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TV-Gelder: Wie viel Geld kann der FC nächste Saison mehr kassieren?

Philipp Türoff. (Foto: Bucco)
Philipp Türoff. (Foto: Bucco)

Das Rennen um Europa ist für den 1. FC Köln auch ein Rennen um Millionen. Nicht nur international, sondern auch im Kampf um die TV-Gelder: Die Fernseheinnahmen werden inzwischen anders verteilt als früher. Doch die Geißböcke können mit einem erfolgreichen Abschluss der Saison 2021/22 darauf hoffen, dass es nächstes Jahr rund fünf Millionen Euro mehr werden. Das würde aber nicht bedeuten, dass der FC keine Finanzsorgen mehr hätte.

Am Mittwoch erreichte die Geißböcke eine gute Nachricht. “Der 1. FC Köln hat die Lizenz für die Saison 2022/23 ohne Auflagen und Bedingungen von der DFL erhalten”, teilte der Klub mit. FC-Geschäftsführer Philipp Türoff machte jedoch keinen Hehl daraus, dass “die finanzwirtschaftlichen Herausforderungen nach den letzten beiden Jahren der Pandemie groß bleiben”.

In der Mitteilung des Klubs sagte zudem Sportchef Christian Keller: “Um die aufgebauten Belastungen zurückzuführen, werden wir uns zukünftig in allen Bereichen einschränken müssen. Das betrifft allen voran den Personalaufwand für die Lizenzspielerabteilung, der wie bereits angekündigt um 20 Prozent reduziert werden muss. Gleichzeitig sind wir auf nennenswerte Transfererlöse angewiesen.”

TV-Gelder schwerer zu prognostizieren

Doch auch in anderen Bereichen erhofft man sich beim FC nennenswerte Einnahmen. Dazu zählen die Fernsehgelder. Als noch der alte TV-Vertrag galt, nach dem die Bundesligisten ihre Fernsehgelder erhielten, gab es die Faustregel, dass jeder Platz in der nationalen Tabelle circa zwei bis zweieinhalb Millionen Euro ausmachte. Zwar wich diese Regel auch mal ab, aber wer drei Plätze der in TV-Tabelle gut machte, konnte ziemlich sicher sechs bis acht Millionen Euro mehr einplanen.

Das hat sich inzwischen geändert. Mit dem neuen TV-Vertrag seit dieser Saison wurden andere Messwerte in die Wertung übernommen. Diese heißen: Gleichverteilung, Leistung, Nachwuchs und Interesse. Auch die prozentuale Verteilung auf die jeweiligen Bereiche hat sich verändert und wird ab 2023/24 noch einmal verändert. Zudem: Gab es früher eine Fünf-Jahres-Wertung, werden inzwischen drei Tabellen mit unterschiedlichen Zeitspannen zur Berechnung herangezogen. Wenn der 1. FC Köln also auf die nächste Saison blickt, gilt die oben genannte Faustregel nicht mehr.

TV-Tabelle: Diese Mannschaften sind in Reichweite

Dennoch lässt sich sicher sagen: Aktuell belegt der 1. FC Köln in der TV-Tabelle den 15. Platz vor Bielefeld, Bochum und Fürth. Diese drei Mannschaften werden nicht am FC vorbeiziehen. Und selbst wenn Schalke und Bremen, aus der Vergangenheit noch mit Vorsprung auf den FC, wieder aufsteigen sollten, würden diese hinter dem FC zurückbleiben. Plätze verlieren werden die Kölner also nicht. Aber werden sie auch welche gewinnen?

Aufgrund der starken Saison kann der 1. FC Köln darauf hoffen, den VfB Stuttgart und den FC Augsburg in der TV-Tabelle zu überholen, selbst wenn der VfB und der FCA den Klassenerhalt schaffen sollten. Dafür müssten die Geißböcke in der Tabelle mindestens je fünf Plätze vor diesen beiden Mannschaften landen. Dies wäre derzeit gegeben. Union Berlin hingegen wird den knappen Vorsprung vor den Geißböcken wohl verteidigen können. Von den Mannschaften, die derzeit eigentlich außer Reichweite liegen, richtet sich der Blick noch nach Berlin. Hertha BSC würde im Abstiegsfall hinter den FC zurückfallen.

Aktuell beträgt der Unterschied rund 5,5 Mio. Euro

Im Bestfall kann der 1. FC Köln also darauf hoffen, drei Ränge in der TV-Tabelle gutzumachen. Aber würde dies, wie oben beschrieben, sechs bis acht Millionen Euro mehr einbringen? Nicht automatisch. Der Unterschied zwischen Platz 15 (FC) und Platz 12 (Stuttgart) beträgt in dieser Saison rund 5,5 Millionen Euro. Der Sprung auf Rang elf hingegen zeigt, wie volatil die Tabelle inzwischen ist und das individuelle Faktoren der Klubs im “Nachwuchs” und im “Interesse” durchaus Wirkung zeigen können. Denn alleine zwischen Stuttgart auf Rang zwölf und Mainz auf Rang elf beträgt der Unterschied sechs Millionen Euro. Das macht die neue Verteilung.

Der Abstiegskampf wird also über die finanziellen Mittel mitentscheiden, die der FC in der kommenden Saison zur Verfügung haben wird – genauso wie die eigene sportliche Leistung. Der 1. FC Köln tut daher unabhängig der Chancen auf Europa gut daran, bestmöglich in der Liga abzuschneiden. Denn im engen Kampf um die TV-Millionen ist jeder Tabellenplatz viel Geld wert.

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