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Nach Baumgart-Anschiss: Spieler verlieren Eis-Wette

Steffen Baumgart freut sich beim FC-Training. (Archivbild: Bucco)
Steffen Baumgart freut sich beim FC-Training. (Archivbild: Bucco)

Die Spieler des 1. FC Köln haben am Montag unterschiedliche Stimmungen ihres Trainers kennengelernt. Steffen Baumgart war zunächst nicht zu Scherzen aufgelegt. Dann verstrickte er seine Profis in eine Wette – die einige Kicker verloren.

Das erste Training des 1. FC Köln nach der Länderspielpause hatte es in sich. Zumindest hatte Steffen Baumgart keine Lust, es gemächlich angehen zu lassen. Und so stauchte er seine Spieler im Franz-Kremer-Stadion mehrfach in deutlichen Worten zusammen, wenn diese es an etwas vermissen ließen.

Waren die Schüsse auf kleine Tore nicht genau genug, gab es Liegestützen und einen Anschiss. Liefen sich die Spieler bei einem Pass- und Pressingspiel nicht gut genug frei oder spielten zu lässig ohne die nötige Spannung zum nächsten Mann, gab es eine klare Ansage. “Seid ihr wach, oder was ist los?”, schallte es durch das Stadion. Und eine Handbewegung machte klar: Wer nicht hören wollte, würde laufen gehen.

Spaß und Spiel nach der Schelte

Doch dann ließen es die Spieler konzentrierter angehen, und schließlich war der FC-Trainer zufrieden mit seinen Mannen. Abschließend kam es so zu einem Spiel, um in der prallen Sonne noch nicht alle Körner gleich zu Wochenbeginn rauszuhauen. Baumgart lud zum Lattenschießen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad.

Die Spieler mussten von der Strafraumkante mit ihrem Schuss nicht nur die Latte treffen, sondern den Ball auch so zurückspringen lassen, dass sie den Abpraller direkt aus der Luft nehmen und anschließend direkt ohne ein weiteres Aufprallen ins Tor befördern konnten. Latte, Volleyschuss, Tor! Wer es schaffte, durfte dem Rest zuschauen. Wer es nicht schaffte, musste weitermachen, bis Baumgart abpfiff.

Schwäbes Kunst, Selkes Ärger

Über zehn Minuten ging das Spiel, und erst mit der Zeit lichteten sich die Reihen der Schützen. Marvin Schwäbe gelang es gleich im ersten Versuch. Davie Selke wähnte sich schon am Ziel, versenkte seinen Ball per Kopf aber als Aufsetzer – was Baumgart trotz der Proteste des Stürmers nicht zählen ließ. Und so blieben am Ende über zehn FC-Profis zurück, die es nicht geschafft hatten.

“Es ist nicht so einfach, wie viele glauben. Es ist die hohe Schule des Lattenschießens”, sagte Baumgart hinterher mit einem Schmunzeln. “Die Latte sollte man schon treffen, aber den Ball so zu treffen, dass er zurückkommt, ist schwieriger.” Der Einsatz war vorher vereinbart worden: “Die Verlierer dürfen sich jetzt mit drei Leuten zusammenpacken, und dann kriegen die Jungs ein Eis.”

Einer spielt Fußball, die anderen drei probieren es

Baumgart über seine Torhüter

Die Verlierer müssen also das Team mit Eis versorgen – bei den aktuellen Temperaturen ein angenehmer Nebeneffekt. Ein Spieler bekam übrigens ein Sonderlob: der erste erfolgreiche Schütze, Marvin Schwäbe. “Das war keine Überraschung”, sagte Baumgart. “Vielleicht, dass er ihn direkt beim ersten Mal versenkt hat. Aber Marvin ist am Fuß außergewöhnlich.”

Das hatte sich schon bei dem Pass- und Pressingspiel gezeigt, wo auch die Torhüter als Feldspieler agiert hatten. Während sich Philipp Pentke, Jonas Nickisch und Matthias Köbbing schwer taten, wirkte Schwäbe am Ball souverän. “Einer spielt Fußball, die anderen drei probieren es”, resümierte Baumgart. Und so dürfte die Nummer eins mit einem guten Gefühl in die neue Woche starten.

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