Christian Keller und Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)

Christian Keller und Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)

Abgänge, Verletzte und Doppelbelastung: Der FC braucht jetzt Treffsicherheit

Der Preis, den der 1. FC Köln bei dem torlosen Remis gegen den VfB Stuttgart bezahlt hat, war hoch. Gleich vier Spieler haben sich gegen die Schwaben verletzt. Zudem hat mit Kingsley Ehizibue ein weiterer Spieler den Klub verlassen, andere Profis könnten bis Donnerstagabend noch folgen. Die Geißböcke müssen nun einen kühlen Kopf bewahren.

“Wir sind mit der Breite des Kaders sehr zufrieden”, hatte Thomas Kessler unmittelbar nach dem 0:0 gegen den VfB Stuttgart noch gesagt. Zu diesem Zeitpunkt wusste der Leiter der Lizenzspielerabteilung aber noch nicht, dass sich im Duell mit den Schwaben gleich vier Spieler zum Teil schwere Verletzungen zugezogen hatten.

Jeff Chabot wurde bereits operiert und wird einige Wochen fehlen. Benno Schmitz wird konservativ am Sprunggelenk behandelt, steht aber auch mindestens bis zur Länderspielpause nicht zur Verfügung. Ähnliches dürfte für Mathias Olesen gelten. Der Luxemburger hatte sich ebenfalls am Sprunggelenk verletzt, eine genaue Diagnose stand zuletzt aber noch aus. Einzig Eric Martel könnte nach seinem Mittelhandbruch schon bald wieder mit einer Spezialschiene auf dem Platz stehen.

Transfer-Situation hat sich verändert

Entsprechend hat sich die Situation für den FC auf dem Transfermarkt verändert. Eigentlich hatten die Kölner auf der Zugangsseite nicht mehr tätig werden wollen. “Mit den Verletzungen ist eine neue Situation entstanden”, erklärte Sportchef Christian Keller jüngst. Da mit Kingsley Ehizibue (Udinese Calcio) und Bright Arrey-Mbi (Hannover 96) zwei Abwehrspieler den Klub zudem verlassen haben, liegt das Augenmerk nun auf der Abwehr: “Wir werden den Transfermarkt in den nächsten Tagen sondieren und schauen, ob wir uns in der Defensive noch einmal sinnvoll verstärken werden.”

Im Angriff werden die Geißböcke nach dieser Aussage aller Voraussicht nach also nicht mehr tätig werden. Dabei hatte den Kölner gegen Stuttgart insbesondere die Durchschlagskraft in der Offensive gefehlt. Das Fehlen von Mark Uth gepaart mit der Verletzung von Mathias Olesen hatte dabei auch hinter den Spitzen sein Übriges getan. Möglich, dass der FC Ondrej Duda nun keine Freigabe mehr erteilen würde, sollte dieser in den letzten Stunden des Transferfensters noch mit einem Angebot auf die Verantwortlichen zukommen. Auch der Slowake galt bis zuletzt als Wechselkandidat, machte seine Sache gegen Stuttgart nach seiner Einwechslung nun aber ordentlich und holte sich ein verdientes Lob des Trainers ab.

In Anbetracht der Abgänge, der Verletzungen und der Doppelbelastung durch die Conference League, werden die Kölner bis zum Transferschluss am Donnerstagabend (18 Uhr) nun wohl noch einmal die Drähte zum Glühen bringen. Dabei will jeder möglicher Transfer gut überlegt sein, müssen zum einen die finanziellen Rahmenbedingung passen, zum anderen der Spieler aber auch sportlich in der Lage sein, sofort zu helfen. Nicht nur vor dem gegnerischen Tor, sondern auch auf dem Transfermarkt müssen die Kölner nun also Treffsicherheit beweisen.

FC sammelt neue Erfahrungen

Die ersten Erfahrungen in puncto Doppelbelastung konnte der FC schließlich in den vergangenen zwei Wochen sammeln. “Man hat gesehen, dass den Jungs die Frische gefehlt hat”, sagte Steffen Baumgart nach dem 0:0 zuhause gegen Stuttgart. Mit Florian Kainz und Dejan Ljubicic waren gegen die Schwaben zwei Leistungsträger draußen geblieben. “Ich habe mit Kainzi vorher gesprochen. Er war vom Kopf her durch. Deshalb haben wir uns entschieden, ihn in der zweiten Halbzeit zu bringen. Bei Ljubicic war es dasselbe”, begründete der Trainer hinterher seine Startelf-Entscheidungen.

Wie platt die Geißböcke trotz fünf Wechsel im Vergleich zum Fehérvár-Spiel waren, zeigte auch die Laufstatistik: Insgesamt spulten die Kölner 112 Kilometer ab, so wenig wie noch nie in dieser Spielzeit. Trotzdem soll die Rotation keine Ausrede für das vermeintlich schwächste Spiel der Saison gewesen sein. “Es gibt keine Garantie, dass das Spiel anders angelaufen wäre, wenn wir mit den Jungs von Donnerstag gespielt hätten”, meinte Thomas Kessler nach Spielschluss. “Wir überwachen die Werte und müssen da auch kluge Entscheidungen treffen. Wir haben ein straffes Programm bis November.”

Insgesamt sieben Englische Wochen warten bis zur Pause Mitte November noch auf den FC. Freie Wochen gibt es dabei nur während der Länderspielpause Ende September und der Woche der zweiten Pokalrunde im Oktober. “Wir wollen uns nicht beschweren, wir freuen uns über die Mehr-Spiele”, sagte Kessler. Damit diese jedoch auch erfolgreich werden, sollte zumindest bis Donnerstag jeder (Transfer-)Schuss auch sitzen.

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