Der 1. FC Köln muss das Geißbockheim notdürftig renovieren, weil die Politik alles andere verhindert. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln muss das Geißbockheim notdürftig renovieren, weil die Politik alles andere verhindert. (Foto: Bucco)

“Konsequent verzögert und verschleppt”: Scharfe Kritik am Ratsbündnis

Der 1. FC Köln wartet weiter auf Zusagen aus dem Ratsbündnis der Stadt Köln. Die regierenden Parteien spielen auf Zeit, Henriette Reker mutiert zur Lame Duck. Deutliche Kritik kommt nun aus dem Sportausschuss der Stadt Köln.

Das Bündnis aus Grünen, CDU und Volt hat in den letzten vier Monaten zwei selbst gesteckte Stichtage verstreichen lassen und ist dem 1. FC Köln Antworten schuldig geblieben. Erst Weihnachten, dann Ostern – nun soll bis zur Sommerpause der nächste Schritt in der Geißbockheim-Frage gemacht werden.

Doch so recht will am Geißbockheim niemand daran glauben. Die regierenden Politiker spielen auf Zeit, versuchen sich schon jetzt wieder bis zur nächsten Kommunalwahl zu schleppen. Mit der Salami-Taktik scheinen sie dem 1. FC Köln scheibchenweise immer nur gerade so viel zu geben, dass die Geißböcke geduldig bleiben – und sich in entscheidenden Fragen immer wieder vertrösten lassen.

Eine Zumutung für alle und ein fatales Signal für die sogenannte Sportstadt Köln

Oliver Seeck, Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln

Dieses Vorgehen hat nun Oliver Seeck, Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln, in deutlichen Worten kritisiert. Im Gespräch mit dem GEISSBLOG erklärte der SPD-Politiker, dass man die jüngsten Erfolge des FC-Nachwuchses “nicht hoch genug loben” könne. Jedoch habe sich “trotz vollmundiger Ankündigungen hier in Sachen Infrastruktur nichts weiter getan”.

Seeck wurde deutlich: “Bevor wieder die obligatorischen Glückwünsche mit umgehängten FC-Schals ertönen, würde ich mir wünschen, dass dies endlich zu einem Umdenken im Ratsbündnis und bei der Verwaltung führt.” Seit Jahren bestehe eine “unhaltbare Situation in der Geißbockheim-Marsdorf-Frage”. Dies sei “eine Zumutung für alle und ein fatales Signal für die sogenannte Sportstadt Köln”.

Alle Kompromisse werden blockiert

Seeck bestätigte zudem die geplatzten Deadlines, die sich das Ratsbündnis und Oberbürgermeisterin Henriette Reker selbst gesetzt hätten. “Sämtliche angekündigten Termine zur Klärung sind mal wieder verstrichen. Während beispielsweise in der Verkehrspolitik ein chaotischer Aktionismus zu beobachten ist, wird hier konsequent verzögert und verschleppt.”

Harte Worte des Vorsitzenden des Sportausschusses gegen Grüne, CDU und Volt. Gemeinsam behindert das Ratsbündnis seit der Wahl den Geißbockheim-Ausbau per Memorandum, obwohl der Pachtvertrag bereits vorliegt und die Baugenehmigung rechtlich eigentlich erteilt werden müsste. Selbst die juristische Ohrfeige für die Stadt Köln durch das Oberverwaltungsgericht (der GEISSBLOG berichtete) hat zu keinem Umdenken geführt. Die mögliche Heilung des Verfahrens wird von der politischen Mehrheit blockiert.

Die Politik blickt schon auf die Wahlen 2025

Auch, weil die CDU sich zu ihrem eigenen Machterhalt nach der Wahl gegen den 1. FC Köln und gegen den Ausbau am Geißbockheim gestellt hatte. Die Grünen hatten den Boykott des Ausbaus zum Wahlversprechen auserkoren und in den Koalitionsverhandlungen zur Bedingung erklärt. Die CDU hatte schließlich zugestimmt, um Teil des Bündnisses werden zu können.

Dieser Wortbruch steht dem FC bis heute im Weg. Eine Veränderung der Position gilt als ausgeschlossen. Alle Hoffnungen ruhen daher auf Marsdorf. Doch gerade hier verweigert das Ratsbündnis in entscheidenden Punkten ein Vorankommen der Verhandlungen. Und so gilt als sicher, dass auch der Termin vor der Sommerpause ohne Fortschritte verstreichen wird. Denn Henriette Reker ist längst eine Lame Duck, während sich ihre Regierungsparteien bereits auf die nächsten Kommunalwahlen 2025 einstellen – mit ungewissem Ausgang, auch für den 1. FC Köln.

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