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Das Aussieben beginnt: Wem gehört beim FC die Zukunft?

Die FC-Profis bei ihrem ersten Training am Sonntag in Donaueschingen. (Foto: Bucco)
Die FC-Profis bei ihrem ersten Training am Sonntag in Donaueschingen. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln startet im Trainingslager in Donaueschingen in die zweite Woche der Vorbereitung. Gleichzeitig beginnt mit den Einheiten auf dem Platz des SV Aasen und mit zwei Testspielen der Auswahlprozess im Kader. Denn dass der Kader verkleinert werden muss, wird in Donaueschingen deutlich. Steffen Baumgart verzichtet jedoch auf markige Sprüche – aus gutem Grund.

Aus dem Trainingslager berichten Sonja Eich & Marc L. Merten

Als Steffen Baumgart am Sonntag nach den ersten 90 Trainingsminuten in Donaueschingen zu den Medien sprach, hatte der 50-Jährige gute Laune. Die Bedingungen auf und neben dem Platz sind exzellent. Das Angebot für Fußball-Mannschaften im Öschberghof und beim SV Aasen zählt zum Besten, was in Deutschland angeboten wird. Zudem hat der Trainer fast die gesamte Mannschaft beisammen. Alles spricht daher für ein erfolgreiches Trainingslager des 1. FC Köln.

“Wir arbeiten hier unser Pensum ab. Die Intensität, die schon in der ersten Woche da war, wird auch in den nächsten Tagen hoch sein”, sagte Baumgart. “Wir arbeiten an dem, was uns stark gemacht. Wir sind schon sehr gut im Tempo, arbeiten konzentriert. Die Jungs werden die Woche zwar nicht genießen, aber ich werde sie genießen, weil es Spaß macht, ihnen zuzusehen.”

Wir haben nie zu viele Spieler

Steffen Baumgart

Baumgart setzt auf das Positive, und durchaus gibt es personell gute Nachrichten. Mathias Olesen und Dejan Ljubicic stehen wieder auf dem Trainingsplatz, obwohl sie ihr Pensum noch dosieren sollen. Derweil arbeiten sich Jonas Hector, Steffen Tigges und Jan Thielmann schrittweise an die Mannschaft heran. Einzig der krankheitsbedingte Ausfall von Ondrej Duda ist ein kleiner Dämpfer. Der Slowake wird Donaueschingen wohl verpassen.

Diese gute Situation an der Personalfront führt dazu, dass der Trainingsplatz am Sonntag gut gefüllt war. 25 Feldspieler und vier Torhüter trainierten voll mit. Wenn das noch im Aufbautraining befindliche Trio hinzustößt, werden es insgesamt 32 Spieler sein – darunter die vier Nachwuchsspieler Smajic, Schwirten, Suchanek und Schmid. Baumgart nimmt es positiv, verzichtet auf markige Sprüche oder angekündigtes Aussortieren, setzt auf den Respekt vor seinen Spielern. “Wir haben nie zu viele Spieler. Wir kriegen das gut gehandhabt. Wir werden immer genug Spieler auf dem Platz haben, aber nie zu viele.”

Kader soll noch deutlich verkleinert werden

Klar ist aber auch: Der 1. FC Köln will und muss sich in diesem Sommer noch von mehreren Spielern trennen. Stichworte: Ablösesummen generieren, Gehälter sparen. Und so beginnt in Donaueschingen der Auswahlprozess, auch wenn es niemand beim FC offiziell so nennt. Eine Woche knallhartes Training liegt vor den Profis, dazu am Freitag und Samstag zum Abschluss des Trainingslagers zwei Testspiele. In diesen Testspielen wird anhand der Spielzeit deutlicher werden, wer bessere und wer schlechtere Chancen für die kommende Saison haben wird.

Georg Strauch hat als erster Spieler für sich die Entscheidung getroffen, nicht mehr bei den Profis zu trainieren. Der Defensivspieler rückt in die U21, der FC würde dem 21-Jährigen (Vertrag bis 2024) keine Steine in den Weg legen, sollte ein Verein Interesse zeigen. Wer darüber hinaus in der Leistung abfallen wird, wird sich in den kommenden Tagen herauskristallisieren. Das Aussieben hat somit begonnen. Sportchef Christian Keller hat betont, ein Fan eines eher kleineren Kaders zu sein. Neben den vier Torhütern soll die Idealgröße 22 Feldspieler umfassen.

Wie viele Spieler könnte es noch treffen?

Das würde bedeuten: Abzüglich der vier Nachwuchsspieler, die zunächst nur bei den Profis reinschnuppern sollen, stünden noch 27 Kicker im Profi-Kader, 26 ohne Strauch. Vier weitere Spieler könnten also signalisiert bekommen, dass man nicht mehr mit ihnen rechnet. Womöglich sogar fünf, denn die Geißböcke wollen bekanntlich noch einen offensiven Außenbahnspieler verpflichten – und je nach Abgängen auch noch einmal nachlegen, sollte ein weiterer Leistungsträger gehen.

Das weiß Baumgart, auch wenn er nicht öffentlich darüber spricht. Das weiß Keller, der im Hintergrund mit seinem Team an Lösungen arbeitet und hofft, dass der Transfermarkt in Schwung kommt. Das wissen auch die Spieler, die nun die Chance haben, sich in Donaueschingen von ihrer besten Seite zu zeigen. Überraschungen gab es schon in der vergangenen Saison, als eigentlich abgeschriebene Spieler wie Louis Schaub und Kingsley Schindler wieder relevant wurden, Benno Schmitz sogar zum Leistungsträger durchstartete. Alles ist also möglich – und für viele Spieler das Rennen noch völlig offen.

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