Die Zeit von Franco Foda als Nationaltrainer Österreichs ist vorbei. Am Dienstagabend bestritt der ehemalige Bundesliga-Profi sein letztes Spiel als ÖFB-Coach. Nach der verpassten WM-Qualifikation trat Foda zurück. Die Suche nach seinem Nachfolger führt fast automatisch zu Peter Stöger. Anthony Modeste fände die Wahl für den Rekordtrainer des 1. FC Köln folgerichtig – Florian Kainz ist sie erst einmal egal.
In Österreich war zuletzt die Frustration über die eigene Nationalmannschaft und die Entwicklung unter Franco Foda gestiegen. Der Kurier rechnete vor, dass es in keinem der 47 Länderspiele unter Foda einen Sieg gegen eine Mannschaft gegeben habe, die in der Weltrangliste besser als Österreich platziert gewesen sei. Dies sei ein schlechtes Zeichen für die Zukunft, und auch deshalb sei ein Neuanfang ohne Foda richtig.
Doch wer soll diesen übernehmen? In Österreich gab es in den ersten Stunden nach der Bekanntgabe des Foda-Abschieds unterschiedliche Meinungen zu Stöger. Der 55-Jährige ist unter den Fans extrem beliebt, gilt jedoch als Trainer der defensiven Schule mit vielen Umschaltmomenten. In der ÖFB-Auswahl jedoch spielen zahlreiche aktuelle oder ehemalige Spieler der Red-Bull-Schule aus Salzburg und Leipzig, die für aggressives Pressing und eine offensive Ausrichtung stehen. Ein Widerspruch?
Modeste: “Peter Stöger hätte es verdient!”
Darüber muss nun der österreichische Verband entscheiden. Stöger hätte 2017 das Amt übernehmen können, als er gerade mit dem 1. FC Köln die Europa League erreicht hatte. Doch damals entschied sich der Wiener gegen Gespräche über diesen Posten. Fünf Jahre später könnte dies anders aussehen. Nach seiner Zeit bei Austria Wien als Sportvorstand und Cheftrainer sowie nach seinem kurzen Intermezzo in Budapest wäre Stöger frei und offen für neue Aufgaben.
Ein Spieler des 1. FC Köln, mit dem Stöger bis heute regelmäßig in Kontakt steht, hat schon mal Werbung für seinen ehemaligen Chefcoach betrieben. Anthony Modeste sagte auf GEISSBLOG-Nachfrage: “Ich kann mir vorstellen, dass Peter Stöger die Nationalmannschaft übernimmt. Er hätte es verdient. Ich würde mich sehr für ihn freuen.” Bekanntlich erzielte der Franzose in zwei Jahren unter Stöger 40 Bundesliga-Tore und war maßgeblich am Europa-League-Einzug beteiligt.
Kainz: “Trainer-Entscheidung ist für mich zweitrangig”
Zudem sieht Modeste einen guten Grund für den 1. FC Köln, wenn es Stöger werden sollte. “Es wäre natürlich sehr gut für unsere österreichischen FC-Spieler”, sagte der Franzose lachend mit Blick auf Dejan Ljubicic, Louis Schaub und Florian Kainz. Letzterer war in der aktuellen Länderspielpause nicht von Foda nominiert worden und dürfte sich eine neuerliche Nominierung ausrechnen, sobald der neue Nationaltrainer gefunden ist.
Am Dienstag interessierte den 29-Jährigen das Thema allerdings noch nicht. “Wir müssen schauen, wer Trainer wird. Es ist für mich zweitrangig. Ich will mit dem FC Erfolg haben”, sagte Kainz am Rande des Trainings. Bis wann Kainz und die anderen Nationalspieler Klarheit haben werden, steht immerhin schon fest. Am 29. April tagt das Präsidium des Österreichischen Fußball-Bundes. An diesem Tag soll die Entscheidung fallen.
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