Einmal mehr war Eintracht Frankfurt für den 1. FC Köln am Sonntag ein angenehmer Geburtstagsgast. Dabei gab es die emotionalen Momente schon vor dem Anpfiff und eine Schiedsrichterentscheidung während des Spiels, die hinterher für einen lustigen Schlagabtausch der beiden Trainer sorgen sollte. Die Lehren des Spiels.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Geschichte des Spiels
Manchmal kann sich Geschichte wiederholen. Auf den Tag genau 68 Jahre nach der Gründung des 1. FC Köln empfingen die Geißböcke am 13. Februar 2016 Eintracht Frankfurt. Mit einer beeindruckenden Choreografie, bestehend aus zahlreichen Bildern der Vereinshistorie, feierten auch die Fans den FC-Geburtstag. Durch Treffer von Yannick Gerhardt, Dominique Heintz und Anthony Modeste schickten die Kölner die Hessen am Ende mit 3:1 nach Hause. Sechs Jahre und 364 Tage später empfingen die Geißböcke erneut Eintracht Frankfurt zum Jubiläum. Diesmal gab es zwar keine große Geburtstag-Choreo, doch erneut erwies sich die Eintracht als angenehmer Geburtstagsgast und ließ alle drei Punkte in Köln.
Spieler des Spiels
Mit seinem zweiten Doppelpack nach der Winterpause war Ellyes Skhiri fraglos der Spieler des Spiels (hier mehr dazu). Insgesamt war es dabei schon der fünfte Treffer des Tunesiers in diesem Kalenderjahr. Damit führt der 27-Jährige sogar die inoffizielle Torschützenliste des Bundesliga im Jahr 2023 an.
Karte des Spiels
Nach einem taktischen Foul an Randal Kolo Muani holte sich Timo Hübers am Sonntag in der 68. Minute die Gelbe Karte ab. Für den Innenverteidiger war das die fünfte Verwarnung der laufenden Saison, womit Hübers dem FC am Samstag beim VfB Stuttgart fehlen wird.
Zahl des Tages
Das 1:0 des 1. FC Köln von Timo Hübers war das neunte Saisontor der Geißböcke nach einer Flanke aus dem Spiel heraus. Das ist der Bestwert aller Mannschaften in der laufenden Bundesliga-Saison.
Pfiff des Spiels
Das Spiel hätte am Sonntag durchaus anders ausgehen können, hätte Schiedsrichter Daniel Siebert in der 16. Minute auf Handelfmeter für Eintracht Frankfurt entschieden. Eric Martel war nach einer Ecke aktiv mit der Schulter zum Ball gegangen und hatte diesen mit dem Oberarm berührt. Siebert entschied sofort darauf, die Situation weiterlaufen zu lassen. Video-Assistent Marco Fritz schickte den Unparteiischen jedoch noch einmal ans TV-Gerät. Doch auch nach Ansicht der Videobilder blieb Siebert bei seiner Entscheidung, schließlich hatte Martel den Ball oberhalb des Ärmelbundes berührt – und damit nach Regelwerk nicht strafbar.
Schlagabtausch des Tages
Oliver Glasner hatte die Situation mit Martel jedoch freilich anders bewertet. “Es war für mich eine relativ aktive Bewegung zum Ball und deshalb war es für mich eine klarere Situation als wenn du angeschossen wirst”, erklärte der Eintracht-Trainer. Steffen Baumgart hingegen hatte die Situation bis dato noch gar nicht wieder gesehen und wollte sie daher nicht bewerten, woraufhin es auf der Pressekonferenz zu einem kurzen, scherzhaften Schlagabtausch zwischen den beiden Trainern kam. “Dann wirst du mir recht geben”, sagte Glasner. Baumgarts trockener Konter: “Aber ich behalte trotzdem die Punkte.”
(Emotionaler) Moment des Tages
Die emotionalen Momente des Tages gab es am Sonntag bereits vor dem Anpfiff. Zunächst wurde dem am 3. Februar verstorbenen Andreas Gielchen mit einem Ehrenapplaus gedacht. Kurz vor dem Anpfiff hielt das gesamte Stadion schließlich einen Moment inne, um den vielen tausend Opfern der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien zu gedenken. Der 1. FC Köln ruft auf, an die Erdbebenhilfe der FC-Stiftung zu spenden (hier zum Spenden-Link).
Erkenntnis des Spiels
Der 1. FC Köln kann in dieser Saison mit jeder Mannschaft der Liga mithalten. In der Hinrunde schlugen die Kölner Borussia Dortmund, RB Leipzig kam insgesamt nur zu zwei Remis gegen den FC, die Bayern sicherten sich durch den Last-Minute-Kracher von Kimmich gerade noch noch einen Zähler gegen die Geißböcke – und Eintracht Frankfurt konnte in zwei Spielen nur einen Punkt holen. Seit dem neuen Jahr läuft es dabei nun vor allem defensiv: In vier Spielen kassierte der FC nur zwei Gegentore, blieb zuletzt drei Mal in Folge zu null (darunter Leipzig und Frankfurt) und konnte sich mit drei eigenen Treffern nun auch wieder vorne belohnen.
Ausblick
Mit neun respektive zehn Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge haben sich die Kölner den größten Sorgen bereits entledigt. Mit einem weiteren Erfolg gegen den VfB Stuttgart am kommenden Samstag könnte praktisch schon mit einem weiteren Bundesliga-Jahr geplant werden. Und dann geht es zuhause gegen den VfL Wolfsburg – die aktuell auf Platz sieben liegend nur vier Punkte entfernt sind.
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