Szenen aus dem Hinspiel des FC gegen die TSG. (Foto: Bucco)

Szenen aus dem Hinspiel des FC gegen die TSG. (Foto: Bucco)

Von offenen Scheunentoren und offenen Rechnungen

Der 1. FC Köln weist eine desaströse Statistik bei der TSG Hoffenheim auf. Die offenen Rechnungen sind so groß wie das Kölner Scheunentor, das die Kraichgauer in den letzten Jahren ausgiebig füllten. Gibt es am Samstag die Revanche?

Die Serie begann mit einem 0:4 im Dezember 2016. Es folgte ein 0:6 in der Abstiegssaison im März 2018. Zwei Jahre später im Mai folgte ein 1:3 – Achtung, mit Florian Kainz als Kölner Torschützen. Das sollte relevant sein, weil es das bis heute einzige Tor bleiben sollte. Im Januar 2021 folgte ein 0:3, im Oktober desselben Jahres erstmals unter Steffen Baumgart ein 0:5.

Sagenhaft, wie der FC seit Jahren in Hoffenheim untergeht: Mit einer Bilanz von 0 Punkten und 1:21 Toren aus den letzten fünf Spielen kann man fraglos von einem Angstgegner für die Geißböcke sprechen. Und weil es auch daheim in Müngersdorf im selben Zeitraum nur einen Sieg im DFB-Pokal sowie zwei Punkte aus sechs Ligaspielen gab, sind Erinnerungen an Bundesliga-Siege in jüngerer Vergangenheit inexistent.

Hoffenheims falsches Spiels

Kein Wunder also, dass nicht nur Steffen Baumgart (“Ich habe in Hoffenheim noch nie gut ausgesehen, sondern immer nur den Arsch vollgekriegt”) in dieser Woche bereits forderte, dass der FC endlich mal der TSG in die Suppe spucken möge. Auch Jan Thielmann erklärte dies am Mittwoch: “Ich habe bei der TSG auch noch nie gut ausgesehen, aber für alles gibt es ein erstes Mal.”

Zumal das Spiel eine besondere Brisanz in sich trägt. Es waren die Hoffenheimer Verantwortlichen, die im vergangenen Herbst zwar öffentlich betont hatten, sie seien für eine Verlegung des Hinspiels offen. Im Hintergrund jedoch hatten sie alle vorgeschlagenen Ersatztermine abgelehnt, in der Hoffnung, das Spiel bei einem geschwächten FC gewinnen zu können.

Zur Erinnerung: Dieses Spiel war sonntags ausgetragen worden, obwohl die Geißböcke am vorangegangen Freitagmittag das Europa-League-Auswärtsspiel beim 1. FC Slovacko hatten nachholen müssen. Nach dem Nebelspiel in Tschechien hatte der FC dennoch ein 1:1 gegen die TSG geholt – anschließend aber in den letzten drei Ligaspielen für den Kraftakt Tribut gezollt und allesamt verloren.

Mit einem Sieg dem Klassenerhalt rechnerisch nah

“Wir haben mit einigen Mannschaften noch eine Rechnung offen”, sagte Thielmann. Auch mit Hoffenheim? “Das kann man so sagen”, schob er lächelnd hinterher. Weitere Mannschaften dürften insbesondere Leverkusen und Hertha sein, die von Kölns Schwächephase hatten profitieren und ihre Hinspiele gewinnen können.

Nun will der ausgeruhte FC in der Rückrunde die Rechnung begleichen. In Hoffenheim wird dies nur gehen, wenn das eigene Tor – in den letzten Spielen im Kraichgau ein Scheunentor – geschlossen bleibt. Dann wäre mit einem Sieg am Samstag der Klassenerhalt auch rechnerisch in Reichweite. Sechs der acht letzten Teams treffen am Wochenende in direkten Duellen aufeinander.

Thielmann erinnert an Bremen

“Wir brauchen noch ein paar Punkte”, sagte Thielmann. Dabei erinnerte der 20-Jährige an ein Beispiel aus der jüngeren Liga-Vergangenheit. “Das hat Bremen gezeigt, die ein paar Spiele vor Schluss zehn Punkte Abstand hatten und dann doch noch abgestiegen sind. Wir müssen konstant weiter punkten.”

In der Tat hatte der SV Werder in der Saison 2020/21 bereits nach 24 Spielen 30 Punkte auf dem Konto und sich, auf Platz zwölf liegend, mit elf (!) Zählern Vorsprung auf Rang 16 sicher gefühlt. In den folgenden zehn Spielen hatte Bremen aber nur noch einen Punkt geholt und war als 17. abgestiegen. Der FC ist also gewarnt – vor Hoffenheim ohnehin, aber auch vor einer allzu trügerischen Tabellensituation.

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