Der FC Augsburg gewann letztes Jahr in der Hinrunde mit 0:2 in Köln. (Foto: Bucco)

Der FC Augsburg gewann letztes Jahr in der Hinrunde mit 0:2 in Köln. (Foto: Bucco)

Augsburg als Belgrad-Kopie? Darauf muss sich der FC einstellen

Der 1. FC Köln muss sich am Sonntag nach drei Niederlagen in Folge dem FC Augsburg erwehren. Die Fuggerstädter sind wahrlich kein Lieblingsgegner der Geißböcke. Der Spielstil des FCA erinnert an den FK Partizan, mit dem der 1. FC Köln so große Probleme hatte. Gelingt dem FC nun der Lerneffekt?

In der vergangenen Saison konnte der 1. FC Köln zum zweiten Mal in Folge beim FC Augsburg gewinnen. In der Rückrunde war das 4:1-Erfolg beim FCA ein Teil der Serie, die die Geißböcke schließlich in die Conference League spülte. Zuhause allerdings verlor der FC in der Hinrunde mit 0:2. Der letzte Heimsieg gegen Augsburg liegt schon elf Jahre zurück.

Am Sonntag soll wieder einmal ein Heimsieg gelingen. Doch die Geißböcke sind gewarnt. Nicht nur, weil Augsburg in dieser Saison schon gegen Leverkusen und den FC Bayern gewonnen und mit 13 Punkten punktgleich in der Tabelle direkt hinter dem FC liegt. Auch, weil der FCA unter Enrico Maaßen eine Spielart an den Tag legt, die dem FC eigentlich nicht liegt.

Keine Bundesliga-Mannschaft spielt so passiv

Aggressiv, bissig, provozierend, emotionalisierend: Der FCA will den Gegner nicht fußballerisch, sondern mental in die Knie zwingen. Mit Maaßen und dem immer wieder die Schiedsrichter bearbeitenden Sportchef Stefan Reuter auf der Bank verfügt Augsburg über ein Duo, das von der Seitenlinie bewusst Unruhe ins Spiel bringt und versucht Gegner und Schiedsrichter ständig zu beeinflussen. Damit hatte der FC in der Vergangenheit immer wieder Probleme.

Dazu kommt jedoch auch, dass Augsburg auf einen Fußball setzt, der jenem des FK Partizan ähnelt: praktisch ohne Ballbesitz, dafür mit extrem vertikalem Spiel und hoher Zweikampfhärte. Keine Mannschaft in der Liga spielt pro Ballbesitzphase so wenige Pässe, dafür aber mit so hohem Risiko nach vorne wie Augsburg. Nur Schalke und Union Berlin haben weniger Ballbesitz als Augsburg.

Dazu passt: Keine Mannschaft schießt seltener aufs Tor als der FC Augsburg. Keine Mannschaft hat eine schlechtere Passquote als der FC Augsburg (70 Prozent). Das Ziel der Augsburger sind die Gewinne der zweiten Bälle, wenn ein Zuspiel nach vorne misslingt. Die Maaßen-Elf will den Gegner locken, um schließlich bei Kontern die Räume zu nutzen.

Passqualität und Konsequenz: Darauf kommt es an

Und so ähneln die Spielstatistiken jenen des FK Partizan: Ballbesitz unter 45 Prozent, in 90 Minuten unter zehn Torschüsse, ein niedriger Expected-Goals-Wert von nur knapp über 1,0 pro Spiel. Dazu kommt die aggressive Zweikampfführung – Augsburg ist die unfairste Mannschaft der Liga mit schon 29 Gelben Karten. Nicht umsonst fehlen die beiden Innenverteidiger gegen den FC wegen ihrer jeweils fünften Gelben Karte schon nach neun Spieltagen.

Der 1. FC Köln wird gegen den FCA also beweisen müssen, dass er mit dem erwartungsgemäß vielen Ballbesitz viel bewirken kann. Augsburg wird wohl tief stehen, der FC muss sich in den Strafraum kombinieren oder über Flanken zu Abschlüssen kommen. Dafür wird eine hohe Passqualität nötig sein, ebenso eine Konsequenz bei den letzten Pässen und im Torschuss. All das fehlte gegen Belgrad in beiden Spielen. Steffen Baumgart setzt auf den Lerneffekt – und auf die Erinnerung, dass der FC es im letzten Aufeinandertreffen in Augsburg nahezu perfekt machte und dem FCA beim 4:1-Sieg keine Chance ließ.

So könnte der FC spielen: Schwäbe – Schindler, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri – Huseinbasic, Duda, Maina – Uth, Tigges

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