“Der, der zu Köln gehört” macht den FC zum Geburtstag froh

Ellyes Skhiri hat dem 1. FC Köln mit seinem Doppelpack gegen Eintracht Frankfurt ein Geburtstagsgeschenk gemacht. Und das ausgerechnet gegen den Klub, der an einer Verpflichtung Skhiris interessiert sein soll. Während sich Eintracht-Trainer Oliver Glasner äußerte, sendete Stadionsprecher Michael Trippel eine Botschaft in Richtung des Tunesiers.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Es lief die 71. Spielminute zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt, als der Champions League-Achtelfinalist einen weiteren Anlauf nahm, um den 0:1-Rückstand zu egalisieren. Doch die Eintracht hatte die Rechnung überraschenderweise ohne Ellyes Skhiri gemacht. Zunächst klärte der Tunesier im eigenen Strafraum nach einer Frankfurter Ecke und spielte den Ball dabei noch perfekt in den Fuß von Linton Maina. Dann nahm der Mittelfeldspieler seine Beine in die Hand, sprintete in den anderen Strafraum und bediente sich am Abpraller von Sargis Adamyans Großchance.

“Was Ellyes beim 2:0 für einen Weg auf sich nimmt, ist bemerkenswert”, zeigte sich auch Teamkollege Benno Schmitz nach dessen Treffer beeindruckt. Michael Trippel nannte den 27-Jährige sogar bei der Verkündung des Torschützen “den Wunderbaren.” Doch der Stadionsprecher ging an diesem Abend noch weiter. Angesichts der Worte, die Skhiri selbst unter der Woche gewählt hatte und die deutlich nach Abschied klangen, sagte Trippel nach dessen zweitem Treffer durch die Stadionmikrofone: “Der, der zu Köln gehört!”

Das sagt Oliver Glasner zu Skhiri

Eine Botschaft an Skhiri, es sich mit einem Verbleib womöglich doch noch einmal zu überlegen. Aber auch eine Botschaft an Eintracht Frankfurt, die sich gerüchtehalber intensiv mit dem Sechser beschäftigen sollen. Eintracht-Trainer Oliver Glasner ließ sich bezüglich eines möglichen Frankfurter Interesses aber nicht in die Karten schauen. “Ich habe mich nie zu Ellyes geäußert”, sagte der Österreicher auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, musste die Qualitäten des Tunesiers aber an diesem Tag neidlos anerkennen: “Ein Spieler, der zwei Tore erzielt, hat dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt.”

Auch Skhiris Trainer Steffen Baumgart war voll des Lobes für den Nationalspieler: “Ellyes ist in der Lage das Tempo in beide Richtungen zu gehen. Mit solchen Aktionen beeinflusst er unser Spiel. Er macht viel richtig.” Insbesondere der Treffer zum 2:0 sei dabei sinnbildlich für die Qualitäten von Skhiri gewesen: “Wie Ellyes das Ding hinten verteidigt und dann vorne reinmacht, da sage ich: Hut ab!“

Kessler: “Schon beeindruckend”

Dabei hat Skhiri, der die Eintracht unter der Woche noch als ein “interessantes Projekt” betitelt hatte, nicht nur aufgrund seiner beiden Tore am Sonntag unter Beweis gestellt, dass er ungeachtet seiner ungeklärten Zukunft alles für den FC in die Waageschlage wirft. “Es ist schon beeindruckend, wie viel er für die Mannschaft auf dem Platz gibt”, sagte Thomas Kessler. Gleichzeitig machte der Leiter der Lizenzmannschaft klar: “Die Sätze sind von Ellyes klar gefallen. Aber wenn wir eine Chance bekommen, werden wir versuchen, noch einen Fuß in die Tür zu bekommen.” Dass Stadionsprecher Michael Trippel mit seiner Ansage hinsichtlich eines möglichen Verbleibs jedoch mehr gewusst haben könnte als alle anderen, verneinte Kessler deutlich: “Unser Stadionsprecher ist sehr emotional. Deswegen sollte man das nicht auf die Goldwaage legen.”