Steffen Baumgart am Montag beim Trainingsauftakt. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart am Montag beim Trainingsauftakt. (Foto: Bucco)

Acht Stars in vier Jahren: Der FC will den Abgängen trotzen

Im vierten Transfersommer in Folge muss der 1. FC Köln den Verlust von zwei Leistungsträgern verkraften. Welche Abgänge wogen bislang am schwersten? Kann der FC sie erneut kompensieren?

Der 1. FC Köln hat seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie einen langen Weg hinter sich. Erst wollten die Verantwortlichen den Sparkurs nicht so recht umsetzen. Dann ging es nicht anders. Nun tritt der Erholung ein, und doch geht mit der Erholung auch ein weiterer Verlust an fußballerischer Qualität einher.

Das weiß auch Steffen Baumgart: “Wir verlieren in jedem Sommer absolute Stammspieler. Erst Sebastiaan Bornauw, dann Tony Modeste und Salih Özcan, jetzt Jonas Hector und Ellyes Skhiri”, sagte der FC-Trainer der Kölnischen Rundschau. “Das waren immer wieder neue Herausforderungen, die wir dennoch gemeistert haben.”

Mit Cordoba fing der Substanzverlust an

Gemeistert hat der FC den Verlust von Skhiri und Hector noch nicht. Das wird erst die kommende Saison zeigen. Doch klar ist schon jetzt: Der ablösefreie Abgang des Duos in diesem Sommer ist der Höhepunkt einer vier Jahre anhaltenden Entwicklung, die mit Notverkäufen begonnen hatte und nun im Vertragsende dieser Führungsspieler geendet hat.

Der Substanzverlust begann im Sommer 2020, wenige Monate nach dem Ausbruch der Pandemie. Den Geißböcken fehlten plötzlich viele Millionen Euro. Und so musste Jhon Cordoba verkauft werden, um die Verluste aufzufangen. Zudem konnte der FC Mark Uth nach der halbjährigen Leihe vom FC Schalke 04 nicht wie geplant fest verpflichten. Uth musste zurück nach Gelsenkirchen.

Diese Stars gingen seit 2021

Im Sommer 2021, Baumgart war gerade Trainer geworden, verkaufte der FC erst Ismail Jakobs nach Monaco. Der Linksaußen hatte sich in den zwei Jahren zuvor aufgrund seiner Schnelligkeit zum Stammspieler entwickelt. Vor allem aber ging Abwehrchef Sebastiaan Bornauw zum VfL Wolfsburg.

2022 folgten dann die Abgänge von Salih Özcan und Anthony Modeste, nachdem bereits im Winter Rafael Czichos in die USA gewechselt war. Damit fehlte den Geißböcken nach dem Verkauf von Cordoba 2020 erneut der Top-Torjäger. Zudem ging mit Özcan der kongeniale Nebenmann von Ellyes Skhiri.

2023 steht nun der größte Umbruch für die Geißböcke an. Denn nicht nur ist nun auch Skhiri weg, der Musterprofi und Kopf der Mannschaft im zentralen Mittelfeld. Mit Jonas Hector ist zudem die prägende Figur des letzten Jahrzehnts und Kapitän nicht mehr da. Das Bittere: Im Gegensatz zu den Jahren 2020 bis 2022, als der FC immer über zehn Millionen Euro einnahm, standen diesen sportlichen Verluste diesmal keine Einnahmen gegenüber.

Vorbild Union Berlin?

Das macht die Arbeit für die sportliche Führung umso herausfordernder. Während mit Luca Waldschmidt und dem lange verletzten Mark Uth für die Offensive zwei potentielle Schlüsselspieler hinzukommen, fehlt in der Defensive mit Hector und Skhiri das Gerüst der letzten Jahre.

Baumgart sieht das gelassen. Im Gegensatz zum Vorjahr, als Modeste praktisch über Nacht nach Dortmund wechselte, habe man sich bei Hector und Skhiri lange darauf vorbereiten können. “Wir sind schon länger dran, das aufzufangen”, sagte der FC-Trainer. Personell wurde bislang mit Leart Paqarada und Jacob Christensen zumindest positionsgetreu nachgelegt.

Wie solche Abgänge kompensiert werden können, hat ein Club gezeigt, dem Baumgart eine besondere Entwicklung zuspricht und großer Fan ist: Union Berlin. Die Eisernen ließen 2020 Sebastian Andersson, 2021 Robert Andrich, Max Kruse und Marvin Friedrich sowie 2022 Taiwo Awoniyi und Julian Ryerson gehen. Trotzdem ging es immer weiter nach oben. Das soll auch für den FC gelten.

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