Sebastian Andersson und Anthony Modeste. (Foto: Bucco)

Sebastian Andersson und Anthony Modeste. (Foto: Bucco)

Fünf Gewinner, fünf Verlierer: Wer ragt heraus, wer fällt ab?

Beim 1. FC Köln haben in der vergangenen Saison einige Spieler positiv überrascht. Andere hingegen konnten ihre Leistungen aus dem Vorjahr nicht bestätigen oder die in sie gesetzte Hoffnungen nicht erfüllen. Die Gewinner und Verlierer der abgelaufenen Saison.

Der 1. FC Köln hat in der vergangenen Saison als Kollektiv überzeugt. Steffen Baumgart betonte immer wieder, dass jeder Spieler des Kaders gleich wichtig sei und dass es keine erste und zweite Elf geben würde. Die Quote, mit der Einwechselspieler in der letzten Spielzeit Partien mit entschieden haben, bestätigt dabei die Aussagen des Trainers. Dennoch konnten sich manche Profis mehr und manche weniger in den Vordergrund spielen.

Die Gewinner

Anthony Modeste

Nach einer Saison zum Vergessen mit nur acht Bundesliga-Einsätzen (null Tore) und einer missglückten Leihe zum AS Saint-Etienne hatte dem Franzosen wohl kaum mehr einer solch eine Spielzeit zugetraut. Doch Steffen Baumgart baute Modeste wieder auf, schenkte ihm Vertrauen und stachelte ihn wieder an. Der Franzose dankte es mit wettbewerbsübergreifend 23 Toren und vier Vorlagen in 35 Spielen. So hatte Modeste maßgeblichen Anteil an der erneuten Europa-Qualifikation und gehört fraglos zu den Gewinnern der Saison.

Salih Özcan

Steffen Baumgart ist es zu verdanken, dass der 1. FC Köln nun fünf Millionen Euro mehr auf dem Konto hat. Denn ohne die Überzeugungsarbeit des Trainers hätte Salih Özcan in der abgelaufenen Saison gar nicht mehr bei den Geißböcken gespielt, die er nun dank einer überragenden Saison in Richtung Borussia Dortmund verlassen wird. Zunächst musste sich U21-Europameister zwar weiter hinter Ellyes Skhiri einreihen, doch im Laufe der Saison entwickelte sich Özcan zum besten Sechser der Liga, wurde für den FC unverzichtbar und letztlich sogar A-Nationalspieler der Türkei. Das Kölner Eigengewächs hat in den vergangenen Monaten sicherlich den größten Aufschwung aller FC-Profis erlebt.

Marvin Schwäbe

Schwäbe kam als dänischer Meister im vergangenen Sommer zum FC und sollte sich zunächst als Nummer zwei hinter Timo Horn einreihen. Eigentlich hatte ein richtiger Konkurrenzkampf erst zur neuen Saison ausgerufen werden sollen, doch der Keeper profitierte von Horn Knieverletzung. Dabei spielte Schwäbe in der Folge so stark auf, dass dem Trainerteam keine andere Wahl blieb, als den 26-Jährigen zur neuen Nummer eins zu machen. Mit diesem Titel wird Schwäbe nun auch in die kommende Saison gehen und ist daher ein klarer Gewinner.

Benno Schmitz

Nachdem Benno Schmitz in seinen ersten drei Jahren beim 1. FC Köln insgesamt lediglich auf 49 Pflichtspieleinsätze gekommen war, hatte den Rechtsverteidiger in seinem bis dato letzten Vertragsjahr wohl kaum jemand auf dem Zettel. Doch Steffen Baumgart schätzt die solide Defensivarbeit des gebürtigen Müncheners und schaffte es zudem, Schmitz auch offensiv zielgerichtet einzusetzen. So lieferte der Abwehrspieler mit fünf Vorlagen in dieser Saison die viertmeisten aller FC-Spieler. Schmitz gehörte dabei zum eingeschränkten Stammpersonal und verdiente sich im Frühjahr eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2024.

Timo Hübers

Zwar kam Timo Hübers in der abgelaufenen Saison nur auf 20 Bundesliga-Spiele, 17 davon machte der Innenverteidiger jedoch zwischen dem 16. und 34. Spieltag. Der Sommer-Neuzugang aus Hannover profitierte dabei vom Winter-Abgang von Rafael Czichos. Als eigentlicher Rechtsfuß übernahm Hübers fortan die linke Innenverteidigerposition und wuchs im Laufe der Rückrunde in die Rolle des Abwehrchefs hinein. Entsprechend wurden angeblich bereits Premier League-Klubs auf den Hildesheimer aufmerksam. Bleibt Hübers jedoch in Köln und vor allem verletzungsfrei, dürfte der 25-Jährige auch in der kommenden Saison absolut gesetzt sein.

Die Verlierer

Sebastian Andersson

Nachdem Sebastian Andersson in der Vorsaison mit anhaltenden Knie-Problemen der Dauer-Patient bei den Geißböcken war, kam der Angreifer unter Steffen Baumgart immerhin 26-mal zum Einsatz, 13-mal davon von Beginn an (drei Tore). Trotzdem stand der Schwede zumeist im Schatten von Anthony Modeste. Andersson, der bereits im vergangenen Sommer kurzfristig in die Türkei wechseln wollte, sieht sich jedoch als Nummer-Eins-Stürmer, was im Geißbockheim nicht unbedingt auf Wohlwollen stößt. Zur neuen Saison bekommt der 30-Jährige dennoch eine neue Chance: Andersson soll sich während der Sommerpause körperlich auf sein bestes Niveau bringen und noch einmal neu angreifen. Sollte sich jedoch die Möglichkeit für einen Wechsel ergeben, wären beide Seiten wohl gesprächsbereit.

Ondrej Duda

Der 1. FC Köln hat Ondrej Duda viel zu verdanken. Mit sieben Toren und sechs Vorlagen war der Slowake in der Vorsaison Kölns bester Scorer und hatte somit maßgeblichen Anteil am Kölner Last-Minute-Klassenerhalt. Mit der Spielphilosophie von Steffen Baumgart schien der offensive Mittelfeldspieler in der vergangenen Saison aber nie wirklich warm zu werden. Zwar absolvierte Duda insgesamt 31 Partien, davon allerdings nur 20-mal in der Startelf (zwei Tore, null Vorlagen). An den letzten fünf Spieltagen reichte es sogar nur noch zu drei Kurzeinsätzen. Wegen mangelnder Einstellung im Spiel gegen Bielefeld wurde Duda zudem für eine Woche aus dem Profi-Kader suspendiert. Insgesamt eine schwache Saison des fußballerisch womöglich talentiertesten Kölners. Auch bei Duda scheint eine vorzeitige Trennung im Sommer bei entsprechenden Angeboten nicht ausgeschlossen.

Timo Horn

Der Torhüter ist wohl der größte Pechvogel der Saison. Hätte sich Horn im November nicht am Knie verletzt, wäre der Torhüter wohl die Nummer eins zwischen den Pfosten geblieben. So viel hatte Steffen Baumgart zumindest rückblickend verraten. So musste der langjährige Stammkeeper tatenlos dabei zusehen, wie Schwäbe Woche für Woche im Tor brillierte und sich so den Platz im FC-Tor verdiente. Zur neuen Saison wird Horn demnach als Herausforderer in den Vorbereitung geschickt, sofern er sich nicht dazu entscheidet, den Verein nach 20 Jahren zu verlassen.

Kingsley Ehizibue

Eigentlich wäre Kingsley Ehizibue mit seiner Geschwindigkeit prädestiniert für das lauf- und pressingintensive Baumgart-Spiel. Der Trainer bestätigte auch im Laufe der Saison, dass der Niederländer eigentlich alles für einen guten Bundesliga-Rechtsverteidiger mitbringen würde. Auf den Platz bringen konnte es Ehizibue in der laufenden Saison nur selten. Lediglich 16-mal kam der Abwehrspieler in der vergangenen Saison zum Einsatz – nur sechs Mal dabei von Beginn an – so wenig wie noch nie in seiner Zeit beim FC. Zwischenzeitlich musste der 27-Jährige neben Benno Schmitz auch Kingsley Schindler an sich vorbei ziehen lassen und war nur noch Rechtsverteidiger Nummer drei. Auch Ehizibue wird sich im Sommerurlaub wohl Gedanken machen, ob er zur neuen Saison nicht nach einer neuen Herausforderung sucht.

Jorge Meré

Nach viereinhalb Jahren hat sich Jorge Meré bereits im Winter vom 1. FC Köln verabschiedet. Auch unter Steffen Baumgart wollte dem Spanier der Sprung zum Bundesliga-Stammspieler nicht gelingen. Nach sieben Einsätzen an den ersten acht Spieltagen war Meré im weiteren Hinrunde-Verlauf nur noch gegen den FC Augsburg (0:2) für drei Minuten eingewechselt worden. Im Winter entschied sich der Innenverteidiger schließlich zu einem Schlussstrich und schloss sich CF America in Mexiko an. Dort kam Meré neun Mal zum Einsatz.

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