Sieben Änderungen in der Startelf: Der 1. FC Köln gegen Partizan Belgrad. (Foto. IMAGO / Huebner)

Sieben Änderungen in der Startelf: Der 1. FC Köln gegen Partizan Belgrad. (Foto. IMAGO / Huebner)

FC verteidigt Rotation: “Die Intensität, die wir bringen, erfordert Frische”

Mit sieben Änderungen in der Startelf ist der 1. FC Köln das Spiel gegen Partizan Belgrad angegangen. Die große Rotation machten Spieler und Trainer hinterher jedoch nicht für die Niederlage verantwortlich. Im Gegenteil: Bei den Geißböcken sieht man sich zu den zahlreichen Wechseln gezwungen.

Der SC Freiburg hat sein Europa League-Spiel am Donnerstagabend gegen den FC Nantes mit 2:0 gewonnen. Dabei hatten die Breisgauer ihre Startelf im Vergleich zum 2:1-Sieg in der Bundesliga gegen Mainz auf keiner einzigen Position verändert. In der Champions League nahm BVB-Trainer Edin Terzic derweil zwei Änderungen in seiner Aufstellung im Vergleich zur 2:3-Pleite in Köln vor. Überhaupt rotierte keine andere deutsche Mannschaft während der internationalen Woche auf so vielen Positionen wie der 1. FC Köln gegen Partizan Belgrad.

Während die anderen deutschen Klubs maximal vier Änderungen vornahmen, waren es bei den Geißböcken am Donnerstag derer gleich sieben. Nichtsdestotrotz suchten die Verantwortlichen auf und neben dem Platz hinterher nicht die Gründe für die Niederlage bei der Aufstellung. “Ich finde trotzdem, dass wir in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben. Da waren auch schon sieben neue Spieler in der Startelf“, analysierte Florian Kainz, der als einer der wenigen Führungsspieler in der Startelf gestanden hatte.

Spielsystem erfordert frische Beine

Ohne Zweifel: Der FC war trotz des frühen Rückstandes bereits im ersten Durchgang die bessere Mannschaft und hätte die Partie schon zur Pause drehen können. Letztlich jedoch fehlte es an Erfahrung und Durchschlagskraft, gegen die eklig auftretenden und sich tief hinten rein stellenden Serben den letzten Punch zu setzen. Entsprechend werden sich die Geißböcke bis zum Derby am Sonntag in Gladbach auch an ihrer Leistung hochziehen, statt aus dem Ergebnis einen Rückschlag zu lesen. “Die sieben Wechsel waren nicht zu viel”, verteidigte auch Marvin Schwäbe die Aufstellung. “Heute kann man niemanden rausnehmen, der sich nicht eingefügt hat. Wir haben durch die Bank weg gut gespielt.”

Mark Uth brachte derweil noch einen anderen Erklärungsansatz ins Spiel. Insbesondere die Kölner Spielphilosophie mit frühem und durchgängigem Pressing benötige ausgeruhte Beine. “Wir müssen rotieren, weil die Intensität, die wir auf den Platz bringen, erfordert Frische”, machte der Offensivspieler deutlich, der am Donnerstag sein Comeback nach langer Verletzungspause gefeiert hatte. Gleichzeitig verdeutlichte der 31-Jährige, was Steffen Baumgart immer wieder wiederholt: Es gibt keine A- und B-Mannschaft. “Die Jungs, die auf dem Platz standen, arbeiten sehr hart. Sie haben sich die Spielzeit mehr als verdient.”

Komplette Führungsachse saß auf der Bank

Trotzdem könnten die sieben Wechsel am Ende der ein oder andere zu viel gewesen sein. Schon beim 4:2-Erfolg über Slovacko hatten die Geißböcke zu spüren bekommen, was passieren kann, wenn gleich eine ganze Reihe von Führungsspielern und Leistungsträgern zunächst draußen sitzt. Binnen weniger Minuten hatten die Kölner eine 2:0-Führung zwischenzeitlich aus der Hand gegeben. Und auch gegen Partizan tauschte Baumgart nicht nur auf sieben Positionen, sondern ließ mit Timo Hübers, Jonas Hector, Ellyes Skhiri und Dejan Ljubicic gleich die gesamte zentrale Achse im Kölner (Aufbau-)Spiel draußen. Anders als gegen Slovacko blieben Skhiri und Hübers sogar über die gesamte Spielzeit draußen.

Steffen Baumgart sah nach dem Schlusspfiff die Gründe für das 0:1 aber ebenfalls nicht in dem Fehlen des Quartetts oder gar der sieben Spieler. “Das Ergebnis hatte wenig mit der Rotation zu tun”, sagte der Trainer. “Wenn ich diese Entscheidung treffe und wir gewinnen, ist sie gut. Wenn es nicht gut geht, wird sie hinterfragt.” Seine Aufgabe sei es dabei, die richtige Balance in den Englischen Wochen zu finden. So schön die Europa-Reise für den FC und seine Fans auch ist, hat die Bundesliga schließlich noch immer Priorität.

Für Baumgart gilt es dabei, alle Spieler für das Tagesgeschäft Bundesliga zu entwickeln. “Ich habe eine Aufgabe hier beim FC. Ich muss aus nicht-fertigen Spielern fertige Spieler machen, damit wir in der Bundesliga erfolgreich sind – das ist Fakt Nummer eins”, erklärte der 50-Jährige. Zu diesem Prozess gehören auf Fehler – wie vor dem 0:1. “Zum Beispiel die Standards, die wir bislang sehr gut verteidigt haben. Heute nicht. Ich werde die Rotation immer verteidigen und dazu stehen.” Und sollte die Rotation am Sonntag zu einem weiteren Derbysieg gegen Borussia Mönchengladbach führen, könnte in Köln am Ende wohl nicht nur Steffen Baumgart mit der ersten Pleite in der Conference League leben.

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