“Das war überheblich”: U17 quält sich zum Sieg im Stadtderby

Die B-Junioren des 1. FC Köln haben den nächsten Bundesliga-Sieg eingefahren. Im Stadtderby bei Fortuna Köln gewann die Hartmann-Elf nach anfänglichen Problemen zwar souverän mit 5:2 (3:2), konnte dabei aber nicht wirklich überzeugen. Trainer Hartmann war entsprechend angefressen.  

Aus Köln-Chorweiler berichtet Lars Tetzlaff

Die Favoritenrolle war vor dem Spiel auf der Bezirkssportanlage in Köln-Chorweiler klar verteilt: Die B-Junioren des 1. FC Köln haben einen Lauf und spielen mit 19 Punkten aus acht Spielen eine starke Saison. Der Gegner aus der Kölner Südstadt kämpft dagegen gegen den Abstieg aus der B-Junioren-Bundesliga.

Deshalb wäre alles andere als ein Sieg der Geißböcke eine faustdicke Überraschung gewesen – auch wenn Coach Manuel Hartmann im Vergleich zur Vorwoche auf die erkrankten Piet Mertens und Gabriel Miocevic verzichten musste. Auch Nationalspieler Fayssal Harchaoui nahm leicht angeschlagen zunächst auf der Bank Platz.

Der FC verschlief die Anfangsphase, ging bis zur Pause in Führung und sorgte kurz nach Wiederanpfiff mit zwei schnellen Toren für die Entscheidung. Überzeugen konnten die jungen Geißböcke in den fahrigen und häufig niveauarmen 90 Minuten allerdings nicht. Immerhin: Die nächsten drei Punkte konnten verbucht werden.

Tore des Spiels

Das Spiel war keine 120 Sekunden alt, als das Spielgerät zum ersten Mal im Netz landete: Nach einem Fehler im Spielaufbau des FC nutzte die Fortuna die Chance zur Führung. Zunächst verpassten die Südstädter eine scharfe Hereingabe, die anschließende Flanke vollendete Daniel Sikac dann jedoch vollkommen unbedrängt per Kopf zum 0:1 (2.).

Der FC hatte schnell die passende Antwort parat: Etienne Borie trieb den Ball durch das Mittelfeld und suchte den Abschluss. Der abgeblockte Ball landete bei Kapitän Kian Hekmat, der keine Mühe hatte zu vollenden (5.).

Der schönste Angriff des Spiels brachte die Führung für die Gäste. Endlich wurde mit der nötigen Passschärfe in den Strafraum kombiniert, wo Youssoupha Niang aus elf Metern zum 2:1 ins lange Toreck traf (17.).

Sicherheit brachte der Treffer aber nicht in das FC-Spiel. Nach einem langen Ball der Fortuna eilte Keeper Luis Hauer aus seinem Tor, verschätzte sich und geriet in einen Pressschlag mit dem Torschützen Sikac, in dessen Folge das Kunstleder zum Ausgleich ins Netz trudelte – der 2:2-Ausgleich in der 23. Minute.

Immerhin erzielte der quirlige Abdul Malik Yilmaz mit einem schönen Flachschuss noch die 3:2-Führung vor der Halbzeit 29.).

Beim Halbzeittee schien Trainer Hartmann die richtigen Worte gefunden zu haben. Der FC kam jedenfalls mit viel Dampf aus der Kabine. Per Elfmeter erzielte Niang, der zuvor unfair im Strafraum geblockt wurde, seinen zweiten Treffer und stellte auf 4:2 (46.).

Das 5:2 von Etienne Borie nur zwei Minuten später (48.) war die Entscheidung und das Endergebnis zugleich. Bis zum Abpfiff plätscherte das Spiel ohne große Höhepunkte vor sich hin.

Trainer Hartmann stinksauer

„Das war überheblich und hatte stellenweise was mit Arroganz zu tun“, ließ Trainer Manuel Hartmann nach Abpfiff im Gespräch mit dem GEISSBLOG Dampf ab. „Nicht zum ersten Mal spielen wir gegen vermeintliche Underdogs unkonzentriert und machen uns das Leben selbst schwer. Fußball ist auch ein Einstellungsthema. Das haben wir vor dem Spiel extra noch einmal angesprochen. Und das müssen die Jungs endlich lernen, wenn sie weiterkommen wollen. Heute war das für alle ein verschwendeter Samstag.“ Dem folgenden Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen (5. Platz) sieht Hartmann dennoch optimistisch entgegen: „Mit einem Sieg können wir uns oben in der Tabelle richtig festsetzen. Und hoffentlich greift hier die alte Regel, dass wir uns gegen starke Gegner leichter tun.“

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