderte im November eine Nominierung für die U20-Nationalmannschaft.

Und auch am vergangenen Wochenende wäre Schwirten insgeheim wohl lieber mit der DFB-Auswahl unterwegs gewesen wie sein FC-Teamkollege Marvin Obuz. Zuletzt musste das Talent jedoch krankheitsbedingt längere Zeit pausieren und stand daher nicht im DFB-Aufgebot. „Es wäre schon schön gewesen bei der U20, aber so habe ich auch mein eigenes Erlebnis gehabt“, gab Schwirten sich zufrieden. 

Das Wichtigste: Gesund bleiben

Nach so einer Leistung dürften die U-Bundestrainer des DFB in der näheren Zukunft bei ihren Nominierungen am Kölner kaum vorbeikommen – sofern dieser fit bleibt. Das betonte auch Zimmermann nach der Partie, der sich zum Interview mit seinem Matchwinner dazugesellte: „Er will gesund bleiben, für längere Zeit am Stück trainieren und spielen.“ Der Angesprochene nickte zustimmend: „Das ist das Wichtigste, dass ich bis Saisonende fit bleibe und meine Spiele machen kann.“

Letztlich war es gegen Ahlen weniger die Tor-Explosion seines Spielers, sondern eher die physische Komponente, die Zimmermann staunen ließ: „Ich hatte Bedenken, dass er nicht durchhält, weil er noch nicht so viel in den Beinen hat.“ Beim 8:1-Testspiel-Erfolg der Profis am Mittwoch kam Schwirten zur zweiten Hälfte für Salih Özcan ins Spiel, klagte im Anschluss jedoch über leichte muskuläre Probleme und trat am Donnerstag im Training kürzer.

Letztlich war Schwirten aber zum Anstoß wieder fit. Angesprochen auf sein Tor des Monats per Fallrückzieher zum zwischenzeitlichen 5:1 schmunzelte Schwirten: „Ich war in keiner guten Position und habe gedacht, dass ich es einfach mal probiere. Eigentlich bin ich nicht so sehr der athletische Spieler.“ Sollte Schwirten im Saison-Endspurt nun tatsächlich verletzungsfrei bleiben, kann sich die U21 sicher noch an so manchem Gala-Auftritt Schwirtens erfreuen.

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