Der 1. FC Köln steht kurz vor dem größten Erfolg seit 2017 – und das mit der jetzt schon besten Bundesliga-Saison seit 30 Jahren. Die Geißböcke konnten nicht nur beim FC Augsburg mit 4:1 (2:0) gewinnen. Auch zwei der drei direkten Konkurrenten patzten und bereiteten so dem FC den Weg nach Europa. Denn jetzt fehlt nur noch ein Punkt aus den letzten zwei Spielen, um mindestens die Play-offs der Europa Conference League zu erreichen.
Aus Augsburg berichtet Marc L. Merten
Die Fans des 1. FC Köln feierten noch eine Dreiviertelstunde nach Schlusspfiff im Gästeblock, sangen von Europa, von Mailand, von Kopenhagen, sogar von der Champions League. Die weit über 3000 FC-Anhänger wollten das Stadion gar nicht mehr verlassen, so schien es. Sie hatten sich eingesungen und feierten den FC, sich selbst und den Traum von Europa.
Noch am selben Abend wurde dieser Traum noch einmal ein ganzes Stück realer. Der SC Freiburg gewann in einem spektakulären Spiel bei der TSG Hoffenheim mit 4:3 (1:1). Damit ist Hoffenheim als Tabellen-Achter nun schon sechs Punkte hinter dem FC zurück. Mit 46 Zählern können die Kraichgauer die Geißböcke in zwei Spielen nur noch einholen, sollte der FC gegen Wolfsburg und Stuttgart verlieren und Hoffenheim am 33. und 34. Spieltag gegen Leverkusen und in Mönchengladbach gewinnen.
FC hat Europa League in der eigenen Hand
Weil zudem Union Berlin am Freitagabend gegen Greuther Fürth nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus kam, steht der FC nach 32 Spielen mit 52 Punkten auf Rang sechs, einen Zähler vor Union (51) und sechs vor Hoffenheim (46). Freiburg sprang dank des Sieges mit nun 55 Punkten zumindest bis Montagabend auf Rang vier. Dann spielen Leverkusen (aktuell Dritter mit 55 Punkten) gegen Frankfurt und Leipzig (aktuell Fünfter mit 54 Punkten) in Mönchengladbach.
Der 1. FC Köln könnte also mit einem Punkt aus den letzten beiden Spielen sicher die Play-offs der Conference League buchen (Platz sieben). Mit zwei abschließenden Siegen stünde zudem fest, dass der FC wieder in der Gruppenphase der Europa League spielen dürfte. Dass rechnerisch sogar noch die Champions League möglich ist, sei an dieser Stelle zwar erwähnt. Der Fokus der Kölner dürfte sich jedoch auf das Ziel Europa League richten, die man nun in der eigenen Hand hat.
Platz sechs könnte schon am Samstag perfekt sein
Dies ist umso realistischer, als dass Union Berlin am 33. Spieltag beim SC Freiburg antreten wird und sich die beiden direkten Kölner Konkurrenten gegenseitig die Punkte weggenehmen könnten. Im Bestfall wäre damit Platz sechs sogar schon am 33. Spieltag sicher, sollte Union in Freiburg verlieren und der FC daheim gegen Wolfsburg gewinnen.
Beste Saison seit 1991/92
Und all das gelingt dem 1. FC Köln in einer Saison, die mit jetzt 52 Punkten bereits so gut ist wie keine andere Saison in den letzten 30 Jahren. Seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel war Peter Stöger mit 49 Zählern 2016/17 der Trainer mit der besten FC-Saison. Zuvor war die Saison 1991/92 unter Jörg Berger mit 13 Siegen, 18 Unentschieden und nur sieben Niederlagen das beste Kölner Ergebnis. Damals landete der FC mit 44:32 Punkten auf Rang vier. Auf die Drei-Punkte-Regel umgerechnet wären dies 57 Punkte. Dies könnte der FC mit Steffen Baumgart nur noch erreichen, sollten die Geißböcke die letzten beiden Spiele gegen Wolfsburg und Stuttgart auch noch gewinnen. Nach der Leistung in Augsburg am Samstag ist es den Geißböcken fraglos zuzutrauen.
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