Der 1. FC Köln hat den Zuschauerrekord in der Frauen-Bundesliga gebrochen. Gegen Eintracht Frankfurt kamen 38.365 Fans. Entsprechend begeistert waren trotz der 0:2-Niederlage die Verantwortlichen und Spielerinnen des FC.
Aus dem RheinEnergieStadion berichten Daniel Mertens und Marc L. Merten
Nicole Bender-Rummler: „Die Atmosphäre war einmalig. Daran könnte ich mich gewöhnen (lacht). Daran haben sehr viele Menschen mitgewirkt, das war ein Projekt über Monate. Dass so viele Zuschauer gekommen sind, ist Wahnsinn. Bis zum Gegentor waren wir sehr gut unterwegs. Trotz der Niederlage war es ein guter Auftritt von meinem Team. Der Sieg Frankfurts geht trotzdem völlig in Ordnung. Mut, Stolz, Leidenschaft – das brauchen wir im Abstiegskampf. Die Mädels sind tolle Fußballerinnen. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden.“
Werner Wolf: „Aus meiner Sicht sind 38.365 Zuschauer sensationell. Ich freue mich für die Frauen und für uns, dass wir in der Lage waren, so ein Spiel zu veranstalten. Unsere Idee ist, dass der Frauenfußball sehr viel mehr leisten kann als bisher. Auf dieser Basis wollen wir weiterarbeiten.“
Spielerinnen den Tränen nah
Myrthe Moorrees: „Es hat sich einfach mega gut angefühlt. Normalerweise kommen wir hier als Zuschauerinnen. Diesmal haben die Zuschauer uns angefeuert. Natürlich war das Ergebnis nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben, aber wir haben es trotzdem genossen. Das gibt uns Kraft für die letzten Spiele. Das Franz-Kremer-Stadion ist unser Zuhause und für unsere Verhältnisse gut, aber wenn man so viele Fans im Rücken hat, verändert das alles. Ich hatte Gänsehaut beim Einlaufen. Leider hat es mit dem Ehrentreffer nicht geklappt.“
Manjou Wilde: „Wir haben die Anzahl der Zuschauer gehört, als es bekannt gegeben wurde. Da habe ich noch einmal Gänsehaut bekommen und hatte gehofft, mit einem eigenen Tor noch mal etwas zurückzugeben. Phasenweise hatten wir gute Chancen, aber nach 90 Minuten war Frankfurt uns vor allem läuferisch überlegen. Sie haben uns den Schneid abgekauft, da hätten wir etwas dreckiger sein müssen. Ich kann das Gefühl mit nichts beschreiben. Wir haben zwar null Punkte mitgenommen, aber trotzdem so viel. Die Taschen fühlen sich definitiv nicht leer an, das Herz ist definitiv voll. Und ich hoffe, dass wir einige Menschen überzeugt haben.“
Gäste-Trainer bedankt sich beim FC
Laura Donhauser: „Ich war noch nie so happy nach einem verlorenen Spiel. Mit sind beim Einlaufen fast die Tränen gekommen, da musste ich mich echt zusammenreißen. Wir wussten, was Frankfurt für eine Mannschaft ist. Wir hatten das 1:0 auf der Pfanne, da ist es schade, dass wir es nicht hinbekommen haben. Sobald wir in Frankfurts Hälfte waren, hat man die Zuschauer schreien gehört. Das war unbeschreiblich.“
Niko Arnautis: „Das letzte Mal, dass ich hier im Stadion war, war ich im Pokalfinale – das war noch ein Geisterspiel. Heute war es eine außergewöhnliche Kulisse, dafür herzlichen Glückwunsch. Danke, dass wir dabei sein durften. Es ist schön zu sehen, wie der Frauenfußball angenommen wird. Wir sollten uns trauen, an solchen Events weiterzuarbeiten. Es hat einfach Spaß gemacht hier zu spielen. Es war klar, dass unsere Spielerinnen erst einmal mit dieser Kulisse klarkommen mussten. Mit dem Tor sind wir besser reingekommen und haben dann auch das zweite Tor verdient. Wir haben gegen gute und leidenschaftliche Kölnerinnen das Spiel verdient gewonnen.“
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