Der 1. FC Köln ist seinem Schicksal von 2012 entgangen. Steffen Baumgart atmet erleichtert auf. Der FC Bayern kann kommen – das Kölner Selbstbewusstsein ist groß vor dem Duell.
Als der Spielplan der Bundesliga-Saison 2022/23 veröffentlicht worden war, hatte Steffen Baumgart kurz schlucken müssen. Gut elf Monate später kann der FC-Trainer durchatmen. “Ich habe damals den Spielplan gesehen und am letzten Spieltag die Bayern zuhause – da mache ich jetzt drei Kreuze, dass wir gerettet sind.”
Worte, die man vom 51-Jährigen naturgemäß vor der Saison nie öffentlich gehört hätte. Schließlich ist Baumgart immer auch Optimist. Doch am Donnerstag, zwei Tage vor dem 34. Spieltag, ließ der Cheftrainer des 1. FC Köln kurz in sein Innenleben blicken. “Vor der Saison hatte ich den Gedanken: Hoffentlich haben wir dann mit unten nichts mehr zu tun. Jetzt haben wir die Chance auf 45 Punkte.”
Doppeltes Fernduell zwischen Köln und Dortmund
Und das sogar aus einer Position der Stärke heraus: Seit dem 27. Spieltag hat der FC einen Punkt mehr geholt als der FC Bayern – und sogar ein Tor mehr geschossen. Nur Leipzig und Dortmund sind formstärker als die Geißböcke. Sieben letzte Spieltage, in denen die Geißböcke auf Platz drei der Formtabelle liegen und diesen Platz am Samstag verteidigen wollen – um sogar noch eine Chance auf Platz neun zu haben.
Dort liegt – wie es der Spielplan so will – die Mannschaft, die im Fernduell um die Deutsche Meisterschaft die zweite Rolle spielt. Wenn in Köln der FC auf die Bayern trifft, empfängt der BVB in Dortmund den 1. FSV Mainz 05. Gewinnen tatsächlich Köln und Dortmund, wäre bei einem kleinen Unterschied im Torverhältnis von plus minus drei sogar für den FC noch der einstellige Tabellenplatz drin. Es wäre ein großer Erfolg für die Geißböcke in einer Saison mit Europa-Belastung.
Doch bei allem Konjunktiv: Der Gegner am Samstag lautet noch immer Bayern München, und ein angeschlagener Rekordmeister erwies sich in der Vergangenheit schon häufig als besonders gefährlich. Das weiß auch Baumgart. Zwar war auch der 51-Jährige vom Trainerwechsel zu Thomas Tuchel “sehr überrascht”. Doch “Tuchel ist ein überragender Trainer”. Den es nun zu schlagen gilt.
Der FC will genau jene Phasen im Bayern-Spiel ausnutzen, in denen die Münchner zuletzt ihre Spiele aus der Hand gegeben hatten. Bayerns defensive Anfälligkeit sollen Selke und Co. mit Konsequenz und ständigen Nadelstichen zum Kölner Vorteil drehen. Dann kann es klappen mit dem Sieg zum Saisonabschluss. “Es gibt nichts Schöneres als gegen den FC Bayern spielen zu können. Ich freue mich auf einen geilen Gegner.”
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