Sportchef Christian Keller beim Training am Geißbockheim. (Foto: Bucco)

Sportchef Christian Keller beim Training am Geißbockheim. (Foto: Bucco)

Keller: Darum kam kein Skhiri-Ersatz – so viel Transfer-Geld war noch da

Der 1. FC Köln hat seine Transfer-Pläne im Sommer über den Haufen geworfen. Eigentlich sollte neben Jacob Christensen noch ein erfahrener Sechser kommen. Christian Keller räumt ein, dass dies nicht klappte – obwohl noch Geld vorhanden war.

Es gibt wohl keine Frage, die den Transfer-Sommer des 1. FC Köln so sehr begleitet hat wie die folgende: Warum haben die Geißböcke nach dem Abschied von Ellyes Skhiri – entgegen anders lautender Aussagen – keinen gestandenen Sechser verpflichtet? Im zweiten Teil des großen GEISSBLOG-Interviews (erscheint am Donnerstagabend) steht Sportchef Christian Keller Rede und Antwort.

Im Juni hatte der FC-Geschäftsführer den Versuch, “einen Spieler zu holen, der direkt gutes Bundesliga-Niveau spielen kann” angekündigt. Wenige Tage später stellte der Club mit Jacob Christensen jedoch einen jungen Dänen vor, der sich „zunächst an die höhere Spielintensität anpassen“ müsse, wie Keller damals erklärte.

“Nicht der Spieler, den ich angekündigt habe”

Woher dieser Umschwung? Zumal Christensen der einzige Neue im Mittelfeldzentrum blieb. Gut vier Monate später sagt Keller gegenüber dem GEISSBLOG: “Mit der Aussage zu Jacob Christensen wollte ich vermitteln: Das ist nicht der Spieler, den ich angekündigt habe. Damit tut man ihm Unrecht. Wir hatten nicht nur einen Spieler auf dem Zettel. Aber es gab einen Sechser, auf den es hinausgelaufen wäre, der sich dann allerdings anders entschieden hat.”

Heißt: Anders als von vielen Medien und Beobachtern angenommen, war Christensen – der aktuell verletzt ist und noch immer auf sein Bundesliga-Debüt wartet – nie als direkter Skhiri-Ersatz eingeplant. Der FC hatte sehr wohl noch weitere Mittelfeldakteure auf dem Schirm – doch der Wunschtransfer ließ sich nicht realisieren. Womöglich machte den Geißböcken, ähnlich wie bei Benedict Hollerbach, die Transfersperre einen Strich durch die Rechnung und verhinderte einen frühzeitigen Deal.

“Unterm Strich wären noch zwei, drei Millionen Euro da gewesen, aber mit dieser Summe hat man im aktuellen Wettbewerbsumfeld sehr wenig Handlungsspielraum.”

Christian Keller

Keller räumt ein: “In diesem Sommer gab es schon Sechser, die direkt konstantes Niveau hätten spielen können – die wir als fixe Größe und nicht als Entwicklungsspieler hätten holen können.” Doch dies gelang den FC-Verantwortlichen nicht.

Obwohl – trotz angespannter Finanzlage – noch Transfer-Geld zur Verfügung gestanden hätte: “Unterm Strich wären noch zwei, drei Millionen Euro da gewesen”, verrät der Sportchef und schiebt nach: “Aber mit dieser Summe hat man im aktuellen Wettbewerbsumfeld sehr wenig Handlungsspielraum. Ich weiß nicht, ob es einen Top-Spieler gibt, der diese Saison für drei Millionen Euro innerhalb der Bundesliga gewechselt ist.”

Freiburgs Keitel war FC-Kandidat

Wie der GEISSBLOG im Juni berichtet hatte, war Freiburgs Yannik Keitel einer der Kandidaten fürs Mittelfeldzentrum. Ein Wechsel platzte dem Vernehmen nach wegen zu verschiedener Vorstellungen, was die Ablösesumme angeht. Ob Keitel die von Keller angesprochene Wunschlösung war, ist offen (“Über Namen werde ich nicht spekulieren”).

Fakt ist dagegen: Nachdem der Sechser-Transfer geplatzt war, entschieden sich die Verantwortlichen für eine interne Lösung. “Wir haben Dejan Ljubicic auf der Sechs neben Eric Martel eingeplant und sehen uns dort gut aufgestellt – in dem Wissen, dass sich nicht viele Spieler verletzen dürfen”, ergänzt Keller.

Denn zur Wahrheit gehört auch: Wäre Ljubicic in Topform, müsste der FC eine Summe weit jenseits der drei Millionen Euro zahlen, um dessen Qualitäten auf der Sechs einzukaufen. Für Ljubicics Alternativ-Position, die rechte Seite im Mittelfeld, verpflichteten die Kölner leihweise Eintracht Frankfurts Faride Alidou – womöglich eine Reaktion auf die interne Umplanung. 

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