Florian Kainz bejubelt sein Tor in Wolfsburg. (Foto: IMAGO / Sielski)

Florian Kainz bejubelt sein Tor in Wolfsburg. (Foto: IMAGO / Sielski)

Kainz-Gala in Wolfsburg: FC feiert den ersten Auswärtssieg

Der 1. FC Köln hat den ersten Auswärtssieg der Saison gefeiert und beim VfL Wolfsburg trotz frühen Rückstands mit 4:2 (3:1) gewonnen. Der überragende Florian Kainz führte die Geißböcke damit zum zweiten Dreier am fünften Spieltag. Der FC sprang mit dem Erfolg bei den Wölfen auf Rang fünf der Bundesliga, zeigte die perfekte Reaktion auf eine hektische Woche und ist damit in der Liga weiterhin ungeschlagen.

Aus Wolfsburg berichtet Sonja Eich

Eigentlich hätte die vergangene Woche für den 1. FC Köln eine Woche der Erholung sein sollen. Doch nach dem großen Verletzungspech gegen Stuttgart wurde der Abschluss der Sommertransfers mit drei Abgängen (Ehizibue, Arrey-Mbi, Hauptmann) und einem Neuzugang (Nikola Soldo) hinter den Kulissen doch noch hektisch. Personell ausgedünnt traten die Geißböcke daher in Wolfsburg an – mit Kingsley Schindler hinten rechts, Ondrej Duda auf der Zehn und Steffen Tigges für den verletzten Florian Dietz im Sturmzentrum. Soldo reiste mit in die VW-Stadt, saß aber nur auf der Tribüne.

Moment des Spiels

Der VfL Wolfsburg hatte gerade aus dem Nichts den Anschlusstreffer zum 2:3 aus VfL-Sicht erzielt (79.). Die letzten zehn Minuten sollten ein Sturmlauf der Mannschaft von Nico Kovac werden – doch nur Sekunden später schwiegen die Wölfe-Fans wieder und der Gästeblock feierte. Nach einem Ballgewinn von Ellyes Skhiri passte der überragende Florian Kainz aus dem Mittelfeld hoch hinter die Abwehrkette der Gastgeber. Sargis Adamyan lief noch in der eigenen Hälfte los und der Neuzugang war nicht mehr zu stoppen. Obwohl bedrängt, blieb er fokussiert und und beförderte den Ball vor Casteels über den Innenpfosten zum 4:2 ins Tor (81.).

Die weiteren Tore

Der 1. FC Köln hatte bereits mehrfach in dieser Saison früh im Spiel Probleme und kassierte gegen Schalke und Leipzig zwei Gegentore in den ersten zehn Minuten – wenngleich beide Treffer vom VAR wieder einkassiert wurden. Das wusste offenbar auch der VfL Wolfsburg – und legte los wie die Feuerwehr. Jonas Hector konnte Franjic auf der Außenbahn nicht stellen, und so steckte der Offensivspieler den Ball zu Lukas Nmecha durch, und dieser verwandelte mit seinem ersten Ballkontakt aus halbrechter Position ins lange Eck zur frühen 0:1-Führung für Wolfsburg (2.).

Doch der FC zeigte sich nur kurz geschockt, bekam die Probleme auf Hectors Abwehrseite nach einigen Minuten in den Griff und drängte selbst auf den Ausgleich. Und dieser fiel in der 22. Minute: Schindler zog nach einer guten Bewegung frei von rechts in die Mitte und passte zu Florian Kainz. Der Österreicher spielte direkt und fand mit seinem starken Pass den gestarteten Dejan Ljubicic. Dieser fand sich plötzlich alleine vor Casteels wieder und blieb cool – das 1:1 und die perfekte Reaktion auf den frühen Rückstand.

Zehn Minuten später wurde es noch besser für den FC – allerdings mit viel Glück. Die Geißböcke spielten sich über links gut durch, sodass Hector viel Platz hatte und flach vor das Wolfsburger Tor flanken konnte. Dort lief Jan Thielmann ein, kam jedoch nicht an den Ball. Denn die Wolfsburger spielten Ping-Pong. Paulo Otavio grätschte dazwischen, fälschte den Ball aber so gegen Casteels ab, von dem der Ball erneut an den Fuß von Otavio prallte und schließlich ins Tor kullerte. Ein kurioses Eigentor, das dem FC die 2:1-Führung bescherte.

Als eigentlich alle Fans den Halbzeitpfiff erwarteten, bekam der 1. FC Köln noch einmal eine Ecke zugesprochen. So schien es zumindest. Doch dann griff sich Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck ans Ohr – VAR Robert Hartmann hatte sich eingeschaltet. Was war passiert? Jan Thielmann war zuvor nach einem Zweikampf mit Luca Waldschmidt zu Boden gegangen – und das im Strafraum. Jöllenbeck checkte die Szene und entschied auf Strafstoß! Kainz schnappte sich den Ball, blieb cool und verwandelte sicher ins rechte Ecke. Casteels war in die andere Ecke unterwegs. Die 3:1-Halbzeitführung für die Geißböcke nach der kalten Dusche durch Nmecha.

In der 79. Minute kam Wolfsburger noch mal zurück, weil der FC es verschlafen hatte, seine Konterchancen zu nutzen. Wieder war es Nmecha, der traf und die Wölfe noch einmal hoffen ließ. Svanberg hatte am Strafraum den Ball zu Nmecha durchgesteckt, der aus zentraler Position links traf und Schwäbe keine Chance ließ. Doch die Wolfsburger Hoffnung war im Nu zunichte – dank Adamyan.

Fazit

Der 1. FC Köln hat sich mit einem Auswärtssieg eindrucksvoll in der Bundesliga in Position gebracht und steht mit neun Punkten aus fünf Spielen formidabel da. Die Geißböcke profitierten einmal mehr von der starken Form von Florian Kainz, aber auch von der mentalen Stärke nach Rückschlägen sofort zurück zu kommen. Eindrucksvoll, wie der FC das frühe 0:1 wegsteckte. Und noch stärker, wie Köln nur Sekunden nach dem Wolfsburger Anschluss das 4:2 erzielte. Eine solche Stabilität kann der Garant für den Erfolg in den kommenden Wochen sein.

Schema

So spielte der FC: Schwäbe – Schindler, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri, Ljubicic (88. Martel) – Thielmann (65. Maina), Duda (65. Adamyan), Kainz (88. Huseinbasic) – Tigges (80. Lemperle)

Tore: 0:1 Nmecha (2.), 1:1 Ljubicic (22.), 2:1 Otavio (ET., 32.), 3:1 Kainz (FE., 45.+2), 3:2 Nmecha (79.), 4:2 Adamyan (81.)

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