Alexander Wehrle (mi.) am Sonntag zurück in Köln. (Foto: Bucco)

Alexander Wehrle (mi.) am Sonntag zurück in Köln. (Foto: Bucco)

Zwei Rückkehrer beim FC – voller Fokus auf die Farbe Rot

Der 1. FC Köln setzt in dieser Saison auf die Farbe Rot. Nicht nur in den Trikots, denn ein rein weißes Jersey gibt es ja diese Saison nicht. Auch die Fans reisen in Rot durch Europa. Doch auch die Gegner fliegen ständig mit Rot vom Platz. Dazu kam es am Sonntag zum doppelten Wiedersehen mit zwei Köln-Rückkehrern. Einer könnte sogar bald wieder dauerhaft beim FC arbeiten.

Geschichte des Spiel

Nach vier Bundesliga-Spieltagen steht der 1. FC Köln mit sechs Punkten und einem Punkteschnitt von 1,5 genau dort, wo man es sich gewünscht hatte: in der oberen Tabellenhälfte. Die Geißböcke sind noch ohne Niederlage, haben zudem in Europa den Sprung in die Gruppenphase geschafft, und so war das Aus im DFB-Pokal bislang der einzige Wermutstropfen in der noch jungen Saison – zumindest bis zum großen Verletzten-Chaos am Montag nach dem Spiel.

Spieler des Spiels

Ohne Marvin Schwäbe wäre das Spiel am Sonntag fraglos anders ausgegangen. Dreimal brachte der FC-Keeper den Stuttgarter Angreifer Silas zur Verzweiflung. Dreimal gewann er das Eins-gegen-Eins, dreimal verhinderte er den Einschlag und den Rückstand. Dieses Mal hätte sich der FC davon wohl kaum mehr erholt, denn die Geißböcke waren körperlich am Limit. Und so bewies Schwäbe am Sonntag eindrucksvoll, warum er die Nummer eins ist.

Pechvögel des Tages

Vier Verletzte beklagt der 1. FC Köln nach den 90 Minuten gegen Stuttgart. Das ändert alles – auch die Transferpolitik des FC. Mehr dazu hier.

Pfiff des Tages

Als Timo Hübers in der 56. Minute an der Mittellinie mit einem lauten Schrei zu Boden sank, war die Sorge beim FC groß, dass noch ein weiterer Verletzter dazu kommen würde. Luca Pfeiffer hatte sich die Rote Karte mit seinem rüden Foul fraglos verdient. Darin bestand hinterher keine Diskussion. Es war bereits die dritte Rote Karte für einen Gegenspieler des 1. FC Köln im vierten Bundesliga-Spiel der noch jungen Saison. Fünf Punkte holten die Geißböcke in diesen Überzahl-Spielen. Aus Kölner Sicht waren alle drei Roten Karten berechtigt. Aus der Gegner Sicht war es die erste klare Rote. Rot bleibt damit bislang die Farbe der Saison für den FC.

Rückkehrer des Spiels

Was sich Alexander Wehrle bei der Roten Karte gedacht hat? Ob er, in der Geißbock-Loge sitzend, kurz gezuckt hat, um protestierend aufzuspringen? Aber wollte er aufspringen, um Rot zu fordern oder Rot zu verhindern? Der ehemalige Geschäftsführer des 1. FC Köln war erstmals nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart in Köln zu Gast und erlebte eine am Ende gerechte Punkteteilung. Derweil konnte er einem ehemaligen Spieler der Geißböcke gratulieren. Denn Marco Höger wurde nachträglich verabschiedet. Nachdem bereits Marcel Risse in der vergangenen Saison vor der Südkurve nachträglich gedankt wurde und Höger damals nicht erscheinen konnte, wurde dies nun nachgeholt. Wie bei Risse sagte Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler auch jetzt: “Wir arbeiten daran, dass Marco nach seiner aktiven Karriere wieder Teil der FC-Familie wird.” Höger will nach seiner aktiven Karriere im Bereich Scouting und Kaderplanung arbeiten, hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren bereits weitergebildet.

Zitat des Spiels

“Heute waren ganz viele Situationen dabei, die wir überstanden haben. So ein Spiel spielst du nicht immer Unentschieden. Das ist uns klar.” (Steffen Baumgart)

Zahlen des Tages

Jonas Hector hat am Sonntag sein 200. Bundesliga-Spiel für den 1. FC Köln bestritten. Und auch Ellyes Skhiri feierte ein Jubiläum – sein 100. Pflichtspiel im Trikot der Geißböcke.

Erkenntnis des Spiels

Der 1. FC Köln beendet den August 2022 nach vier Bundesliga-Spieltagen ungeschlagen und mit dem Einzug in die Gruppenphase auf europäischer Bühne. Das hätte man nach dem Aus im DFB-Pokal zum Start nicht unbedingt erwarten können. Daher verlief der Saisonstart für den FC in vielen Belangen fast nach Wunsch. Das Spiel gegen Stuttgart hat aber auch gezeigt: Die Geißböcke bewegen sich auf dünnem Eis. Der Kader ist in der Breite nicht so stark, wie es eine Doppelbelastung auf europäischer Bühne eigentlich bräuchte. Das wissen die Verantwortlichen, spätestens durch die vielen Verletzten. Doch was können sie noch ändern? Das werden wir bis zum 1. September herausfinden.

Ausblick

Der 1. FC Köln kann durchatmen. Dieses Mal gibt es keine Englische Woche, erst am Samstag geht es in Wolfsburg weiter. Der FC macht Montag und Dienstag frei, erst am Mittwoch geht es weiter. Nach den kräftezehrenden zwei Wochen mit den Playoffs und zwei Unentschieden in der Liga wollen die Geißböcke bei den Wölfen nachlegen. Dafür brauchen sie Kraft. Nach vier ungeschlagenen Bundesliga-Spielen soll diese Serie bei Schmadtke und Co. weitergehen.

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