Die Ultras des 1. FC Köln haben sich am Freitagabend an der Alten Försterei nach über zwei Jahren zurückgemeldet. Die organisierte Fanszene war seit Beginn der Pandemie nicht mehr zu einem Pflichtspiel der FC-Profis im Stadion erschienen. Beim Auswärtsspiel gegen Union Berlin (0:1) war es wieder soweit.
Aus dem Stadion an der Alten Försterei berichtet Marc L. Merten
In den letzten Tagen hatte es sich bereits angedeutet. Zwanzig Minuten vor Anpfiff war es dann soweit: Die Ultras des 1. FC Köln kehrten nach über zwei Jahren in den Fanblock der Geißböcke zurück. Die Fans hüllten den Gästeblock in eine Fahnenmeer von Rot und Weiß, dazu kehrten die Blockfahnen und Trommeln zurück.
Das galt auch für die Gegenseite, denn die Alte Försterei war ausverkauft. Und als die Spieler auf das Spielfeld kamen, erleuchtete das Stadion grell auf beiden Seiten. Union- und Köln-Ultras gleichermaßen zündeten Pyro-Fackeln, dichter Rauch zog über das Stadiondach hinweg. Und auch wenn diese Aktionen beide Klubs nun wohl direkt ein paar Tausend Euro Strafe kosten werden, passte es in diesem Moment zu der aufgeladenen Stimmung in der Erwartung eines heißen Fußballabends bei eiskalten Temperaturen.
Ultras gegen Mainz erstmals wieder in Müngersdorf?
Das Spiel bot viel Kampf, wenig Spielerisches, dafür genau das, was auch auf den Rängen zu beobachten war: Leidenschaft und Energie. Zur zweiten Halbzeit brannte der FC-Block noch einmal mit dutzenden Fackeln Rot. Die halbherzigen Durchsagen des Berliner Stadionsprechers waren eher Pflicht denn Überzeugung, damit etwas anrichten zu können. Beide Seiten waren der Bundesliga lange fern geblieben, am Freitagabend sollte ihre Rückkehr auch für eine Rückkehr der Normalität in längst nicht ausgestandenen Pandemie-Zeiten stehen.
“Das war eine tolle Kulisse hier”, sagte Dejan Ljubicic nach dem Spiel. “Ich habe schon vor dem Match mitbekommen, dass es hier richtig laut sein kann. Jetzt freue ich mich auf die nächste Woche bei uns.” Der Österreicher kam im vergangenen Sommer aus seiner Heimat nach Köln. Ausverkaufte Spiele in Müngersdorf hat er zwar schon miterlebt, jedoch noch nicht inklusive der Unterstützung der Ultras. Dies könnte am Samstag in einer Woche im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 nun erstmals passieren. Es wäre das erste Heimspiel mit Ultras seit dem 29. Februar 2020.
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