Anthony Modeste im Training von Fortuna Köln. (Foto: Bucco)

Anthony Modeste im Training von Fortuna Köln. (Foto: Bucco)

Modeste wieder da: “Zwei Mal dieselbe Geschichte ist schwierig”

Anthony Modeste ist wieder im Rampenlicht in Köln – allerdings bei der Fortuna. Beim 1. FC Köln ist der Franzose nicht mehr gut gelitten. Dafür hat er jedoch selbst gesorgt.

Als Anthony Modeste im Herbst 2018 aus China nach Köln zurückkehrte, durfte sich der Stürmer in der U21 des 1. FC Köln fit halten. Wenige Wochen später verpflichteten die Geißböcke den Franzosen ein zweites Mal. Fünf Jahre später ist dieses Szenario nicht mehr denkbar.

Einerseits hat der FC kein sportliches Interesse mehr an dem inzwischen 35-Jährigen. Andererseits ist auch das persönliche Interesse abgekühlt, weshalb Modeste sich in Köln auch anderswo umschauen musste, um sich nun erneut fit zu halten. Am Mittwoch stand der Stürmer das erste Mal bei Fortuna Köln auf dem Trainingsplatz.

Modeste-Interview verärgert den FC

Der Regionalligist gewährt dem Angreifer die Möglichkeit des Mannschaftstrainings. Trainer Markus von Ahlen bekommt mehr Qualität in die täglichen Einheiten des Regionalliga-Spitzenreiters. Modeste hingegen kann sich vorbereiten auf den Fall, dass er einen neuen Verein findet. Wohin es ihn ziehen wird, ist offen. Die Zweite Liga lehnt er ab, die Bundesliga erscheint aktuell eher schwierig. Seine Berater sind vor allem im Ausland auf der Suche.

Beim 1. FC Köln nimmt man das nur noch am Rande wahr. Der einstige 25- und 20-Tore-Stürmer hat es sich spätestens seit seinem BILD-Interview im Juli verscherzt. Im vergangenen Monat hatte der 35-Jährige den Geißböcken vorgeworfen, ihn vom Hof gejagt zu haben, obwohl er eigentlich habe bleiben wollen. Es ist jene Darstellung, die der Spieler bereits 2017 rund um seinen Transfer nach China gewählt hatte, obwohl er selbst sich zuvor immer wieder anders geäußert hatte.

Baumgart reagiert mit Sarkasmus

Das hat man auch beim FC wahrgenommen und ist inzwischen von Modeste abgerückt. Auch Steffen Baumgart, der den Wechsel des Stürmers im Sommer 2022 zu Borussia Dortmund stets aus Sicht des Spielers verteidigt hatte. Nun kritisierte er das Interview mit einer sarkastischen Spitze. “Das hat er gut gemacht”, sagte Baumgart im GEISSPOD. “Einmal die Geschichte erzählen ist okay, zwei Mal dieselbe Geschichte ist schwierig.”

Im Februar 2017 hatte der FC dem Drängen des Spielers auf einen sofortigen Wechsel nach China ein Ende gemacht, ihn dann aber doch im Sommer 2017 verkauft. Im Januar 2022 hatte der FC dem Wunsch des Spielers nicht entsprochen, sofort nach Saudi-Arabien zu wechseln, ihn dann aber doch im Sommer 2022 nach Dortmund verkauft, wo Modeste sportlich wie finanziell eine für ihn lukrativere Möglichkeit als in Köln gesehen hatte.

Ja, ich wäre der Typ, der das einfach so mit sich machen lassen würde

Steffen Baumgart

Die Darstellung, der FC habe den Angreifer zu einem Transfer gedrängt, kann Baumgart nicht nachvollziehen. “Ich bin der erste Trainer, der einen 20-Tore-Stürmer einfach so wegschickt oder dass die sportliche Leitung [zum ihm] sagt: ‚Du gehst‘ – ohne, dass ich davon weiß”, sagte Baumgart ebenso sarkastisch. “Ich glaube, dafür bin ich der Typ.” Nach einem Moment des Nachdenkens schob er nach: “Ja, ich wäre der Typ, der das einfach so mit sich machen lassen würde.”

Nun also muss Anthony Modeste zunächst den Umweg über Fortuna Köln gehen, statt sich beim FC fit halten zu dürfen. Da der 35-Jährige vereinslos ist, gelten für ihn zumindest die Transferfristen nicht. Der Franzose könnte auch nach dem 1. September weiterhin auf Vereinssuche gehen. Wie lange er in der Südstadt wird mittrainieren dürfen, ist noch nicht entschieden.

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