Kein Auswärtsspiel in der Conference League ohne Chaos: Die Partie der Gruppe D zwischen dem 1. FC Slovacko und dem 1. FC Köln ist am Donnerstagabend nach sieben Spielminuten abgebrochen und auf Freitag um 13.00 Uhr verschoben worden. Diese Entscheidung der UEFA war nötig geworden, nachdem sich eine Nebelbank über die tschechische Stadt Uherské Hradiště gelegt hatte. Besonders bitter war dies für die 1500 bis 2000 FC-Fans vor Ort.
Aus Uherské Hradiště berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Die Auswärtsreisen des 1. FC Köln durch Europa stehen unter keinem guten Stern: in Nizza die Gewalt, in Belgrad die Unterbrechung wegen Pyro, nun der natürliche Nebel in Tschechien. Ein dichter grauer Schleier hatte sich am frühen Donnerstagabend rund eine Stunde vor Spielbeginn über Uherské Hradiště gelegt und das Městský Stadion Miroslava Valenty eingehüllt.
Die Sicht betrug phasenweise unter 50 Meter, sodass man nur in seltenen Momenten von einem Tor zum zweiten blicken konnte. Wenige Minuten vor dem geplanten Anpfiff um 18.45 Uhr fiel die erste von zahlreichen Entscheidungen an diesem Abend: Das Schiedsrichter-Team um den Georgier Georgi Kruashvili verschob den Anpfiff um 30 Minuten. Doch dabei blieb es nicht: Um kurz nach 19 Uhr wurde der Anpfiff erneut verschoben, nun auf 20 Uhr.
Spiel läuft nur sieben Minuten
Die Ankündigung war klar: Würde um 20 Uhr das Spiel nicht angepfiffen werden können, würde es an diesem Abend nicht mehr stattfinden. Die Entscheidung fiel ausgerechnet um 19.48 Uhr, der Uhrzeit des 1. FC Köln. “Die Entscheidung, dass das Spiel um 20 Uhr beginnt, gilt”, verkündete der Stadionsprecher und schob hinterher: “Wir hoffen, dass das Spiel um 20 Uhr beginnen kann.” So kam es dann auch, obwohl der Nebel längst nicht in Gänze verflogen war.
Nun spielte der FC also gegen Slovacko, doch nur kurz. Denn praktisch mit dem Anpfiff senkte sich die nächste Nebelbank ins Stadion. Die Folge: Nach nur sieben Spielminuten rief Schiedsrichter Kruashvili die Mannschaften zusammen, beriet sich kurz mit den Spielern und unterbrach das Stochern im Nebel wieder. Während sich die Mannschaften versuchten warm zu halten, berieten sich die UEFA-Offiziellen immer weiter, ohne dass eine Entscheidung fiel.
Neuansetzung am Freitag um 13 Uhr
Diese erfolgte dann um 20.21 Uhr: Das Spiel konnte nicht fortgeführt werden. Der Nebel hatte die Sicht wieder auf unter 50 Meter eingeschränkt. Von einer Seitenlinie war die andere Seitenlinie nicht mehr zu erkennen. An eine Fortsetzung war nicht mehr zu denken. Den UEFA-Regularien zufolge (Paragraph 27.01) wurde die Fortsetzung das Matches auf den Folgetag gelegt. Am Freitag um 13 Uhr erfolgt der zweite Anpfiff. Dann geht es im Městský Stadion Miroslava Valenty mit der achten Spielminute weiter.
Für die angereisten Fans aus Köln bedeutete diese Entscheidung eine schlechte und eine gute Nachricht. Sie waren mit über 1500 Anhängern angereist, obwohl die UEFA die Sperre für Auswärtsfans verhängt hatte. Davon hatten sich viele FC-Fans aber nicht abbringen lassen, waren angereist und hatten das gerade einmal 8000 Plätze fassende Stadion bevölkert und sich bereits lautstark bemerkbar gemacht. Während der Wartezeit sangen sie “Freibier für alle, wir wollen Freibier für alle” – und doch mussten sie am Ende ohne Fußballspiel wieder nach Hause gehen.
Doch die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Die Fans, die in Tschechien bleiben können, können also am Freitag um 13 Uhr wiederkommen und die restliche Spielzeit ihre Mannschaft anfeuern. Die Spieler verabschiedeten sich von ihren Anhängern und traten die Reise ins Teamhotel an.
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