Timo Horn befindet sich beim 1. FC Köln in seinem letzten Vertragsjahr. Seit zwölf Monaten hat das Eigengewächs jedoch seinen Status als Nummer eins verloren. Entsprechend ist auch eine Verlängerung im Sommer fraglich. Nun bringt Lothar Matthäus den 29-Jährigen als Ersatz für den verletzten Manuel Neuer beim FC Bayern ins Spiel.
Wie geht es für Timo Horn beim 1. FC Köln weiter? Nach einem Jahr als Ersatztorhüter hat sich die langjährige Nummer eins inzwischen mit seiner neuen Rolle arrangiert. Sowohl das Trainerteam als auch Sport-Geschäftsführer Christian Keller äußern nur lobende Worte über das Verhalten des gebürtigen Kölners auf und neben dem Platz.
Doch klar ist auch – das machte Horn unlängst klar – dass der Keeper die verbleibenden Jahre bis zu seinem Karriereende nicht auf der Bank verbringen möchte. Auch wenn der Verein selbst eine Vertragsverlängerung im Sommer nicht ausschließt, ist diese angesichts Horns Ehrgeiz aktuell mehr als fraglich. Bei einem entsprechenden Angebot erscheint selbst ein Winter-Wechsel nicht ausgeschlossen, hatte sich der Torhüter bereits im Sommer offen für einen Transfer gezeigt.
Saison für Manuel Neuer beendet
Von konkreten Angeboten, die für den Torhüter von Interesse sind, ist bislang nichts bekannt. Lothar Matthäus allerdings brachte den erfahrenen Keeper nun beim FC Bayern München ins Gespräch. Dort hat sich bekanntlich Manuel Neuer während einer Ski-Tour den Unterschenkel gebrochen und fällt für den Rest der Saison aus. Aktuell wird an der Säbener Straße die Verpflichtung eines Neuer-Ersatzes diskutiert.
Für die Bayern ist es nicht das erste Mal, dass ihnen Manuel Neuer für einige Monate verletzungsbedingt wegbricht. Bisweilen ist dann Sven Ulreich in die Bresche gesprungen, der auch in dieser Saison bereits auf acht Pflichtspieleinsätze kommt. “Ich würde dafür plädieren, Ulreich so zu stärken, wie man es bisher in jeder Phase getan hat, als man ihn gebraucht hat, und wenn das eintreten sollte, was wir alle nicht hoffen wollen, nämlich dass auch er ausfällt, dann muss es eben der 19-jährige Johannes Schenk richten. Der ist nicht umsonst im Kader”, erklärte Matthäus nun in seiner Sky-Kolumne.
Doch gerade dieses Szenario könnte für den Rekordmeister auch riskant sein. Insbesondere, da mit Paris Saint-Germain bereits im Achtelfinale der Champions League ein großes Kaliber wartet und die internen Ziele bei einem Ausfall von Ulreich gefährdet werden könnten. “Dann”, so schreibt Matthäus, “könnte man sich nach einem erfahrenen Schlussmann umsehen, der in seinem Klub nicht mehr zum Zug kommt oder den die Rolle hinter Ulreich zufriedenstellen würde und im Fall der Fälle so viel Klasse und Erfahrung hat, dass er Ulreich ersetzen könnte. Ich denke da an die Kategorie eines Timo Horn aus Köln.”
Fakt ist jedoch, dass Manuel Neuer spätestens zur neuen Saison zurückkehren und wieder spielen wollen wird. “Das bedeutet, dass jeder Torhüter, den die Bayern kaufen würden, damit klarkommen müsste, in sechs Monaten auf der Bayern-Bank zu sitzen.” Entsprechend erscheint unwahrscheinlich, dass ein neuer Torhüter überhaupt einen Vertrag über den Sommer hinaus erhalten würde. Zumal mit Alexander Nübel zumindest in der Theorie ein weiterer Torhüter nach der Saison an die Säbener Straße zurückkehren wird.
Wie wahrscheinlich ist das Szenario?
Für Timo Horn hätte ein Transfer zu den Bayern in diesem Winter daher kaum einen Mehrwert. Zum einen müsste er sich auch bei den Münchenern zunächst hinter Sven Ulreich anstellen. Zum anderen wäre seine Zukunft über die Saison hinaus ebenfalls ungewiss. Da Horn beim FC zudem einen gut dotierten Vertrag besitzt, wäre ebenfalls fraglich, ob sich ein Wechsel für ein halbes Jahr als Bayerns Nummer zwei finanziell lohnen würde. Der einzige Vorteil: Bei den Bayern hätte der Kölner die Chance auf einen Titelgewinn sowie die Möglichkeit auf Einsätze in der Champions League.
Derweil müsste sich auch der 1. FC Köln gut überlegen, ob sie Horn im Winter überhaupt abgeben würden. Schließlich würden auch die Kölner damit eine erfahrene Nummer zwei verlieren und hätten im Falle einer Verletzung von Marvin Schwäbe mit Jonas Urbig und Matthias Köbbing lediglich zwei Keeper in der Hinterhand, die noch über keine Profi-Einsätze verfügen – eine ähnliche Risikoabwägung wie bei den Bayern.
Ob die Münchener überhaupt die Einschätzung von Lothar Matthäus teilen, erscheint ebenfalls unwahrscheinlich. Aktuell ranken sich die Gerüchte bei den Münchenern eher um andere Kaliber. So werden Kroatiens Nationaltorhüter und Elfmeter-Killer Dominik Livakovic (Dinamo Zagreb), Gladbachs Yann Sommer sowie Keylor Navas (Paris Saint-Germain) mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht.
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