Baumgart erklärt: So plant der FC mit Neuzugang Nickisch

Der 1. FC Köln hat mit Jonas Nickisch eine neue Nummer drei verpflichtet. Der Torhüter soll sich beim FC hinter Marvin Schwäbe und einer bislang noch unbekannten neuen Nummer zwei weiterentwickeln.

Es war durchaus eine überraschende Personalie, die der 1. FC Köln vor knapp zwei Wochen verkündet hatte. Mit Jonas Nickisch haben die Geißböcke einen neuen Torhüter verpflichtet. Damit reagiert der FC jedoch nicht auf den Abgang von Timo Horn. Vielmehr haben sich die Kölner einen entwicklungsfähigen Spieler geschnappt, der zunächst für die Rolle von Julian Roloff vorgesehen ist.

Denn der 22-Jährige wird den FC wohl wieder verlassen. Roloff war erst im Winter ans Geißbockheim zurückgekehrt, nachdem er ein halbes Jahr in Kanada für Cavalry FC gekickt hatte. Nun wird der Torhüter dem Profifußball vermutlich den Rücken kehren und sich fortan auf sein Studium fokussieren, sodass die Zeit für professionellen Fußball beim FC – in der Regionalliga und im Training auf Bundesliga-Niveau – nicht mehr ausreicht.

Nickisch wird Nummer drei und eins in einem

Da zugleich Jonas Urbig erneut in die Zweite Liga verliehen werden soll, um dort Spielpraxis auf hohem Niveau zu sammeln, wird Nickisch die neue Nummer eins im Team von Neu-Trainer Evangelos Sbonias bei der U21. Das Torhüter-Trio wird dann aus Nickisch, Mike Dreier und Tobias Trautner bestehen.

Nichtsdestotrotz wird der Kölner Neuzugang in der tagtäglichen Arbeit bei Steffen Baumgart auf dem Trainingsplatz stehen. Gemeinsam mit Marvin Schwäbe, Matthias Köbbing und einer noch nicht bekannten neuen Nummer zwei wird der 19-Jährige das Profi-Quartett im Torwart-Gespann von Uwe Gospodarek bilden.

Das sagt Baumgart über den Neuzugang

“Er soll normal bei uns trainieren und für die U21 spielen”, erklärte Baumgart den Entwicklungsplan mit seinem Neuzugang gegenüber dem GEISSBLOG. “Er ist ein sehr talentierter Torhüter, der noch Zeit braucht und sich bei uns entwickeln soll.”

Bei RB Leipzig, wohin der gebürtige Dresdener 2017 als 13-Jähriger gewechselt war, hatte Nickisch in der abgelaufenen Saison ebenfalls diese Rolle inne. Allerdings war der Keeper für die Sachsen noch überwiegend in der A-Junioren-Bundesliga sowie der Youth League zum Einsatz gekommen. Bei den Profis saß Nickisch immerhin zehn Mal auf der Bank – die Hälfte davon in der Champions League.

Am Geißbockheim soll sich Nickisch nun ohne großen Druck und im Schatten von Marvin Schwäbe und der Nummer zwei weiterentwickeln. “Er soll bei uns den nächsten Schritt gehen. Wir haben den Willen, beim FC immer auch neue Torhüter aufzubauen. Jonas soll diese Chance bekommen und nutzen”, erklärte Baumgart.

FC auf der Torhüterposition noch nicht fertig

Ob Nickisch eine Perspektive besitzt, langfristig beim FC in den Kampf um die Nummer eins einzusteigen, bleibt abzuwarten. Marvin Schwäbe ist bei den Geißböcken immerhin klar gesetzt und soll seinen bis 2024 laufenden Vertrag zeitnah verlängern. Zudem glauben die Verantwortlichen an die Qualitäten von Jonas Urbig. Der 19-Jährige könnte nach einer weiteren erfolgreichen Leihe zukünftig in die Rolle des Schwäbe-Herausforderers hinein wachsen.

Zunächst jedoch bekommt Nickisch beim FC die Chance, sich zu zeigen. Klar ist dabei aber auch, dass der FC weiter an der Verpflichtung eines Ersatzes für Timo Horn bastelt. “Wir sind auf der Torhüterposition noch nicht fertig”, machte der FC-Trainer klar.

Gerüchte über mögliche Neuzugänge gibt es bislang keine. Am Freitag weilte jedoch ein Spielerberater der Agentur Wassermann am Geißbockheim. Einer der Spieler dieser Agentur ist Rafal Gikiewicz, den der GEISSBLOG als möglichen Kandidaten genannt hat. Oder wird der FC seine neue Nummer zwei genauso überraschend aus dem Hut zaubern wie Jonas Nickisch?