Der 1. FC Köln hat am Samstag bei Borussia Mönchengladbach Geschichte geschrieben. Die Geißböcke stellten die beste Derby-Bilanz der Bundesliga gegen die Fohlen aus den Spielzeiten 1981/82 sowie 1989/90 ein. Damals gewann der FC jeweils 3:0 zuhause und 2:0 auswärts. Das 4:1 aus dem Hinspiel und das 3:1 im Rückspiel bedeutete die identische Punktezahl und Tordifferenz. Entsprechend euphorisch waren die FC-Spieler nach dem Sieg.
Aus dem Borussia-Park berichtet Marc L. Merten
Nur einmal in der Geschichte des 1. FC Köln haben die Geißböcke gegen Borussia Mönchengladbach eine noch bessere Saison gespielt als 2021/22 unter Steffen Baumgart. In der Oberliga-Saison 1961/62 gewann Köln daheim mit 3:0, bei der Borussia aber sogar mit 6:1. Das damalige Auswärts-Spektakel war zudem das einzige Mal, das die Kölner in Mönchengladbach mit einer 3:0-Führung in die Pause gingen. Die Stimmen zum historischen Erfolg.
Mark Uth: “Was passiert ist? Wir haben das Derby gewonnen. (lacht) Wir sind sehr, sehr glücklich. Die erste Halbzeit war überragend von uns. Damit haben wir den Sieg eingetütet und Gladbach im Keim erstickt. Wir haben die Tore hervorragend rausgespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr viel zugelassen. Unsere Fans sind von Anfang an mitgegangen, und wenn wir dann so eine erste Halbzeit spielen, ist das umso schöner. Wie viele waren dabei? 8000? Das ist unfassbar. Wichtig ist jetzt, wo wir am Ende der Saison stehen werden. Wir wollen noch weiter nach oben klettern. Ich bin froh, dass der Trainer jetzt auch offen von Europa spricht. Wir haben in der Kabine schon länger darüber gesprochen. Das Spiel heute war ein Statement. Wenn wir diese Intensität weiter an den Tag legen, können wir Europa erreichen.”
Marvin Schwäbe: “Absoluter Wahnsinn! Es gibt kein besseres Gefühl, als so vom Platz zu gehen. Das war enorm geil, so gepusht zu werden. Wir hatten uns schon auf mehr eingestellt, aber wir haben es super gemacht und super dagegen gehalten. Wir haben die Gladbacher Schwächen super ausgenutzt, die wir uns ausgeguckt hatten. Natürlich hat uns der Trainer heiß gemacht – für die Atmosphäre, für das Derby. Die Nummer eins am Rhein zu sein, ist cool. Und den Fans bedeutet das Alles.”
Anthony Modeste: “Einfach geil! Der zweite Derbysieg in einer Saison. Die ganze Stadt ist jetzt zufrieden, und wir zuallererst. Ein Derby spielt man nicht, ein Derby muss man einfach gewinnen. Es war eine geile Stimmung, es geht nicht besser. Wir haben Geschichte geschrieben. Wir sind das ganze Spiel dran geblieben, wir hatten die Eier, so ins Spiel zu gehen. Jetzt müssen wir unsere Spiele gewinnen. Wir haben alles in der eigenen Hand. Bielefeld wird jetzt auch ein geiles Spiel. Jetzt wollen wir was trinken und das Leben genießen.”
Florian Kainz: “Ich bin überglücklich, dass wir so ein Spiel abgeliefert haben. Wir haben die ganze Woche auf das Spiel gebrannt und vom ersten bis zum letzten Spieler auf dem Platz eine hervorragende Leistung gebracht. Man sieht an den Fans, wie viel dieses Spiel bedeutet. Der Unterschied zu den letzten Spielen war, dass wir uns auf unsere Ballgewinne konzentriert und sie gut ausgespielt haben. Wir waren sehr ruhig am Ball, haben immer wieder nach vorne gespielt, den Gladbachern zwar den Ball gegeben, aber die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen. So kurz vor Saisonende, wenn man so da steht wie wir und solche Leistungen zeigt, können wir das Ziel ausrufen. Schauen wir mal, was bei rauskommt.”
Steffen Baumgart: „Ich darf nicht zu euphorisch sein, aber es war eine richtig gute erste Halbzeit. Die zweite Halbzeit war nicht mehr so gut, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber insgesamt haben die Jungs einen sehr guten Job gemacht haben. Der Push kommt nicht durch den Derbysieg, sondern dass wir gerade in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung gezeigt haben. Wir haben es geschafft den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wir nehmen diesen Sieg als schöne Momentaufnahme mit und gehen glücklich nach Hause. So oft passiert es ja nicht, dass wir zweimal in der Saison gegen Gladbach gewinnen.“
Adi Hütter: „Es ist unerklärlich und nicht zu akzeptieren, wie wir uns so haben aus der Bahn werfen zu lassen. Jeder zweite Ball war heute bei der Mannschaft, die aktiver war. Eine hundertprozentige Erklärung abzugeben, ist nicht möglich. Die Leistung war Sinnbild für unsere aktuelle Situation. Ich kann verstehen, dass die Fans ihren Unmut äußern, wenn sie so eine Leistung in so einem wichtigen Spiel sehen. Dass die Fans jetzt draußen stehen und auf uns warten, kann man verstehen. Deswegen gibt es von mir heute eine Entschuldigung, dass wir so enttäuscht haben.“
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!