Der 1. FC Köln hat beim Sieg über Borussia Mönchengladbach auch das Spielglück auf seiner Seite. Sehr zum Ärger des Gegners, der sich über spielentscheidende Szenen massiv aufregte. Schiedsrichter Deniz Aytekin nahm es gelassen.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge
Beschwerden konnte sich der 1. FC Köln am Sonntag nicht über die Leistung von Schiedsrichter Deniz Aytekin. Die Geißböcke profitierten gleich zwei Mal vom Eingreifen des VAR. “Wir hatten das Spielglück heute auf unserer Seite. Der wiederholte Elfmeter und die Rote Karte durch Videobeweis waren gut für uns”, resümierte Florian Kainz nach dem Spiel.
Völlig anders sahen das die Gladbacher. Zunächst wurde das strafwürdige Handspiel von Manu Koné richtigerweise in den Strafraum verlegt, wodurch es Elfmeter statt des ursprünglich gepfiffenen Freistoßes gab. Im zweiten Durchgang korrigierte Aytekin nach Ansicht der TV-Bilder dann seine Wahl der Karte: Nach Foul an Dejan Ljubicic war erneut Koné der Sünder und flog nach verletzungsgefährdendem Einsteigen vom Platz. Der Franzose hatte den Kölner mit offener Sohle oberhalb des Sprunggelenkes erwischt.
Ähnliches Foul von Grifo nur mit Gelb bestraft
“Ich habe die Aufgabe, die Spieler zu schützen”, erklärte der Unparteiische nach dem Spiel. “Wenn ich mir dann die Bilder angucke, bleibt mir nichts übrig, als die Rote Karte zu zeigen.” Dass die Szene jedoch für Diskussionen sorgte, nachdem Vincenzo Grifo (SC Freiburg) am Vortag gegen Bochums Cristian Gamboa für ein ähnliches Foul nur die Gelbe Karte gesehen hatte, konnte Aytekin nachvollziehen. “Ich verstehe die Diskussion und die Vergleiche, die man zieht. Aber ich war hier und ich muss mich auf das fokussieren, was hier passiert. Als ich draußen war, habe ich gesehen, dass er ihn sehr gefährlich trifft.”
Aus Gladbacher Sicht damit jedoch nicht genug: Erst verschoss Florian Kainz den berechtigen Elfmeter nach Foul von Moritz Nicolas an Luca Waldschmidt. Da der Torhüter bei seiner Parada jedoch vorzeitig mit beiden Füßen die Linie verließ, wurde der Strafstoß wiederholt – und diesmal traf Kainz zur erneuten Führung der Geißböcke.
Aytekin wies auch dabei die Schuld berechtigterweise von sich: “Ich mache die Regeln nicht. Der Torhüter stand vor der Linie, als der Elfmeter geschossen wurde.” Dem Regelwerk nach muss beim Schuss mindestens ein Fuß des Torhüters noch die Linie berühren. “Ich verstehe den Ärger und die Enttäuschung der Gladbacher. Aber ich muss die Regel umsetzen. Wir müssen unseren Job machen”, erklärte der 45-Jährige und zog sein persönliches Fazit zum Derby: “Alle Situationen heute sind richtig gelöst worden, egal, welchem Fanlager man angehört.”
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