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Das Millionen-Spiel: Der FC kämpft um die Geldtöpfe

Der 1. FC Köln eilt von Sieg zu Sieg. (Foto: IMAGO / MIS)
Der 1. FC Köln eilt von Sieg zu Sieg. (Foto: IMAGO / MIS)

Der 1. FC Köln kämpft in den letzten beiden Bundesliga-Spielen der Saison 2021/22 nicht nur um den sportlichen Ruhm, sondern auch um viel Geld. Die finanziell angeschlagenen Geißböcke konnten mit dem Sieg in Augsburg bereits einen wichtigen Erfolg in der TV-Tabelle verzeichnen. Jetzt geht es um Europa und millionenschwere Prämien.

Der Sieg beim FC Augsburg war sportlich, aber auch finanziell wichtig. Nun gilt als sicher, dass die Geißböcke den FCA in der TV-Tabelle überholen werden. Dieser Fakt ist bares Geld wert. In dieser Saison verdienen die Kölner rund 39 Millionen Euro an Fernsehgeldern. Einzig Bielefeld, Bochum und Fürth liegen hinter dem FC.

Mit dem VfB Stuttgart und eben Augsburg wird Köln nun zwei Plätze gut machen und die beiden Klubs überholen. Das wird dem FC mindestens fünf Millionen Euro an Mehreinnahmen bringen, es können noch mehr werden. Das ist von weiteren Faktoren abhängig, darunter der dritte Absteiger, der zumindest theoretisch noch Hertha BSC heißen könnte.

1. Bundesliga- und Europa-Prämien

Neben diesem Millionen-Spiel geht es für den FC aber vor allem um die internationalen Geld-Töpfe. Klar ist jetzt schon: Diese Saison 2021/22 ist für den FC teurer als kalkuliert. Denn der FC muss den Spielern mehr Punkt- und Erfolgsprämien zahlen als gedacht. In der Basisplanung war ein sechster oder siebter Tabellenplatz nicht vorgesehen. Doch diese Bundesliga-Prämien zahlen die Geißböcke gerne, und sie werden finanziert durch die Mehreinnahmen auf Seiten der TV-Gelder.

Der neue Geschäftsführer Philipp Türoff sagte unlängst dem Kölner Stadt-Anzeiger: “Sollten wir uns für Europa qualifizieren, wäre das in erster Linie ein taktischer Vorteil. Wir wollen eine attraktive Bühne für entwicklungsfähige Spieler sein. Da wäre die Europapokal-Teilnahme ein zusätzliches Argument für uns.“ Eine Transfer-Offensive wird es im Sommer so oder so nicht geben. Der FC muss jeden Cent dreimal umdrehen, ehe er ausgegeben werden kann. Daher würde die Qualifikation für Europa in der Kaderplanung nichts ändern.

Wie viel Geld liegt aber überhaupt in den europäischen Töpfen? Und wie viel davon könnte beim FC landen? Ein Überblick.

2. Conference League

Der kleinste Topf ist die noch junge Europa Conference League. Sie ist finanziell tatsächlich kaum lukrativ. Zwar gibt es 2,94 Millionen Euro Startgeld für jedes der 32 Teams in der Gruppenphase. Dazu bringt ein Sieg 500.000 Euro, ein Unentschieden 166.000 Euro. Doch selbst bei einer erfolgreichen Gruppenphase werden diese Prämien nahezu vollständig vom erhöhten Personal- und Reiseaufwand sowie durch die Prämien für die Spieler und Trainer aufgefressen.

Einzig die drei zusätzlichen Heimspiele in der Saison, beim 1. FC Köln sicher ausverkauft, würden rund 1,8 Mio. Euro pro Spiel ans Mehr-Umsatz bringen. Dazu wäre ein Gruppensieger mit 650.000 und Platz zwei mit 325.000 ebenso gut prämiert wie die Qualifikation für das Achtelfinale mit noch einmal 600.000 Euro pro Klub. Das bedeutet aber: Selbst beim Einzug in die K.o.-Phase und sechs erfolgreichen Gruppenspielen stünden wohl nur ca. sieben Mio. Euro Prämien zuzüglich der Heimspiel-Umsätze.

3. Europa League

In der Europa League sind diese Prämien überall etwas höher, sodass bis zu zehn Mio. Euro an Prämien bei einem Einzug in die K.o.-Runde möglich wären. Jeder der 32 Klubs, die an der Gruppenphase teilnehmen, erhält eine Startprämie für die Gruppenphase in Höhe von 3,63 Mio. Euro. Dazu kommt die Siegprämie in Höhe von 630.000 Euro sowie die Prämie für Unentschieden in Höhe von 210.000 Euro.

Die Gruppensieger erhalten je 1,1 Mio. Euro, die Zweitplatzierten je 550.000 Europ. Die Qualifikation für das Achtelfinale bringt 1,2 Mio. Euro pro Klub. Der 1. FC Köln weiß aus der Saison 2017/18: Unter dem Strich bleibt auch in der Europa League kein nennenswerter Gewinn, doch garantierte Millionen-Umsätze, die den FC finanziell mehr Flexibilität bescheren.

4. Champions League

In den letzten Wochen haben wir die Champions League der Vollständigkeit halber stets noch angeführt. Dies sei nun erneut gestattet. Noch ist der 32. Bundesliga-Spieltag nicht fertig gespielt, daher sind die Rückstände auf die Königsklasse dem FC noch nicht final bekannt. Doch dass in der Champions League noch einmal deutlich mehr Geld verdient werden kann, weiß man auch beim FC.

Jeder der 32 Klubs, die an der Gruppenphase teilnehmen, erhält eine Startprämie von 15,64 Mio. Euro und damit 4,3 Mal so viel wie in der Europa League. Alleine die CL-Startprämie übersteigt die Summe, die selbst ein durchschnittlich erfolgreicher Klub in einer Europa-League-Saison einnehmen könnte. Dazu kommen für jedes Spiel leistungsabhängige Prämien: 2,8 Mio. Euro für einen Sieg und 930.000 Euro für ein Unentschieden. Und wer sich für die K.o.-Phase qualifiziert, darf sich mindestens über weitere 9,6 Mio. Euro freuen.

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