Er ist der große Pechvogel dieses Sommers beim 1. FC Köln: Philipp Wydra wollte eigentlich mit Österreich bei der U19-Europameisterschaft für Furore sorgen. Kurz vor der Abreise zum Turnier erlitt er jedoch einen Einriss des rechten Außenmeniskus. Frühestens im September wird man ihn nun wieder auf dem Platz erleben.
Philipp Wydra, der bereits sieben Spiele für die österreichische U19 absolvierte, bereitete sich mit seiner Nationalmannschaft auf das große Ziel vor. Für die Europameisterschaft in der Slowakei hatte sich das Team viel vorgenommen.
„Zwei Tage vor der Abreise zum Turnier ist es dann passiert“, erinnert sich Wydra, „nach einem Torschuss konnte ich mein rechtes Bein nicht mehr richtig ausstrecken. Aber es hat sich eigentlich nicht so schlimm angefühlt.“ Letztlich kam jedoch die ernüchternde Diagnose: Einriss des rechten Außenmeniskus. „Das war schwer zu realisieren, ich wollte es eigentlich gar nicht wahrhaben“, erinnert sich Wydra, „ich habe gefragt, ob ich vielleicht das zweite oder dritte Vorrundenspiel schon wieder mitmachen kann.“
Zwei Wochen bis zum Reha-Training?
Daraus wurde nichts, die ÖFB-U19 scheiterte bereits in der Vorrunde als Gruppendritter hinter den beiden späteren Finalisten England und Israel. Auch das WM-Play-Off-Duell Österreichs gegen die Gastgeber Slowakei ging mit 0:1 verloren.
Wydra verfolgte die Partien von zuhause aus vor dem Fernseher – und musste sich einer Operation in seiner Heimatstadt Wien unterziehen. Seit nunmehr vier Wochen trägt er eine Schiene. In 14 Tagen, so hofft das Offensivtalent, kann er diese Schiene endlich beiseitelegen und langsam mit dem Reha-Training starten. Die Zeit bis dahin verbringt er in Wien bei seiner Familie. Auch Bruder Dominik – der früher für Paderborn, Bochum, Aue und Braunschweig spielte und seit dem 1. Juli vereinslos ist – ist zugegen und spendet Kraft.
Auf dem Rasen wolle er vielleicht schon im September wieder stehen und mit der U21 um Punkte in der Regionalliga West kämpfen, berichtet Wydra. Druck wolle er sich bei seiner Rückkehr jedoch nicht machen: „Ich möchte nicht überhastet zurückkommen, damit mir so eine Verletzung kein zweites Mal passiert.“
Für Wydra kam der Ausfall zum doppelt ungünstigen Zeitpunkt: So verpasste er nicht nur die Europameisterschaft, sondern auch die komplette Saison-Vorbereitung bei der neuformierten U21. Bei seiner Rückkehr muss sich der Österreicher hinten anstellen und auf Einsatzzeiten hoffen.
Wydra arbeitet zielstrebig an seinem Comeback, endet sein Vertrag beim FC doch im kommenden Sommer. „Ich bin dankbar für die Situation, dass ich überhaupt noch dieses eine Jahr habe“, äußert der 19-Jährige im Gespräch mit dem GEISSBLOG.
Doch wird Wydra, der 2019 mit vielen Vorschuss-Lorbeeren von Rapid Wien nach Köln wechselte, sicher immer noch nach oben schielen. Einige andere Talente haben den Sprung zuletzt zu den Profis geschafft, Wydra möchte gerne der nächste sein. Daran soll auch das Pech dieses Sommers nichts ändern.
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