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Baumgarts Wutrede: “Ich bin jetzt doppelt gefragt”

Steffen Baumgart war nach dem Auftritt seiner Mannschaft in Dortmund enttäuscht. (Foto: IMAGO / Nordphoto)
Steffen Baumgart war nach dem Auftritt seiner Mannschaft in Dortmund enttäuscht. (Foto: IMAGO / Nordphoto)

Steffen Baumgart hat sich nach dem 1:6 (1:4) des 1. FC Köln bei Borussia Dortmund beim TV-Sender Sky in Rage geredet. Der FC-Trainer fand kaum Worte für die Niederlage seiner Mannschaft.

Aus Dortmund berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

So hat man Steffen Baumgart in seiner Zeit beim 1. FC Köln noch nicht gesehen. Nach der Klatsche beim BVB fand der FC-Trainer im Interview mit Sky zunächst keine Worte, redete sich danach in Rage. Die Krise der Geißböcke nimmt den 51-Jährigen spürbar mit.

Nach den 90 Minuten und sechs Gegentoren musste sich Baumgart den Fragen von Sky-Fieldreporter Yannick Erkenbrecher stellen. Die erste lautete: “Was hat heute nicht funktioniert?” Und schon da brauchte Baumgart mehrere Sekunden, um zu antworten. Mit einem Wort. “Alles.”

“Wir haben heute den Arsch vollgekriegt”

Erst auf mehrere Nachfragen ging der FC-Trainer dann ins Detail. “Wir haben heute den Arsch vollgekriegt. Das ist Fakt. Damit müssen wir umgehen – vor allem ich, weil ich in der Verantwortung stehe. Was es für Gründe hatte? Die ersten vier Torschüsse waren alle drin. Viele Situationen waren nicht so, wie wir uns das vorstellen.”

Baumgart monierte, dass der FC die Bälle zu schnell verlor, nicht geschlossen genug im Kollektiv verschob und “nicht die Spielidee das Problem war, sondern dass wir in allen Belangen nicht gut genug waren”. Da würden auch 6:1 Ecken und gleich viele Torschüsse wie der BVB nicht helfen, “wenn wir die Ballgewinne, die wir hatten, sofort wieder hergeben”.

Frage nach “Blaupause” verärgert Baumgart

Auf die Frage nach einer “Blaupause”, weil die Spielidee nach dem Hinspiel-Sieg im Rückspiel derart nach hinten losgegangen sei, fuhr der 51-Jährige dann aus der Haut. “Blaupause im Fußball? Ich habe keine Blaupausen.” Und weiter: “Ihr seid nicht dabei, ihr seid nicht im Training. Ihr bewertet nur, was ihr hier seht.” Und das war an diesem Samstagabend alles andere als gut.

Das wusste auch der FC-Trainer, der unter der Woche noch kein Kopfproblem seiner Mannschaft ausgemacht hatte, nun aber eingestand: “Man merkt den Jungs an, dass sie in der einen Situation ins Nachdenken kommt. Da bin ich doppelt gefragt.” Baumgart nahm sich in die Pflicht, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. “Dafür bin ich verantwortlich, ich muss jetzt Lösungen vorgeben.”

Die Situation können wir nur gemeinsam lösen

Steffen Baumgart

Später auf der Pressekonferenz machte der 51-Jährige das noch einmal klar und nahm sich selbst in die Pflicht. Nach fünf Spielen ohne Sieg in Folge und einem Torverhältnis von 1:13 sagte Baumgart: “Die Situation ist nicht einfach, wir können sie nur gemeinsam lösen. Wir hatten eine sehr erfolgreiche Phase, haben es gut gemacht, haben uns in diesen Wochen mehr angelächelt als heute. Jetzt befinden wir uns in einer Phase, in der du dich als Kollektiv zeigen musst, Verantwortung übernehmen musst. Ich bin derjenige, der vorangehen muss. Wir werden gemeinsam aus der Situation rauskommen.”

Die nächste Chance dafür gibt es erst nach der Länderspielpause. Am 2. April kommt ausgerechnet Borussia Mönchengladbach zum großen Rheinischen Derby nach Müngersdorf. Für die Geißböcke die Chance die Krise zu beenden und sich für die bittere Hinspiel-Pleite (2:5) zu revanchieren.

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