Luca Waldschmidt und Florian Kainz haben gegen Gladbach überzeugt. (Foto: IMAGO / Kraft)

Luca Waldschmidt und Florian Kainz haben gegen Gladbach überzeugt. (Foto: IMAGO / Kraft)

Legt dieser Derby-Auftritt Baumgarts neue Offensiv-Ordnung fest?

Mit Luca Waldschmidt auf der Zehn und Florian Kainz auf der Außenbahn hat der 1. FC Köln im Derby seine beste Saisonleistung abgerufen. Vertraut Steffen Baumgart nun weiter dieser Ordnung?

Florian Kainz lächelte die Frage am Sonntagabend nach dem Derby gekonnt weg, als er darauf angesprochen wurde, ob er sich als Linksaußen wohler gefühlt habe als im Zentrum. “Wohler als zuvor nicht”, ließ sich der Kapitän über seine Lieblingsposition nicht wirklich in die Karten schauen.

Fakt ist jedoch: Mit Kainz auf der Außenbahn und Luca Waldschmidt auf der Zehn hat der 1. FC Köln am Sonntag deutlich mehr Durchschlagskraft in der Offensive entwickeln können. Waldschmidt kam insgesamt auf acht Torabschlüsse – mehr als die gesamte Gladbacher Mannschaft zusammen. Zudem war die Leihgabe des VfL Wolfsburg an der Entstehung aller drei Tore beteiligt, holte Waldschmidt schließlich neben seinem Treffer zum 3:1 auch die beiden Elfmeter heraus.

Kainz und Waldschmidt mit bester Saisonleistung

Und auch Florian Kainz war auf seiner ursprünglichen Position Linksaußen deutlich effektiver als im gesamten bisherigen Saisonverlauf. Gegen Gladbach hatte der Österreicher insgesamt 75 Prozent erfolgreiche Aktionen (zu 58.2 Prozent im Schnitt zuvor), war deutlich aktiver in das Spiel eingebunden und an zahlreichen Offensiv-Aktionen beteiligt.

Es ist nicht zu leugnen, dass beide FC-Profis im Derby ihre beste Saisonleistung abgerufen haben. Insbesondere Waldschmidt konnte erstmals zeigen, warum der FC ihn als großen Hoffnungsträger für die Offensive aus Wolfsburg geholt hatte. Deutlich wurde dabei auch, dass sich der 27-Jährige als Spielmacher wesentlich besser aufgehoben fühlt als auf der Außenbahn, wo Waldschmidt bis dato kaum Einfluss auf das FC-Spiel nehmen konnte.

Baumgart legt sich nicht fest

Trotz des erlösenden Erfolges ist die Derby-Grundordnung für Steffen Baumgart jedoch nicht in Stein gemeißelt. “Es wird weiter eine Option sein, mit Luca auf der Zehn und Kainzi auf der Acht zu spielen. Es wird aber auch weiter eine Option sein, dass Kainzi wieder auf die Zehn rückt und Luca als zweite Sturmspitze agiert”, ließ sich Baumgart die beiden Personalien offen. Einzig als Flügelspieler scheint Waldschmidt nun vorerst nicht mehr eingeplant zu sein.

Das liegt mitunter jedoch auch daran, dass der FC durch die zahlreichen Verletzungs-Rückkehrer inzwischen wieder deutlich mehr Optionen zur Verfügung an. Mit Linton Maina und Faride Alidou sind zwei schnelle Flügelspieler mittlerweile fit (Maina) und auch besser integriert (Alidou). Gerade zu Saisonbeginn hatte Baumgart auf den Außen kaum Optionen, sodass neben Waldschmidt auch Rasmus Carstensen offensiv aushelfen musste.

Uth und Thielmann vergrößern Optionen

“Wir hatten jetzt zum ersten Mal einen kompletten Kader. Das hat man auch gesehen”, sagte auch Baumgart. Zumindest beinahe war der Kader wieder komplett: Immerhin fehlt mit Jan Thielmann weiterhin eine wichtige Alternative auf der Außenbahn. Der 21-Jährige kann inzwischen jedoch wieder trainieren und auch wenn Baumgart angesichts seiner Verletzungs-Historie weiterhin Geduld fordert, ist ein Comeback von Thielmann inzwischen absehbar.

Zudem wird Mark Uth für den FC in den nächsten Wochen wieder ein Faktor. Gegen Gladbach musste der 32-Jährige noch 90 Minuten von der Bank aus zugucken (hier mehr dazu). In den nächsten Wochen dürfte der Porzer seine Ambitionen auf die Zehnerposition jedoch weiter untermauern. Dann könnte Baumgart auf das von ihm angesprochene System mit Waldschmidt als zweite Spitze neben Davie Selke zurückkommen und Uth als Ballverteiler dahinter einsetzen.

Dann jedoch müsste Baumgart seine Doppelsechs bestehend aus Eric Martel und Dejan Ljubicic wieder auflösen, die gegen Gladbach ebenfalls ein Garant für den Erfolg gewesen war. Positiv für den FC-Trainer, schließlich kann Baumgart durch seinen (fast) vollständigen Kader nun für jeden Gegner die bestmögliche taktische Ausrichtung wählen. In den Wochen zuvor hatte sich die Startelf aufgrund der zahlreichen Ausfälle praktisch von alleine ergeben.

Einzig eines konnte der FC-Trainer unter der Woche kategorisch ausschließen: “Was nicht passieren wird, ist, dass ich einen Bus parke”, erklärte Baumgart, von seiner offensiven Grundausrichtung auch gegen Gegner wie RB Leipzig am kommenden Samstag nicht abrücken zu wollen. Zudem: “Ich werde mir auch nicht von allen Experten erklären lassen, wie mein Fußball auszusehen hat. Deswegen bin ich froh, dass die Öffentlichkeit diskutiert und ich trotzdem entscheide.”

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