Ondrej Duda und Denis Huseinbasic bejubeln Dudas Treffer zum 1:0 gegen Slovacko. (Foto: IMAGO / CTK Photo)

Ondrej Duda und Denis Huseinbasic bejubeln Dudas Treffer zum 1:0 gegen Slovacko. (Foto: IMAGO / CTK Photo)

Fokus auf Nizza: Wenn sich die Prioritäten für eine Woche verändern

Beim 1. FC Köln bereitet man sich auf das Europa-Finale gegen den OGC Nizza vor. Nur bei einem Sieg geht der Conference League-Traum für die Geißböcke weiter. Auch für die Franzosen wird das Spiel besonders. Die Stadt befindet sich im Ausnahmezustand.

Die Stimmung im Městský fotbalový stadion Miroslava Valenty war am Donnerstagabend sonderbar. Bereits rund eine Stunde, bevor der 5. Spieltag der Conference League-Gruppenphase zwischen dem 1. FC Slovacko und dem 1. FC Köln angepfiffen werden sollte, hörte man in dem kleinen Stadion der tschechischen Kleinstadt Uherské Hradiště von überall her Kölsche Töne. Nur sehen konnte man die fast 2000 mitgereisten Fans nicht.

Erst, als sich der Nebel am Freitagmittag gelichtet hatte und das Spiel über die Bühne gehen konnte, bekamen die Kölner Stimmen ein Gesicht. Trotz ungewisserer Reisepläne und teilweise großer Strapazen hatten sich immer noch zahlreiche Anhänger im Block eingefunden und ihre Mannschaft ohne organisierten Support über 90 Minuten lang stimmungsvoll und leidenschaftlich zum Sieg gesungen.

Nizza in den Köpfen und sonst nichts

Vielleicht auch deshalb hat der 1. FC Köln am kommenden Donnerstag nun sein großes Finale um das Weiterkommen in die K.o.-Runde. Wie viel dem Kölner und im speziellen dem FC-Fans diese Chance bedeutet, dürfte spätestens seit der speziellen Nacht in Tschechien allen rund um das Geißbockheim klar sein. Abgesehen von den beiden Relegationsspielen gegen Holstein Kiel, dürfte die Partie am Donnerstagabend für die FC-Fans eine der wichtigsten der jüngeren Vereinsgeschichte werden. Schließlich ist es bereits 32 Jahre her, dass der 1. FC Köln zuletzt in einem europäischen Wettbewerb überwintern durfte.

Entsprechend sind auch die Geißböcke, die in den vergangenen Wochen immer wieder die Bundesliga als Priorität in den Vordergrund gestellt hatten, bis in die Haarspitzen motiviert. “Wer weiß schon, was in Müngersdorf los sein wird? Die Leute sind heiß, brennen darauf. Sie singen seit Wochen kein anderes Lied mehr. Es ist alles angerichtet für ein schönes Endspiel”, blickte Timo Hübers bereits nach dem Abpfiff gegen Hoffenheim vorfreudig auf das Duell mit Nizza.

Nur ein Training vor dem Euro-Endspiel

Der Heimbereich in Müngersdorf wird dabei am Donnerstagabend natürlich ausverkauft sein. An die Fans des OGC Nizza wurden 800 Tickets verkauft. Die Hoffnung dabei ist groß, dass es auch abseits des Sportlichen friedlich zugehen wird. Schon am Mittwochabend wird die Polizei ihre Präsenz in die Kölner Innenstadt deutlich erhöhen (der GEISSBLOG berichtete). Die Spieler auf dem Rasen werden zumindest alles dafür tun, damit der Abend für die FC-Fans zu einem unvergesslichen Erlebnis wird: “Das wird auf jeden Fall ein geiles Spiel, auf das wir uns riesig freuen. Wir werden voll angreifen”, machte Florian Kainz klar.

Die Vorbereitungszeit auf das Spiel bleibt dabei knapp. Am Montag blieben die Startelfspieler aus dem Hoffenheim-Spiel in den Katakomben, während die Ersatzleute auf dem Platz rund 60 Minuten trainiert hatten. Am Dienstag bekam die Mannschaft frei, wobei es den Spielern freigestellt wurde, ob sie individuell am Geißbockheim trainieren wollten. Damit bleibt den Kölnern nun nur noch das Abschlusstraining am Mittwoch, um sich auf den kommenden Gegner einzustellen.

OGC hat sich gefangen

Und dieser ist aktuell deutlich besser drauf, als noch im Hinspiel vor knapp zwei Monaten. Aus den letzten vier Ligaspielen holte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre acht Punkte. Allerdings gab es auch die überraschende 1:2-Niederlage beim 1. FC Slovacko, ohne die ein Weiterkommen für den FC schon gar nicht mehr möglich wäre. Dabei tun sich die Franzosen bislang insbesondere offensiv schwer: In 13 Spielen der Ligue 1 sind dem OGC nur 13 Treffer gelungen.

Dabei dürfte die Partie auch für die Spieler aus Nizza besonders werden. In Frankreich spielen die Mannschaften vor deutlich weniger Zuschauern als in Deutschland. In ihrem Heimspiel hat der OGC einen Zuschauerschnitt von rund 20.000. Lediglich in Paris hat Nizza in dieser Saison vor mehr als 40.000 Fans gespielt. Der zu erwartende stimmungsgeladene Abend in Köln-Müngersdorf dürfte daher auch für die Gäste speziell werden.

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