Das Hotel Eder in Maria Alm, bereit für den 1. FC Köln. (Foto: Bucco)

Das Hotel Eder in Maria Alm, bereit für den 1. FC Köln. (Foto: Bucco)

Familiär und bezahlbar: Gewollte Einschnitte in Maria Alm

Der 1. FC Köln trainiert Fan-nah vor einem Bilderbuch-Panorama. Doch im Hintergrund wurde kräftig gespart. Denn das Trainingslager war in den vergangenen Jahren viel zu teuer. Das ändert sich in Maria Alm.

Aus Maria Alm berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten

Wer am Ortseingang von Maria Alm vorbeikommt, dem sticht das rot-weiße Plakat direkt in die Augen: “Grüß GOAT Maria Alm”, prangt dort in großen Lettern. Und darunter: “Das schönste Dorf liegt nicht am Rhein.” Ein Seitenhieb gegen Düsseldorf, den ungeliebten Nachbarn Kölns? Nein.

Fortuna Düsseldorf war fünf Jahre lang Gast in Maria Alm, da wollten die Verantwortlichen des 2.200-Seelen-Dorfes keine provokanten Worte nördlich von Köln senden. Vielmehr sei der Satz von Michael Trippel zu jedem FC-Heimspiel (“Herzlich willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands”) der Aufhänger gewesen. Das schönste Dorf ist Maria Alm.

Rasenplatz im Frühjahr arg mitgenommen

In jedem Fall ist es das familiärste Dorf, in dem der 1. FC Köln in den letzten Jahren im Trainingslager zu Gast war. In vertrauter Enge wohnen die FC-Stars mitten im Dorfzentrum im Hotel Eder von Besitzer und Gastgeber Sepp Schwaiger. Dem Unternehmer von Maria Alm gehören mehrere Hotels, ohne ihn geht hier nichts. Und er macht dem FC alles möglich.

Mit den Moutainbikes ist es für die Spieler nur wenige hundert Meter zum Trainingsplatz des UFC Maria Alm, wo 140 Kinder aller Altersklassen kicken und die erste Mannschaft in der fünften österreichischen Liga. Allerdings hatten die Platzwarte ordentlich zu kämpfen gehabt, um den Rudi-Hasenauer-Sportplatz FC-tauglich zu machen. Wühlmäuse und vor allem extreme Wetterverhältnisse im Frühjahr hatten dem Rasenplatz arg zugesetzt. Noch vor einem Monat soll nicht klar gewesen sein, ob der FC hier beste Bedingungen vorfinden würde.

Donaueschingen war viel zu teuer

Doch die 500 bis 1000 Fans, die in den kommenden Tagen erwartet werden, werden sich davon überzeugen können: Für den FC ist alles unternommen worden. Als Gegenleistung muss der FC allerdings auch liefern – nicht nur sportlich im Training unter Steffen Baumgart, sondern auch über die Vereinskanäle und im Marketing: Denn die Geißböcke lassen sich einen Großteil des Trainingslagers bezahlen.

In Donaueschingen, wo die Geißböcke zuvor vier Jahre lang zu Gast gewesen waren, hatte der FC das Trainingslager praktisch komplett aus der eigenen Tasche zahlen müssen. Die Gesamtsumme soll bei weit über 300.000 Euro für die neun Tage gelegen haben. Nun kostet der Trip den Tross, der zwischen 60 und 70 Hotelzimmern belegt hat, deutlich weniger: Denn ein Großteil der Gesamtsumme wird über Marketingmaßnahmen des FC als Gegenleistung abgedeckt.

Weniger Kosten, größere Fan-Nähe

Die von der Geschäftsführung verordneten Einsparungen hatten auch schon die Anreise getroffen. Häufig war der FC in der Vergangenheit mit einer Charter-Maschine gereist, ob zu weiten Auswärtsspielen oder ins Trainingslager. Das hat sich geändert. Am Donnerstag reisten die Geißböcke mit der Linienmaschine aus Köln über Salzburg an. Das Ziel: weniger Kosten, weniger Extras, weniger unnötiger Luxus.

Dafür soll das Trainingslager in Maria Alm stehen. Harte ehrliche Arbeit, verbunden mit Fan-Nähe und vor einem Bilderbuch-Panorama der Region Hochkönig. Sollte die Arbeit am Ende in eine erfolgreiche Bundesliga-Saison münden, dürfte einer Rückkehr nichts im Wege stehen. Dafür werden Baumgart und die Spieler ab Freitag die Grundlagen legen.

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