Der 1. FC Köln muss alle Kräfte aufwenden, um bei Eintracht Frankfurt einen Punkt zu erkämpfen. Die Geißböcke wirken bei hochsommerlichen Temperaturen bei der SGE in der zweiten Hälfte kraftlos, kommen aber kurz vor Schluss durch einen umstrittenen Treffer von Jan Thielmann zum 1:1-Ausgleich. Steffen Baumgart wusste nicht, wen er als erstes auswechseln sollte. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Frankfurt berichtet Sonja Eich
Florian Kainz: “Wir haben einen Punkt mitgenommen. Damit können wir zufrieden sein. Es ist gerechtes Unentschieden, wie ich finde. Wir haben nicht genau gewusst, worauf wir uns vorbereiten sollten, ob auf eine Dreier- oder eine Viererkette. Wir haben sehr viel Videoanalyse gemacht und mussten das Anlaufverhalten in sehr kurzer Zeit besprechen, weil wir am Donnerstag noch gespielt haben. Es hat ganz gut funktioniert.”
Jan Thielmann: “Am Ende sind wir glücklich mit dem Punkt, das Spiel hätte aber in beide Richtungen ausgehen können. Vor meinem Tor setze ich mich nach hinten ab, weil ich mit meinen 1,78 Meter nicht der beste Kopfballspieler bin und auf den Schuss lauere. Als Kölner muss ich natürlich sagen, dass es kein Abseits war. (lacht) Aber der VAR hat lange geprüft, der Schiedsrichter musste dann noch rausgehen, wusste erst selbst nicht, was abgeht, weil vier Situationen geprüft wurden. Da sind wir glücklich, dass das Tor gezählt hat. Wir sind jetzt drei Spiele ungeschlagen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in Ungarn ein gutes Spiel machen. Dann liegt der Fokus wieder auf der Bundesliga und wir wollen zuhause gewinnen.”
Kevin Trapp: “Ich verstehe nicht, wie dieses Tor nicht zurückgenommen werden konnte. Ich reagiere ja nicht einmal mehr. Warum pfeift er da nicht Abseits? Wir haben fünf Minuten eine Prüfung durch den VAR. Dann muss er sogar noch rausgehen. Das verstehe ich nicht mehr. Jedes Wochenende diskutieren wir wegen dieser Scheiße. Ich verstehe nicht, warum das Abseits nicht rigoros abgepfiffen wird. Da ist keine klare Linie erkennbar.”
Timo Hübers: „Wir können uns nicht beschweren, wenn das Tor aberkannt wird. Das Glück war vielleicht auf unserer Seite. Den Punkt nehmen wir mit. Man hat gesehen, dass wir ab der 60. Minute richtig platt waren. Frankfurt hat von der Bank nochmal ordentlich nachgelegt, aber auch eine ordentliche Physis an den Tag gelegt. Es war super heiß, das haben wir heute morgen im Hotel nicht so wahrgenommen. Wir regenerieren jetzt und haben gegen Fehérvár noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Das wird nochmal Kräfte freisetzen. Jetzt sind wir aber erstmal alle platt.“
Thomas Kessler: „Wir haben am Donnerstag gespielt und die Jungs sind heute wieder zwei oder drei Kilometer mehr gelaufen als die Frankfurter. Das ist Mentalität. Das Spiel hatte keine hochkarätigen Chancen. Am Ende kann das Spiel auch 0:0 ausgehen. Wenn du hier 0:1 in Rückstand gerätst und die Stimmung in diesem fantastischen Stadion hochkocht, ist es sehr schwer zurückzukommen. Deshalb ein großes Kompliment an unsere Mannschaft, noch daran zu glauben und das 1:1 zu erzwingen. Gegen zwei Champions-League-Teilnehmer auswärts Unentschieden zu spielen und jetzt fünf Punkte zu haben, hätten wir vor der Saison unterschrieben. Wir haben uns schon in der vergangenen Saison Respekt erarbeitet. Die Frankfurter haben sich sehr akribisch auf uns vorbereitet und sich eine Woche lang weggesperrt. Das ist ein deutliches Zeichen, wie wir wahrgenommen werden.“
Steffen Baumgart: “Wir sind 90 Minuten mehr gelaufen als Frankfurt, hatten im Strafraum einige gute Aktionen und belohnen uns am Ende. Frankfurt macht ein Tor nach einem Standard, das wir uns auch noch selbst reinlegen. Daher finde ich, haben wir einen verdienten Punkt geholt. Aber unser Gegner wird sich wiederum ärgern, weil Frankfurt 1:0 geführt hat. Unser Aufwand, unsere Leidenschaft war aber da, anders wäre es heute nicht gegangen. Und das bei 40 Grad. Ich wusste nicht, wen ich heute als erstes runternehmen sollte. Sie haben es durchgezogen und sich mit dem Ausgleich belohnt. Wir hatten jetzt zwei Auswärtsspiele bei nicht irgendwem, und wir haben in Leipzig und in Frankfurt je einen Punkt geholt. Damit können wir gut leben.”
Oliver Glasner: “Für mich war der Auftritt ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben viel über Stabilität und Kompaktheit gesprochen. Das haben wir heute gezeigt. Köln hatte nur fünf Abschlüsse. Das war ein klarer Schritt nach vorne. Wir haben unsere Chancen nicht verwerten können, deswegen steht mit einem Abseitstor das 1:1. In Summe ist das enttäuschend, aber wie Steffen gucke ich auf die Leistung meiner Mannschaft und kann deshalb mit dem Unentschieden leben.”
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